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Ausgezeichnete Bewertung
Hach ja, die Elbphilharmonie...
Mein Besuch dort ist schon ein paar Tage her und ich hatte genug Zeit, die Eindrücke sacken zu lassen.
Es war an einem Samstag, draußen war es warm und wir hatten herrliches Wetter. Nachdem wir zu Fuß durch die Speicherstadt gegangen sind, sahen wir schon die Elbphilharmonie und wollten ihr sogleich einen Besuch abstatten.
Das Ticket, welches zum großen Erstaunen kostenfrei ist, war schnell gekauft und wir bestiegen die Rolltreppe. Voll war sie! Nach oben... weiterlesen
ließ die Steigung immer mehr nach und bald waren die Stufen kleiner als bei jeder normalen Rolltreppe.
Hinter der Rolltreppe gelangt man an ein Fenster, das einen grandiosen Ausblick auf den Hamburger Hafen bietet. Von diesem Raum aus ging es über eine weitere Rolltreppe und danach über ein paar Stufen zur Plaza, der Aussichtsplattform.
Ja, hinter der zweiten Rolltreppe gibt es noch ein paar Stufen zu bewältigen. Für Rollstuhlfahrer gibt es aber auch einen Aufzug, der von ganz unten (Eingang) zur Plaza fährt.
Jetzt wollte ich erstmal auf die Außenplaza, also der Weg außen um das Gebäude. Hamburg ist eine bunte Stadt, das weiß ich jetzt. Ich sah die Elbe mit ihrem nicht ganz so appetitlichen Wasser und den Hafen. Bei meinem Weg hörte ich ab und an ein komisches Pfeifen, welches auch schon den Unmut anderer erregte. Mehrere Ausflugsschiffe fuhren dort, inklusive einem Raddampfer. Okay, das Rad dient nur der Show, denn fahren tut das älter aussehende Schiff mit einem normalen Motor.
Mehr ins Staunen hat mich die schmale Seite mit Blick auf die Stadt gebracht. So etwas habe ich noch nie gesehen! Postpostmoderne Häuser, die futuristischer als in manchem Sci-Fi Film sind. Unten, auf der Straße, fuhren ,neben normalen Autos, Miniautos für nur eine Person, in der man eine Stadtrundfahrt machen kann. Natürlich nur für Führerscheinbesitzer. Ja, Hamburg ist eine bunte Stadt.
Mit dem Gang auf die lange Seite mit Blick auf Hamburg verschwand die Aussicht etwas, denn schon das benachbarte Haus ist etwas höher als die Aussichtsplattform, und so kann man nur die Skyline bewundern. Natürlich auch nicht schlecht, aber das Haus hat mich schon etwas gestört. Das ist schon der halbe Stern Abzug.
Zu der Skyline gehört auch der Blick auf den Kirchturm vom Michel und der St. Nikolaikirche, der Blick zum Fernsehturm. Der Fernsehturm beherbergte übrigens mal ein Restaurant, das aber aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde.
Weiter ging es auf der Plattform. Den breitesten Punkt gab es dann auf der schmalen Seite mit Blick auf den Hafen. Auf der Elbe fuhren weiterhin die Schiffe, inklusive einem großen Kreuzfahrtpott. Das zog natürlich die Besucher wie wild auf die Seite und schnell wurde es voll, sodass wir beschlossen, erst einmal im Café ,,Störtebeker" Einzug zu halten. Das Café befindet sich auf der Plaza und setzt auf Selbstbedienung.
Drei Tresen gibt es in dem schmalen Raum. Zwei an den schmalen Seiten, wo man Kaffee besetellt und einen langen Tresen für süße und herzhafte Snacks. Meine Wahl fiel auf einem Cookie für zwei Euro und eine Vio-Bio-Limo (Preis vergessen). Der Tresen mit den Snacks und ein Tresen für Kaffee waren unbesetzt und so stellten wir uns an den anderen Tresen, wo vor uns zwei ältere Herrschaften noch eifrig mit der Bedienung auf Englisch über den Kuchen diskutierte. Ein anderer Tresen wurde nicht besetzt und so trat hinter uns schon ein Gemurre auf, dass doch endlich ein anderer Tresen geöffnet wurde. Dies geschah auch nach einer gefühlten Ewigkeit, also teilte sich die Menschenmenge auf beide Tresen auf.
