Der zweifellos - und mit Abstand - schönste Wochenmarkt der Stadt befindet sich unterhalb des Hochbahnviadukts an der Isestraße, zwischen den U-Bahnhaltestellen Hoheluftbrücke und Eppendorfer Baum. Zweimal wöchentlich, an jeden Dienstag und Freitag zwischen 08:30 Uhr und 14:00 Uhr bieten Händler hier auf fast einem Kilometer Länge ihre Waren an. All sein Geld ist man allerdings nicht selten schon nach wenigen Metern los... und das sagt eigentlich schon alles. Über die Preise zwar auch, vor... weiterlesen allem aber über das tolle Angebot.
Das Warenangebot ist schier unglaublich. Was Vielfalt, Qualität und Frische anbelangt, kann es kein anderer Wochenmarkt mit dem Isemarkt aufnehmen. Schon gar nicht, der bei Touristen beliebte und sehr viel bekanntere Hamburger Fischmarkt. Auf dem kultigen Markt im feinen Harvestehude werden Obst und Gemüse aus dem Umland, exotische Früchte, seltene Gewürze, handgemachte Pasta, fangfrischer Fisch, Blumen aus den Vier- und Marschlanden, selbstgemachte Bonsche (Bonbons) aber auch hochwertige Modeaccessoires oder Haushaltswaren angeboten.
Hektische Menschen, oder solche die keine Zeit haben, sollten den Markt unbedingt meiden. Auf dem Isemarkt geht es eher südländisch gemächlich zu, was mir sehr gefällt. Dies ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass sich der ganze Markt beidseitig einer nur etwa 2,5 m breiten Gasse unter dem Viadukt der U-Bahn entlangschlängelt. Wenn man da Mütter mit Kinderwagen oder ältere Leute mit "Hackeporsche" vor sich hat, kann es schon mal ein wenig dauern bis es weitergeht. Aber das tut es letztlich immer...
An den Marktständen selbst hat man auch Zeit. Entweder weil noch andere Leute in teilweise bis zu drei Schlangen gleichzeitig vor einem dran sind, oder weil der Händler sich noch mit einem Stammkunden unterhält. Kundenpflege wird hier nämlich ganz besonders groß geschrieben. Aber auch Neukunden dürfen sich sicher sein dass sich der Händler die Zeit nimmt, sie umfassend zu beraten wenn dies erforderlich sein sollte.
Den Händlern vom Isemarkt scheint es einfach immer zu gelingen, mit dem richtigen Bein zuerst aufzustehen. Ich habe bisher noch nie einen mürrischen, verkaterten oder schlecht gelaunten Händler auf dem Markt getroffen. Und ich erkenne einen Griesgram wenn ich ihn sehe...
Es lohnt sich als Hamburg-Besucher übrigens auch dann die Isestraße einmal entlang zu bummeln, wenn gerade kein Markt ist. Beidseitig des Viadukts reihen sich nämlich wunderschöne und sehenswerte mehr als 100 Jahre alte Stadthäuser mit reich verzierten Fassaden und faszinierenden Treppenhäusern aneinander. An den jeweiligen Enden (Eppendorfer Baum und Hoheluftchaussee) des Marktes, sowie mittig auf Höhe der Klosterallee, laden zahlreiche Bistros und Cafés zum verweilen und träumen ein.[verkleinern]