Hmm...wie fange ich am besten an? Wie schreibe ich am objektivsten, wenn ich doch noch immer wütend bin und es um meine Fellnase geht?
Das ist für mich gerade nicht sehr einfach, aber ich möchte meine Erfahrung von letzter Woche Freitag mitteilen.
Es fing damit an, dass unser "Kleiner" Donnerstagabend scheinbar Schmerzen im linken Gesichtsbereich hatte, die sich über Nacht verschlimmerten, sodass wir uns Freitag morgens gezwungen sahen, die Notfallnummer unseres Haustierarztes zu wählen um... weiterlesen
dort eine frühzeitige Behandlung zu bekommen.
Gegen Mittag ging es unserem Hund noch immer schlecht, trotz der morgendlichen Behandlung und der Vergabe von Medikamenten. Unser Tierarzt schickte mich daraufhin in die Tierklinik, da hier nun das Ende der Handlungsfährigkeit des Tierarztes erreicht war.
Um 13.15Uhr erreichten wir die TiHo in Hannover und meldeten uns sogleich an. Unser Hund hatte inzwischen fast 41°C Fieber und konnte teilweise kaum noch laufen. Trotzdem hat man uns bis ca. drei Uhr warten lassen.
Er wurde untersucht und ich merkte nebenbei an, dass ich von unserem Tierarzt eine Blutprobe mitbekommen habe, die entnommen wurde, bevor er jegliche Medikamente erhalten hatte. Dies wurde erstmal ignoriert und später teilte man mir mit, dass man die nicht nehmen wolle, sondern selber Blut abnehmen möchte um es zu testen. Natürlich waren keine Auffälligkeiten zu sehen....der Hund war voll mit Kortison und Antibiotika etc. ...was will man da sehen? Ich bin ein Laie, aber auch ich weiß, dass dann nicht die Werte zu sehen sind, die eventuell helfen, die Ursache zu finden. Das ist es, was mich so wütend macht.
Zum dritten Mal durften wir ins Behandlungszimmer mit der Neurologin, da unser Tierarzt einen Verdacht auf Enzephalities geäußert hatte. Aber auch hier war er unauffällig.
Daher fragte ich nach dem Blutbild, davon wisse sie nix, das müsste noch mit einer anderen Ärztin besprochen werden etc etc. also wieder raus und wieder warten.
Um sechs fragten wir mal ganz nett nach, ob man uns vergessen hätte, da wir ja nun eigentlich nur noch das Blutbild besprechen müssten...nein, habe man nicht wir seien gleich dran, ja gegen sieben waren wir es dann auch.
Natürlich nix zu sehen.....also ab nach Hause. Keine weitere Hilfe, keine Ratschläge, keine Infos, NIX.
Einerseits ist man froh, dass alles ohne Befund ist, andererseits weiß man, dass mit dem Kerlchen was nicht stimmt, nur kann es uns kein Arzt scheinbar sagen.
Da wir als Notfall kamen, durften wir natürlich eine entsprechende Zusatzgebühr zahlen, obwohl noch normale Öffnungszeiten waren. Ärgerlich für mich, wir wurden nicht wie ein Notfall behandelt. Und ein Hund mit 41°C Fieber ist ein Notfall. Wie gesagt, ich bin da natürlich als Hundebesitzerin nicht mehr sehr objektiv und teilweise vielleicht nicht rational, aber das, was da mit uns veranstaltet wurde, war in meinen Augen nicht in Ordnung und bis heute bin ich wirklich noch sehr wütend darüber.
Wir haben uns inzwischen eine dritte Meinung eingeholt, und auch dieser Tierarzt versteht das Verhalten der Ärzte der TiHo nicht. Das wir keine weitere Hilfe oder ähnliches bekommen haben, kann er nicht nachvollziehen und als ich ihm die "Geschichte" mit der Blutprobe erzählt habe, hat er fast völlig die Fassung verloren und wurde wütend.
Notfallgebühren und Extrakosten darf man gerne zahlen, auch wenn man nicht so behandelt wird.
Ich denke, die Ärzte können da teilweise auch nichts dafür, und es gibt wahrscheinliche gewisse "Instruktionen, Anweisungen und Vorgaben" von Oben.
Trotzdem, würde ich nur noch hier her kommen, wenn es sein muss, oder ich eventuell eine spezielle Therapie/Behandlung/Operation für meinen Hund haben muss.
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UPDATE 29.05.2018
Unser „Kleiner“ liegt nun seit Mittwoch in der TiHo auf der Intensivstation, da die niedergelassenen Tierärzte an ihre Grenzen gestoßen sind.
Natürlich waren wir, nach den beschriebenen vorherigen Ereignissen, davon nicht begeistert.
Aber wir wurden als Notfall von unserem Tierarzt angemeldet und entsprechend kamen wir sofort dran und unser Hund wurde eingehend untersucht und geröntgt etc.
Nach der stationären Aufnahme mussten wir natürlich erst mal zur Kasse – man hat ja nix anderes im Kopf. Na ja, ich kann es auch irgendwo verstehen, aber in diesem Moment war es so unangebracht, denn immerhin wussten wir nicht mal, ob unsere Fellnase diesen Tag überleben würde.
Aber, seitdem werden wir jeden Tag von den Ärztinnen und Ärzten auf dem Laufenden gehalten, was gerade an Wochenenden wohl keine Selbstverständlichkeit sein soll.
Die Hauptärztin ist wirklich toll und, klar ist es ihr Job, aber sie kümmert sich sehr gut um unseren Freund.
Beispiele, die ich hervorheben möchte sind u.a.: Sie hat Proben direkt zum Labor gebracht und nicht 2 Stunden auf den Kurierfahrer gewartet, um Zeit zu sparen. Sie hat für uns ein Video von ihm gemacht, da wir ihn noch nicht besuchen konnten. Sie erklärt uns im Gegensatz zu vorherigen Ärzten ganz genau, was gemacht wird und warum und welche Konsequenzen es jeweils mit sich bringen könnte. Sie hat ihren Kolleginnen, die am Wochenende Dienst hatten, eingeimpft, dass diese sich bei uns melden sollten, um uns den aktuellen Tagesstand mitzuteilen, was wie gesagt, keine Selbstverständlichkeit ist.
Diese Ärztin und auch der reibungslose Ablauf von letzter Woche erhöhen die Vergabe der Sterne, und dass ich meine Meinung revidiere. Der bittere Vorgeschmack aber bleibt bestehen, und dies haben wir auch noch mal vor Ort angesprochen, aber bis auf die nun Haupttierärztin, ist niemand dort darauf eingegangen.
Momentan heißt es aber einfach nur weiter Daumen drücken, damit es weiter bergauf mit ihm geht und wir ihn morgen hoffentlich endlich besuchen können.[verkleinern]