Meine beste Freundin hatte sich im Media Markt in Altona vor 3 Wochen einen günstigen PC gekauft, nachdem ihr alter Rechner kaputt gegangen war. Ein Bekannter hatte ihr den PC dann eingerichtet, noch ein paar Software-Programme zusätzlich kopiert, so dass sie ihre Anwendungen benutzen konnte.
Der PC funktionierte dann genau bis zum heutigen Tage. Zufällig war ich zu Besuch, und sie wollte mir etwas am PC zeigen. Also fix eingeschaltet und gewartet. Doch was war das? Ein "blue screen" (naja... weiterlesen
eher black screen) mit kryptischen Zeichen- und Zahlenfolgen poppte auf. Das verhieß nichts Gutes: Festplattendefekt. Glücklicherweise konnten wir noch ihre wichtigen Daten retten, nach 3 Wochen Benutzung war noch nicht so viel angefallen.
Meine Freundin war ziemlich genervt, jeder kennt das, ein PC soll funktionieren und nicht nicht funktionieren ;-( Ich bin nun auch nur die Einäugige unter den Blinden und konnte nur ein Stückweit helfen. Mein Vorschlag war, zunächst mal mit Kassenbon und abfotografierter Systemmeldung zum Media Markt zu gehen und nachzufragen, wie in diesem Fall verfahren werden soll. Gesagt, getan.
Der Media Markt befindet sich im Gebäude des Altonaer Bahnhofs im 1. und 2. Stock. Über eine Rolltreppe mitten im Bahnhof gelangt man zum Eingang, der von einem Anzug tragenden Sicherheitsmitarbeiter "bewacht" wird. Schließlich soll hier niemand rausgehen und teure Geräte ohne zu bezahlen, vulgo klauen, mitnehmen. Links vom eigentlichen Eingang befindet sich das Service-Center, unsere erste Anlaufstelle. 3 Personen saßen an einem Tresen. Wir steuerten eine Mitarbeiterin an und fragten nach, wie wir verfahren sollen. Sie schickte uns in die Fachabteilung Computer mit der Bitte, jemanden kompetenten zu fragen, ob der PC evtl. repariert werden kann oder ausgetauscht werden muss.
Wir verließen also die Service-Abteilung, betraten den riesigen Verkaufsraum und schlenderten vorbei an monströsen TV-Monitoren in die rechte Ecke zur Treppe, die in den 2. Stock führte. Hier angekommen orientierten wir uns zunächst, wo sich die Computer-Ecke befindet. Das war nicht schwierig, alles ist sehr gut beschildert. In der Computer-Abteilung schauten wir uns um und suchten einen Menschen mit Namensschild, das ihn als Mitarbeiter auswies, denn einheitliche Kleidung, die ein leichteres Erkennen ermöglicht, gibt es nicht. Wir sprachen den ersten Mitarbeiter an, den wir sahen. Er war allerdings nicht sonderlich motiviert uns mit Rat und Tat weiter zu helfen, eher das Gegenteil war der Fall. Wir fühlten uns regelrecht abgewimmelt, als er uns wieder in die Service-Abteilung, aus der wir gerade hierher geschickt worden waren, zurückschicken wollte. Nur auf erneutes Nachfragen reagierte er sichtlich genervt, nachdem er sich schon fast von uns abgewendet hatte, und schlug uns vor, dass wir uns beim Abteilungsleiter melden sollten. Der Besagte stand wenig entfernt an einem PC und tippte etwas ein. Wir sprachen ihn an und schilderten den Fall. Zunächst war er auch etwas reserviert, aber dann recherchierte er und fand heraus, dass es für die Marke HP sogar bessere Konditionen in diesem Fall gibt als bei anderen Computern. Ich beschrieb den Fehler, zeigte die Systemmeldung, die ich als Foto auf dem Smartphone dabei hatte, und beschrieb das Verhalten des Computers beim Booten. Der Abteilungsleiter meinte, es wäre wohl ein Festplattendefekt und legte einen Service-Fall an. Er bat uns, den defekten PC direkt in die Service-Abteilung zu bringen und dort zwecks Umtausch abzugeben. Wir würden eine Gutschrift über den Kaufbetrag erhalten. Wir merkten noch an, dass wir das Verhalten des anderen Mitarbeiters nicht sonderlich hilfreich fanden. Der Abteilungsleiter entschuldigte dies damit, dass der andere Kollege wohl für Tablets zuständig wäre. Dann hätte ich aber von einem guten Mitarbeiter, der kundenorientiert arbeitet, erwartet, dass er uns das auch sagt und uns von selbst an einen anderen, besser dafür qualifizierten Kollegen verweist.
Zwei Tage später gingen wir mit dem defekten Computer, der nun wieder in der Originalverpackung steckte, direkt zur Service-Abteilung. Hier war allerdings eine lange Schlange, und wir mussten einige Zeit warten. Währenddessen kam der Sicherheitsmitarbeiter auf uns Wartende zu und bat uns, doch etwas zusammen zu rücken. Der Ton war allerdings nicht sonderlich freundlich, eher barsch. Die meisten Wartenden haben jedoch nicht wirklich darauf reagiert. Endlich waren wir dran, und heute hatten wir das Glück, an einen wirklich netten Mitarbeiter zu geraten, der uns freundlich begrüßte und sagte, wir sollen uns beruhigen, alles wir gut ;-) Er hörte sich unseren Fall ganz ruhig an, suchte den passenden Service-Fall dazu in seinem Computer und stellte eine Gutschrift aus. Meine Freundin musste einen Beleg unterschreiben, dass sie die Gutschrift erhalten hat. Damit gingen wir gleich in die Computer-Abteilung, wo sie sich einen neuen PC aussuchte, den wir gleich mitnahmen. Die restliche Summe der Gutschrift wurde bar ausgezahlt. Glücklich, dass das bei diesem Besuch doch recht reibungslos ging, verließen wir das Geschäft.
Ich selbst war nun nicht betroffen von der ganzen Aktion, da es nicht mein Computer war, der kaputt ging. Ich denke, eine Festplatte kann immer kaputt gehen, aber man sollte mit den Kunden doch nicht so umgehen. Vielleicht ist es besser, wenn man in einem kleineren Geschäft einkauft, vielleicht etwas mehr bezahlt, aber eine gute Beratung eingeschlossen, und dann bei einem Fehler oder einer Reklamation besser dasteht. Ich war in anderen Technik-Kaufhäusern, wo ich eine sehr gute Beratung bekam UND sehr freundlich behandelt wurde.[verkleinern]