Die Versorgung der Stadt mit frischem Trinkwasser erfolgte bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts vorwiegend über Schöpfbrunnen, Wasserwagen und durch Wasserträger. Der bekannteste von ihnen war sicherlich Johann (Hans) Wilhelm Bentz, dem die Kinder der Hamburger Neustadt "Hummel" nachriefen wenn sie ihn sahen. Woher dieser Spitzname stammt ist leider bis heute ungeklärt. Fest steht aber dass der griesgrämige Wasserträger dies stets mit einem "Mors, Mors" quitierte, was die Kurzform von "Klei di... weiterlesen
an'n Mors" ist und bedeutet ... Naja, das kann man sich wohl denken. Daraus wurde jedenfalls der Hamburger Gruss "Hummel, Hummel - Mors, Mors."
Der "Große Brand" von 1842 der zwischen dem 5. und 8. Mai weite Teile der Hamburger Altstadt, darunter auch das Rathaus an der Trostbrücke, zerstörte sollte weitreichende Folgen haben. Denn einer der Gründe dafür dass das Feuer so wüten konnte, war die mangelhafte Versorung der Löschkräfte mit Wasser. So entstand sechs Jahre später auf der heutigen Elbinsel Kaltehofe das erste "Wasserwerk" Deutschlands, das die Stadt flächendeckend mit Trinkwasser aus der Elbe versorgte. Während Hans Hummel arbeitslos wurde und einige Zeit später verstarb, wurde das Wasserwerk immer weiter ausgebaut und im Kampf gegen die Cholera mit einer Filteranlage versehen. Zugleich wurden der Ausbau der Siele zur Abführung des Schmutzwassers vorangetrieben und Hausbesitzer gezwungen ihre Häuser an die Kanalisation anzuschliessen.
Etwa 100 Jahre später hat man wegen der zunehmenden Verschutzung kein Elbwasser mehr zur Trinkwassergewinnung verwendet. Das Werk wurde 1990 endgültig stillgelegt und ist nun ein Industriedenkmal, das ein Kultur- und Naturmuseum (Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe) beherbergt.
Heute werden Haushalte, Gewerbe und Industrie ausschliesslich mit von HAMBURG WASSER aufbereiteten Grundwasser aus der Stadt und der Region versorgt. Das Unternehmen gehört noch immer zu 100% der Stadt Hamburg - und das ist auch gut so. Denn dadurch ist gewährleistet, dass sich die Preise für die Verbraucher im Rahmen halten. Zum Vergleich: Am günstigsten ist Ingolstadt, wo ein Vier-Personen-Haushalt ohne Abwassergebühren im Schnitt nur etwa 200.- Euro zahlt. In Hamburg sind es 360.- Euro, in Rostock 535.- Euro. Unter allen Großstädten liegt Hamburg preislich deutlich im unteren Bereich.
In der Hansestadt hat die Politik inzwischen auch erkannt, dass der Verkauf der Hamburgischen Elekticitätswerke (HEW) an Vattenfall ein Fehler war. Zum einen kann man sein Tafelsilber nur einmal verkaufen um damit Löcher im Haushalt stopfen, zum anderen hat man keinerlei Kontrolle mehr über die Energiepreise. Eine Katastrophe für den Wirtschaftsstandort Hamburg.
Seit 2009 verfügt die Stadt nun wieder über einen eigenen Energieversorger. Das Unternehmen HAMBURG ENERGIE wurde 2009 als Tochter der Hamburger Wasserwerke GmbH (HAMBURG WASSER) gegründet.
Nun noch zu meinen persönlichen Erfahrungen.
Nach unserem Umzug habe ich mich bei dem Unternehmen anmelden und den Zählerstand der Wasseruhr mitteilen müssen. Das ging schnell und schmerzlos (so wie ich es mag) auf der Homepage von HAMBURG WASSER. Kurz darauf wurde mir mitgeteilt, dass meine künftige monatliche Abschlagszahlung über 50.- Euro betragen soll... Wahnsinn! Das konnte einfach nicht richtig sein. Also habe ich da gleich mal angerufen. Dazu brauchte ich übrigens keine kundenfeindliche "Service-Hotline" anwählen, sondern eine ganz normale örtliche Rufnummer.
Ich gehöre eindeutig zu den Menschen, die nicht gerne telefonieren und jedes erforderliche Gespräch auf das wesentliche beschränken, aber das Gespräch mit der super-netten Mitarbeiterin von HAMBURG WASSER hat dann doch etwas länger gedauert - was nichts mit meinem eigentlichen Anliegen zu tun hatte... Das Problem konnte schnell geklärt werden. Ich habe der Mitarbeiterin mitgeteilt dass es sich um einen Zwei-Personen-Haushalt handelt, die 44m² Wohnung gerade aufwendig saniert, alle Sanitärinstalationen wassersparend erneuert wurden, wir moderne wassersparende Geräte (Waschmaschine/Geschirrspüler) benutzen und die Abschlagszahlungen so nicht angehen könnten.
Es stellte nach einem Abgleich sehr schnell heraus, dass die Daten des Vermieters aus dem Übergabeprotokoll übernommen und dabei eine Ziffer falsch gedeutet wurde. Dies wurde umgehend berichtigt und die monatliche Abschlagszahlung deutlich nach unten korrigiert.
Die fünf Sterne gibt es für ein insgesamt erstklassiges Preis- Leistungsverhältnis.[verkleinern]