Fast 25 Jahre war ich ehrenamtlich in der Suchtgefährdetenhilfe tätig. In der Zeit war ich an der Gründung von zwei Gesprächsgruppen und zwei Gemeinschaften beteiligt.
Die erste Gesprächsgruppe gründeten wir in der Siedlung Lentersweg, in der dortigen "IGL", in der ich auch Vorstandsarbeit leistete und einmal wöchentlich, so es meine Dienstzeit erlaubte, eine alkohol- und nikotinfreie Disco anbot.
Die Gesprächsgruppe war zuerst ein Angebot für die Bewohner der Siedlung und es kamen auch... weiterlesen
einige, nachdem sie ihre Scheu abgelegt hatten.
Die zweite Gruppe kam aus der Kurzzeitentgiftung des AK Ochsenzoll, die verpflichtet wurden, Aussengruppen zu besuchen. Hauptsächlich waren sie da, um den Stempel für den Besuch zu erhalten. Beiteiligt hatten sie sich selten an den Gesprächen und bekamen ihren Nachweisstempel auch erst zum Schluss.
Die letzte Gruppe kam aus dem STZ Hummelsbüttel.
Was ist das STZ Hummelsbüttel?
Es ist das SuchtTherapieZentrum Hamburg, eine Tagesklinik für alkohol- und medikamentenabhängige Menschen. Die Klinik wird von der Martha Stiftung betrieben und befindet sich in Hummelsbüttel.
Im STZ gibt es die Tagesklinik mit 33 Plätze, die unterschiedliche Therapie-, Entspannungs- und Kreativräume anbietet. Die Angebote der ambulanten Behandlung für zwölf Wochen finden in der Woche von Montag bis Freitag in der Zeit zwischen 08.30 - 16.30 Uhr statt.
Die Patienten sind vorwiegend alkohol- und medikamentenabhängige, die ohne fremde Hilfe mit ihrer Sucht nicht klar kommen und sich daraus nicht befreien können.
Nun kann man als Angehöriger oder Arzt dem Betroffenen nicht einfach sagen, dass er zur Therapie gehen muss. Nein, denn das bringt in der Regel keinen Erfolg.
Der "Proband" muss von sich aus wollen, sich aus diesem Teufelskreis zu befreien / entfernen. Er soll nicht sagen: Ich darf keinen Alkohol mehr trinken, er muss zu der Erkenntnis kommen: Ich will keinen Alkohol mehr trinken. Dann ist er auf einem guten Weg.
Im Radio gab es vor Jahren eine Sendung von Dr. von Hollander „Was wollen sie wissen?“, der sich mit Problemen der Hörer befasste. Später wurde die Sendung von Erwin Marcus, einem Richter, weitergeführt.
Hörer riefen bei ihm an und schilderten ihre Probleme im Leben. Er hörte zu, gab keine direkten Ratschläge, so wie: Das müssen sie jetzt so machen, jetzt müssen sie dahin gehen…, nein, er fragte dann suggestiv, wie meinen sie denn, dass sie ihr Problem in den Griff bekommen könnten; wäre………….. es nicht so der richtige Weg?
Seine Rufnummer war 441777. Ich habe sie immer noch im Kopf.
Für meine Arbeit in den Gesprächsgruppen hatte es mir auch sehr gut geholfen und so sollten die Gespräche in der STZ auch gestaltet sein. Nicht der Therapeut hilft dir, er gibt dir nur Tipps und Hinweise, wie du auf den richtigen Weg zurück kehren kannst.[verkleinern]