Wie alles anfing: Freitagabend, „Schwiegermutter“ hatte Geburtstag und wollte uns zum Essen ins Christina einladen. Kein Platz im Restaurant für uns und Jenna. Zwei Hundert Meter weiter gegangen und im Schweinske eingedockt.
Super Platz bekommen und Jenna durfte mit. Herrliche kleine „Schweinerei“ gegessen und was passierte dann? Ein herzhafter Biss in das Fleisch und mein überkronter (echte Goldkrone) brach ab. Böse Schmerzen, weil die Nerven in der Zahnwurzel offen lagen.
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einpacken lassen und mit Jenna durch den Regen nach Hause gelaufen. Da ich ja schon diverse Aspirin zur Blutverdünnung nehmen muss, fällt die Schmerztablette Aspirin weg. Um mich abzulenken, sah ich mir das Fussballspiel Frankreich/Deutschland an.
Da es für mich langweilig war, zappte ich durch die Programme und auf N-TV sah ich dann die Terroranschläge in Paris. Die Schmerzen waren wie weggewischt und ich blieb bis 4 Uhr vor der Glotze.
Am nächsten Morgen schmerzte der Zahn nur noch ein wenig und es war noch auszuhalten. Nur nicht daran denken. Bis 15.00 Uhr klappte es auch, aber dann meldete er sich wieder und pochte an, um zu zeigen, dass er noch da war, aber nicht mehr intakt
Heute ist Samstag und mein Zahnarzt macht erst am Montag wieder auf. Nein, das kann ich nicht aushalten und suchte mit unter www.kzv.de den zahnärztlichen Notdienst. Das musste sein, denn es pochte immer lauter.
Ich fand einen Notdienstzahnarzt in Wellingsbüttel und der ist gegenüber dem Restaurant Poletto. Seine Praxis als Notdienstzahnarzt öffnet erst um 16.00 Uhr.
Um 15.45 Uhr war ich auf dem Parkplatz vor dem Ärztehaus, in dem sich auch der Zahnarzt befindet. Egal, auf die Klingel gedrückt und es ward mir geöffnet. Die nette junge Praxismitarbeiterin liess mich hinein und sagte, dass es doch besser sei in der trockenen Praxis zu warten, als im Regen vor der Tür. Sie lassen niemanden im Regen stehen.
Da ich ja keine Versicherungskarte habe und die Kosten erst einmal privat verauslagen muss, erhielt ich einen Fragebogen, den ich gewissenhaft ausfüllte. Voller Mitleid mit meinem schmerzverzerrten Gesicht, setzte sie mich in den Behandlungsraum 2 und ich musste 5 Minuten auf den Zahnarzt warten.
Er kam auch in den kleinen modernen Behandlungsraum, besah sich den Aufnahmebogen, fragte noch nach den Blutverdünnern, die ich heute nicht genommen hatte und sagte, dass die Wurzel ausgegraben werden muss. Nach der Extraktion der Wurzel müsse er die Wunde vernähen.
Eine ganz junge Zahnarzthelferin, die dort wohl erst im ersten Lehrjahr war, bemutterte mich schon anständig, als sie sah, dass ich mein Gesicht verzog. Die Betäubungsspritze tat sagenhaft weh, als er sie in den harten Gaumen stach.
Warum kann man den Gaumen nicht betäuben, bevor er die Spritze setzt?
Nun dauerte es erneut so um die 8 – 10 Minuten bevor die Spritze zu wirken beginnt und mitfühlend kam die junge Helferin ab und zu mal hinein, um zu sehen, wie es mir ergeht.
Jetzt kam der Doc dazu, schnappte sich eine Zange und begann den Zahn, oder besser gesagt was davon übrig geblieben ist, gewaltsam herauszuziehen. Wow, tat das weh und ich hätte ihn um eine weitere Spritze bitten sollen, weil eine normale Procain Spritze bei mir nur bedingt etwas anrichtet.
Noch bevor ich händeringend um einen Zuschuss bitten konnte, hatte er die Wurzel herausbekommen. Oups, sah die blutig aus und die „süsse“ Helferin saugte mit einem Gerät die Wunde trocken.
Jetzt nahm er das Nähbesteck und legte eine Naht hin, damit die Blutung aufhört. In der Tat; es blutete nicht stark nach. So wie er sagt, soll ich in einer Woche zum Fädenziehen kommen. Sollte ich Schwierigkeiten haben, könne ich ab 19.00 Uhr ins BWK gehen oder am nächsten Tag bei ihm erscheinen.
Es ist eine sehr schöne moderne Praxis in der ersten Etage in einem Ärztehaus. Wartezimmer in dem Sinne gab es nicht, denn hier kommt man zur Anmeldung, die von einer jungen Mitarbeiterin besetzt ist. Mit flinken Fingern spielt sie auf der Tastatur des Computers und druckte dann meine Behandlungskarte aus.
Eine weitere junge Mitarbeiterin führte mich über einen langen Gang, von dem rechts und links Behandlungsräume abgehen, in meinen Behandlungsraum und bat mich dort auf dem „Folterstuhl“ auf den Arzt zu warten.
Es ist ein ganz moderner höhenverstellbarer Behandlungsstuhl und wenn man in der Horizontalen liegt, kann man ein Bild an der Decke bewundern. Ich konnte es bei der Behandlung nicht, da ich meine Äuglein wegen der Schmerzen zusammenpressen musste.
Aber ich vergebe die 5 Sterne, wegen der Moderne und weil mir die Schmerzen genommen wurden.
***Ich will ja nicht sagen, weil mir die Zahnarzthelferinnen so gefallen haben.*** ;-))[verkleinern]