Während unseres einwöchigen Urlaubs im Bayerischen Wald, nahmen wir bei Regenwetter auch eine weitere Anfahrtsstrecke in Kauf, um uns das Graphit-Besucherbergwerk Kropfmühl anzusehen und eine Führung mitzumachen. Das Auto auf dem kostenlosen Parkplatz in unmittelbarer Nähe abgestellt, machten wir uns die knapp 200 Meter auf zum Eingang. Wir zahlten pro Erwachsenen 9,50 Euro für den Eintritt mit Führung und freuten uns drauf.
Da die Führungen immer zu festen Zeiten beginnen, hatten wir noch... weiterlesen
etwas Zeit und sahen uns das Graphiteum an, welches erst 2016 eröffnet wurde. Hier erfährt man schon alles über die Welt des Graphits, über den Rohstoff an sich, die Be- und Verarbeitung und die Einsatzgebiete in der Industrie. Hier sind Maschinen und Geräten zu sehen, sowie Ausstellungsstücke aus der Graphitproduktion.
Spannend ist auch die Geschichte des Knappen-Vereins, der 1903 als Knappschaftsverein geegründet wurde, um seine Mitglieder im Krankheits- oder Unglücksfall zu unterstützen. Nicht weniger interessant, der 1966 gegründete Knappen-Chor und die seit 1963 musizierende Knappen-Kapelle Kropfmühl. Bilder und Dokumentationen, lassen den Besucher interessiert gucken und lesen.
Dann war 12.00 Uhr und wurden in einen Raum eingeladen, in dem erst ein mindestens 15 Minuten langer Film gezeigt wurde. Hier wurde erklärt, was Graphit ist und wie es entsteht, wie und seit wann es hier abgebaut wurde, wie es verarbeitet und was daraus hergestellt wird. Nachdem wir diesen Film gesehen haben, ging es in die Kaue um sich ein Cape und einen Helm zu nehmen. Mit einer Zehnergruppe ging es dann los. Wir fuhren ein. Natürlich liefen wir und der erfahrene Bergmann der uns Führte, war sofort in seinem Element.
Wir mussten erst ein Stück laufen, mal gebückt und mal aufrecht, um dann gleich noch einen Film unter Tage zu sehen. Auch hier wieder interessante Informationen, über die Entstehung des Graphits während Jahrtausenden von Jahren. Der Graphitabbau in Kropfmühl begann um 1870. Damals waren zu Höchstzeiten an die 400 Bergleute hier beschäftigt. Heute sind es nur noch 12, die im Einschichtdienst von 7 Stunden hier arbeiten.
Die Führung ging weiter und es waren 220 Stufen, mal aus Stein, mal aus Metall, die jeder Besucher hier erst hinunter und am Ende der Führung, auch wieder hinaufkraxeln musste. Dazwischen fand eine faszinierende, interessante und sehr kurzweilige Führung statt. Jedes Gerät wurde gezeigt und alles, was interessant war, wurde genau erklärt. Fragen stellen war erwünscht und jede wurde überaus fachlich und sachlich, aber auch mit Witz beantwortet. Man hatte genügend Zeit um Fotos zu machen und wer ein Foto von sich wollte, ließ einfach jemand anderen mit der eigenen Kamera fotografieren. Das war sicher auch der Vorteil der kleinen Gruppe.
Nach 1,5 Stunden war die Führung, die mit Herz gemacht wurde, zu Ende und jeder Besucher war begeistert. Ein Führer, der selbst einmal dort gearbeitet hat, nahm uns von Anfang an mit und zog jeden der Besucher in seinen Bann. Die Führung im einzigen Graphitbergwerke in Deutschland, war jeden Euro wert und ist auf jeden Fall empfehlenswert. Die Führung ist nicht barrierefrei und man sollte gebückt laufen und Treppen steigen können.
Führungen sind immer um 10.00, 12.00, 14.00 und 16.00 Uhr.
Wer Lust hatte, konnte im Gebäude wo auch das Graphiteum ist, einen Kaffee trinken, eine Brotzeit zu sich nehmen oder sich einen Snack kaufen. Ein kleiner Souvenirshop mit Ansichtskarten, Schlüsselanhängern und vielem anderen, ist ebenfalls im Kassenbereich. Die Besucher-Toiletten sind sehr modern, sauber und ordentlich.
Also alles in allem alles perfekt.
Daher 5 Sterne und eine herzliche Empfehlung.
Fotos liegen wie immer im Album.
*** Glück auf! ***[verkleinern]