Alljährlich findet im Michel und vor dem Michel der Motorradgottesdienst statt. Da sehen wir den Pastor auch im Lederornat, wie er vor der Motorradgemeide predigt.
Schön, wenn man die 30 000 "Verrückten" auf ihren Krädern und in Lederkluft beim MOGO im und vorm Michel sieht.
Wie andächtig und scheinheilig sie sich geben und um ihre Kumpels trauern, die im letzten Jahr ihr Leben auf dem Asphalt lassen mussten. Die Meisten hatten selber Schuld daran, weil sie sich überschätzten.
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Pioano (langsam und vorsichtig) ging es nach dem Gottesdienst zur Abschlussfeier nach Kaltenkirchen und jeder achtete auf jeden, ganz gesittet. Sie hatten ja jetzt ihr gelbes Band für sich und ihre Maschine für 2,50 € bekommen.
-----Fahr nur so schnell, wie dein Schutzengel fliegen kann.-----
Doch für die meisten gilt das Versprechen immer nur an dem Sonntag, an dem der MOGO stattfindet.
Jahrelang musste ich an diesem Sonntag die 20 000 auf ihren Bikes bis zur Landesgrenze begleiten, damit sié sich auf Hamburger Gebiet anständig benehmen, bis sie über die Landesgrenze nach Kaltenkirchen fahren,
Ab Montag gilt es wieder am Stau vor der Ampel oder auf der Autobahn rechts oder links sich an den Autos vorbeizuschlängeln oder mit bis zu 100 km durch die Stadt rasen. Da soll sich niemand wundern, wenn die Rettungsdienste sie vom Asphalt kratzen müssen, weil sie sich überschätzt haben.
Aber es gibt auch neben dem MOGO das ganze Jahr über Veranstaltungen, wie Trauerfeiern oder Gottesdienste im Michel.
Ansonsten hatte Heinz Rühmann im Michel die Weihnachtsgeschichte gelesen. Jetzt sitzt er zur RECHTEN im Himmel??????
Man muss sich nur wundern, dass die Gottesdienste im Michel immer so gut besucht und die anderen Kirchen oft leer sind.
Doch im Michel finden auch Trauerfeiern oder Staatsakte statt, wie zuletzt 2010 bei Loki Schmidt und wir sahen einen gebrochenen Altbundeskanzler. Es war schon ein bewegendes Ereignis. Viele hochrangige Gäste nahmen daran teil
Als Ende 2015 verstarb nun auch unser Altbundeskanzler und im Michel fand der von ihm geplante Staatsakt statt. Er hatte es so geplant, dass man den Staatsakt nicht in Berlin durchführt, sondern in „seinem“ Michel.
Hier kamen auch hochrangige Gäste aus Nah und Fern und gaben ihm das letzte Geleit. Mit der Polizeieskorte wurde er zum Friedhof Ohlsdorf geleitet und neben seiner Loki beigesetzt.
Doch nicht nur Trauerfeiern oder Hochzeiten finden hier statt, nein, man kann auch den Michel, die Krypta und den Turm besichtigen. Vom Turm hat man einen wundervollen Blick über ganz Hamburg und wenn man Glück hat, dann kann man den Türmer hören, wie er mit der Trompete morgens und abends Choräle in alle vier Himmelsrichtungen spielt.
Mit den Touristen erlaube ich mir ab und zu mal einen Scherz, wenn sie mit ihren Frauen den 138 Meter hohen Turm besteigen wollen. Ich sage dann, dass ein Hamburger Gesetz besagt, dass "Drachen" nicht über 100 Meter steigen dürfen…..
Das mache ich aber nur bei Touris, die ich als humorvoll erkenne.[verkleinern]