Die St.-Ansgari-Kirche in Kirchhatten
Die Kirche ist in der Sommerzeit von 8-18 Uhr und in der Winterzeit von 9-16 Uhr zu besichtigen. Nach Absprache sind auch Führungen möglich. Wir nutzten den Besuch der Kirche ohne Führung, dort ist auch ein Soldatenfriedhof.
Der Ortsname Hatten wurde 860 als "Villa Hahto" in der Lebensbeschreibung des 789 gestorbenen Missionars Willehad erstmals erwähnt. Die Bezeichnung "Kerckhatten" taucht in einem Lehnsregistcr 1260 auf.
Über eine Freitreppe gelangt... weiterlesen
man von Westen her auf den mit einer Backsteinmauer abgestützten Friedhof. Helle Sandsteinkreuze erinnern an 70 im Kampf um Hatten noch in den Apriltagen 1945 gefallene deutsche Soldaten. Zwischen den Kreuzen führt der Weg zum Eingang in den aufragenden Kirchturm, der das Zifferblatt der Uhr trägt. Über einem vorgesetzten Fries erhebt sich ein Zeltdach mit Kreuz und Hahn als Bekrönung.
Da eine archäologische Grabung bislang unterblieb, lässt sich über die Abfolge der Bauteile Chor, Schiff, Turm Sicheres nicht aussagen. Ältestes Baumaterial sind gespaltene, aber nicht gequaderte Granitfindlinge, späteres Backsteine. Für Reparaturen verwendete man 1676 Abbruchmaterial von der Klosterkirche Hude, 1760 vom Schloß der Wasaburgs in Huntlosen.
Die lebensgroße Christusgestalt hinter dem Altar.
Der Blick aber wird - schon seit dem Betreten der Kirche - hingezogen zu der lebens-großen Christusgestalt am Kreuz. Das Haupt leicht geneigt, die Augen geschlossen, der Mund geöffnet, hängt Jesus am Kreuz. Es ist der, von dem es im 53. Kapitel des Jesajabuches heißt: "Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen."
Der Körper ist, von den angesetzten Armen abgesehen, aus einem einzigen Eichen- stamm gearbeitet. Gefällig sieht er nicht aus, dieser Kruzifixes. Derb ja, aber nicht gefällig glatt, auch nach der 1974 von Heinz Schüler (Metjendorf) durchgeführten Restaurierung nicht. Aber gerade das, diese biblische Nähe zu Jesaja 53, aber auch zu Markus 15, Verse 15 und 37 macht gegenüber mancher künstlerisch Darstellung den Wert dieser Gestalt des gekreuzigten Christus aus. Immer wieder wird man angerührt von diesem Werk, dessen Entstehen der verstorbene Historiker W Müller-Wulekow (Oldenburg) auf die Zeit um 1420 schätzte.
Parken kann man direkt davor auf dem Marktplatz von Hatten.[verkleinern]