Auf dem Rückweg zu unseren Ausgangspunkt, den Neckarmünzplatz ging es für uns am Neckar entlang. Zwangsläufig mussten wir am historischen Karlstor vorbei. Wie man sehen kann, trotz das es noch nicht Abend gewesen ist, hat sich der Tag im Dezember früh “verabschiedet”. Dadurch habe ich aber mich nicht entmutigen lassen, um wenigstens ein kleines Andenken in fotografischer Form zu haben. Das gestaltete sich, wie man sehen kann, schon schwierig, weil wir nicht alleine auf diese Idee gekommen sind,... weiterlesen
sondern auch ein Pärchen.
Was ich aber nicht abgelichtet habe, doch im Netz gefunden habe, war eine Tafel mit folgender Inschrift:
Was thustu
mich hie angaffen?
Hastu nicht gesehen
den alten Affen
zu Heydelberg
sich dich hin unnd her
da findestu wol
meines gleichen mehr
Der Affe, so heißt es, wurde bereits vor Jahrhunderten als Wahrzeichen der Stadt in alten Chroniken erwähnt. Man schrieb dabei das Jahr 1481! Doch dieses Exemplar hat mit dem nichts mehr gemein. Es ist der zweite an dieser Stelle. Wie viele andere Denkmäler der Stadt wurde die steinerne Brücke und das aus dem Sandstein hergestellte Tier im 17. Jahrhundert, während des 9-Jährigen Kriegs, der auch als der Pfälzische Erfolgekrieg bezeichnet wird, zerstört.
Hinterher gab es anscheinend keinen Anlass es erneut in den folgenden Jahrhunderten erneut zu errichten. Dies geschah erst im Jahr 1977, als ein Komitee beschloss dieses Wahrzeichen abermals realisieren zu lassen. Zu diesem Zweck wurde ein Ausschreiben indiziert, bei dem der Kaiserslauterner Künstler Gernot Rumpf (*17. April 1941 ebendort) für die Ausführung ausgewählt wurde.
Der Professor im Fach Bildhauerei, sowie seine Frau Barbara haben etliche weitere Plastiken zusammen geschaffen, ob dieses dazu gezählt werden kann, konnte ich nicht herausfinden. Es ist jedenfalls eine ungewöhnliche Arbeit, die ich nur aus der Distanz betrachten konnte.
Es heißt, dass der Affe ein Spiegelbild der “wilden Jugend”, speziell der studentischen, die schon vor Jahrhunderten hier am Neckar ihr Unwesen getrieben hat. Den Anwohnern ist dies irgendwann zu bunt geworden, sodass sie ihre Empörung in dieser Art und Weise zum Ausdruck brachten.
Man könnte diesbezüglich meinen, dass die Heidelberger sich von den angehenden Akademikern alles gefallen ließen und nicht mal die sog. “Ordnungskräfte” klar gekommen sind. Das diese Machtlos dem gegenüber standen, hat es eine besondere Bewandtnis, die nicht unerwähnt werden darf:
Dadurch, dass die Uni unter (wechselnder) kirchlicher Leitung gestanden hatte, waren die Taten, die die Herren Studiosi verübt haben, nur von solchen Stellen zu ahnden! So kommt es, dass schon damals der blanke Hintern Richtung Mainz zeigt, da wo der jeweilige bischöfliche Amtsmensch seinen Sitz besessen hatte.
Man kann nur staunen, zu welchen Stilblüten es kommen kann, wenn sich 2 konkurrierende Territorialadelige ihre Vormachtstellung ausbauen möchten... Somit kann dieses symbolisch für beide Seiten gelten.
Da ich mir endgültig noch keinen Überblick verschaffen konnte, möchte ich (auf unabsehbare Zeit) neutrale 3 Sterne vergeben, denn es hat schon was![verkleinern]