Moin moin
Wie ich ja schon oft beschrieben hatte, bin ich auf St. Pauli gross geworden und habe dort bis zu meinem 25sten Lebensjahr gewohnt.
Wenn ich an früher zurück denke, hat sich vieles verändert.
Gegenüber den bunt bemalten Hafenstrassenhäusern, die damals von "Chaoten" besetzt worden waren, waren grosse Sandberge, auf denen ich mit meiner ersten grossen Liebe oft gelegen und das Treiben auf der Elbe beobachtet hatte. Und nicht nur das Treiben auf der Elbe.
Die Sandhaufen... weiterlesen
sind weg, aber die Chaotenhäuser stehen noch und sind jetzt eine Genossenschaft geworden.
Wo die Sandberge waren, dort befindet sich ein grosser Parkplatz für Pkw und Wohnmobile der Hamburg Besucher.
Vom Fischmarkt aus bis in die Innenstadt hatte man nach der grossen Flut von 1962 eine hohe Flutmauer gebaut, die nach und nach verbessert worden war, so dass die Überflutungen ausbleiben.
Dort, wo die Gebäude der Landungsbrücken mit dem Uhrturm und den Gastronomie Betrieben sind, hat man in den letzten zwei Jahren wasserseitig eine „Promenade“ gebaut, auf der man schön flanieren kann.
Hinter der Flutmauer befindet sich der Alte Elbtunnel, wo ich als Lehrling oft auf den Essenwagen gewartet hatte. Die paar schwarz/weiss Fotos zeigen den Besuch des französischen Flugzeugträgers Clemenceau mit einem Zerstörer, den Helgen der Stülckenwerft und einen Stapellauf.
An den Pontons der Landungsbrücken landen täglich diverse Schiffe für Hafenrundfahrten, der Finkenwerder Liniendienst und die gelben „König der Löwen“ Boote. Am Anfang der Landungsbrücken liegt Museumssegelschiff Rickmer Rickmers.
Der alte "Bananenjäger" Cap San Diego, ein damals sehr modernes Kühlschiff, liegt seit Jahren an der Überseebrücke und kann wie die Rickmer Rickmers ebenfalls besichtigt werden.
Hafenrundfahrten kann man mit den grossen Schiffen der Fa. Abicht oder mit den kleinen Barkassen machen, die auch in die Speicherstadt fahren.Früher schipperten die Barkassen morgens die Hafenarbeiter zu ihren Schuppen.
Bis in die 70er Jahre fuhren dort noch zwei Strassenbahnlinien aus Richtung Bahnhof Altona bis zum Rathausmarkt.
Der Rathausmarkt war für die Strassenbahnen der grosse „Drehscheibe“.
Dort, wo sich das Zelt „König der Löwen“ befindet, in der früher die Buddy Holly Show aufgeführt wurde, befand sich die Stülckenwerft mit ihrem grossen Helgen und mindestens drei Mal im Jahr konnte man Stapelläufe beobachten. Neben dem Zeltbau des Musicals "König der Löwen" wurde ganz neu der Bau für das Musikal "Das Wunder von Bern" errichtet,.
Das Dock Elbe 17, Trockendock gebaut für die Grosskampfschiffe der Nazis, gehörte zur Schlieckerwerft, die Anfang der 70er Jahre in die Insolvenz ging. Heute ist es der Ausrüstungskai von Blohm und Voss mit seinen zwei Schwimmdocks.
Es ist ein herrliches Treiben auf der Elbe und am schönsten ist es, wenn es dunkel wird und die ganzen Lichter den Hafen beleuchten.
Ein Hamburgbesuch ohne Hafenrundfahrt geht gar nicht. Seekrank kann man nicht werden, weil es sich bei der Elbe um einen Fluss handelt.
Update: 10.02.2015
Auf den neuesten Fotos sieht man die gesunkene „Müggenburg“. Die Müggenburg war mal ein Wasserschutzpolizeiboot. Es lag an der Brücke 10 der Landungsbrücken und ist aus unerklärlichen Gründen am 04.02.2015, gegen 04.30 Uhr gesunken.
Mit grossen Hebesäcken konnte sie wieder an die Wasseroberfläche geholt und am Ufer gegenüber der Landungsbrücken gesichert werden.
Da Betriebsstoffe aus dem Boot liefen, mussten Ölsperren ausgelegt werden. Die Ursache des Sinkens ist unbekannt und muss von der Polizei noch ermittelt werden.
Update Mai 2015
Vor ein paar Wochen lernte ich den Entertainer Willy Pioch auf den Landungsbrücken kennen. Er spielt bei diversen Veranstaltungen mit seinem Akkordeon gross auf. Während Jenna und ich unsere Krabbenbratwurst genossen, schilderte er mir seinen Lebenslauf und schenkte mir sein Foto mit Widmung.
Ich gehe sehr gerne über die Landungsbrücken und weiter ins Portugiesenviertel, wo man sehr gut und preisgünstig essen kann. Diverse Localitäten habe ich dort beschrieben.[verkleinern]