Nachdem wir den preislich etwas gehoben Preis bezahlten, gingen wir zu den Tischen und ich muss sagen, so unbequem habe ich noch nie gesessen. Extrem hohe, wackelige Stühle und Tische sagen schon alles. Vorbildlich: Tassen, Besteck und Teller sind recycelbar und daher wiederverwendbar. Das habe ich so noch nie gesehen, ist aber absolut vorbildlich. Der Cookie und die Limo schmeckten auch gut. Trotzdem: Für das Café fällt der nächste halbe Stern weg. Macht also noch vier.
Bevor ich zurück nach draußen ging, sah ich mich auf der Innenplaza weiter um. Vom Design her habe ich diesbezüglich nichts auszusetzen, es ist schlicht und ergreifend :-D
Spaß beiseite, die Plaza wurde wirklich getreu dem Motto ,,Weniger ist mehr" gestaltet. Den Besucher erwartet ein warmes Weiß an der Decke und eine große geschwungene Glasfront, die einen Blick auf die Außenplaza bietet, wo man nicht nass werden kann. Der Fußboden dort ist als Kontrast rot geplattet und mit Markierungen für blinde Menschen versehen. Von der Plaza gehen auch die Treppen zum großen und kleinen Saal ab, diese sind aber gesperrt, wenn kein Konzert stattfindet.
Ich fand einen Shop, in den ich auch ging. Dort gibt es Merchandising zu teilweise gepfefferten Preisen. So nenne ich eine DVD mit dem Eröffnungskonzert für 30€ oder ein Schneidebrett in Form der Elbphilharmonie zum Preis von ca. 270€! Es gibt auch noch Notizblöcke, Aufkleber für's Auto, Schneekugeln mit der Elphi drin und und und... Ich war erschlagen von dem Angebot, dass sich auf mehreren runden Tischen in der Mitte des Raumes präsentiert. Mitgenommen haben wir dann nur einen Magneten und einen Autoaufkleber.
Jetzt plagte mich aber ein anderes Bedürfnis... Toilette! An der Treppe zu den stillen Örtchen hielt mich ein freundlicher Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes zurück und sagte, dass die Herrentoilette gesperrt sei. Ich solle doch auf die nur mit dem Aufzug erreichbare Toilette oder auf die Toilette beim großen Fenster ausweichen. Letztere steuerte ich dann an und musste 50 Cent bezahlen, was man für diese saubere Toilette natürlich gerne tut.
Danach fuhr ich zurück mit der Rolltreppe auf die Plaza und ging nach draußen. Auch hier bemerkten wir wieder dieses seltsame Fiepen. Außerdem sahen wir, dass man direkt am Fuße der Elbphilharmonie einen kleinen Park angelegt hat, wo man sich hinsetzen kann.
An dem Blick konnten wir uns trotz Behinderung an einer Seite nicht satt sehen, also hielten wir immer und immer wieder an um zu gucken und uns den warmen, angenehmen Wind um die Nase wehen zu lassen. Und wieder einmal war ich von der Größe und der Vielfalt Hamburgs angetan. Sowas gibt es in meinem 1200-Seelendorf nicht. Sowieso hat Hamburg einiges zu bieten, wie die Mönckebergstraße, den historischen Hauptbahnhof, die St. Nikolaikirche und die Elbphilharmonie (natürlich keine allumfassende Aufzählung).
Langsam gingen wir weiter und hatten noch keine wirkliche Lust, das Feld zu räumen. Nach einer weiteren Runde auf der Außenplaza ging es aber schließlich erst mit der kurzen und dann mit der langen Rolltreppe abwärts. Im Schacht mit der großen Rolltreppe wehte es ziemlich, weshalb ich mir die Jacke anzog, die dabei durch den Wind ordentlich durchgeweht wurde. Unten mussten wir dann noch durch ein Drehkreuz und konnten dann gehen.
Parken kann man übrigens DIREKT in der Elbphilharmonie, dafür gibt man einfach ,,Hamburg - Am Kaiserkai 1" ins Navi ein. Allerdings kostet im dortigen Parkhaus eine Stunde 4,50€, dafür ist aber der Eintritt frei. Man kann natürlich auch woanders parken. Das Ticket bekommt man an einer normalen Kasse ausgehändigt, muss dafür aber, wie erwähnt, nichts dafür bezahlen.
Fazit: Auch Tage nach dem Besuch bin ich begeistert! Die schönen Ausblicke, die vorbildlichen Utensilien im Café, der freie Eintritt und und und. Aber wegen dem nicht ganz perfekten Service und den leicht eingeschränkten Blick ziehe ich einen Stern ab, lege das Herz aber drauf.[verkleinern]