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Während unseres Urlaubs in der Fränkischen Schweiz, genauer gesagt in Ebermannstadt-Burggaillenreuth, überlegten wir was wir so unternehmen könnten. Es war eine Megahitze vorausgesagt und so machten wir uns schon früh morgens auf, in das Motorrad-Museum nach Möchs. Es war gar nicht so sehr weit weg und gegen 9.30Uhr waren wir schon dort. Das Auto stellten wir auf den Parkplatz neben dem Museum ab und gingen Richtung Eingang.
Ein älterer Herr mit langem grauen Rauschebart, saß mit Unterhemd,... weiterlesen bunter Shorts und mit weißen Socken in seinen Schlappen, vor dem Haus und las Zeitung. Komisch, aber irgendwie war mir der Typ sofort nicht wirklich sympathisch.
Freundlich fragten wir, ob wir uns das Museum ansehen könnten. Mürrisch stand er auf, schlug die Zeitung zusammen und sagte in etwas gnurrigem Ton: „Das ist ein privates Museum, das gibt’s nur mit Führung und kostet pro Person fünf Euro.“ Wir sagten, dass wir ihn nicht beim Zeitung lesen stören wollten und bekamen gleich wieder eine sehr kurz angebundene Antwort. „Ach was, ist eh nur der Wochend-Blitz, da ist man schnell durch!“
Wir wurden nun etwas herzlos durch das Museum geführt oder besser gesagt gejagt. Erst ging es ins Dachgeschoss, wo viele Ersatzteile, wie Sattel und Lampen, an der Decke hingen. Hier standen einige schöne und schon seltene Motorräder von der Triumph, Heinkel bis hin zu Simson. Es wurde uns nicht allzu viel zu den Fahrzeugen gesagt und beschriftet war hier auch so gut wie nichts. Ja, sie sind alle fahrtüchtig und werden auch noch gefahren. Wir stellten ein paar Fragen zu den verschiedensten Motorrädern, die uns offensichtlich nur gezwungen beantwortet wurden. Manche Fragen, wurden auch nur mit einem genervten „Jo“ beantwortet.
Lange konnten wir uns allerdings nicht umsehen, denn der Inhaber dieses privaten Museums ging weiter und rief uns und schon schaltete er das Licht aus. Im Erdgeschoss sah Herr Schalotte ein Seitenwagen-Gespann was ihn interessierte. Das interessierte den Herrn aber nicht, denn kurz angebunden sagte er nur: „Hier kommen wir später noch einmal vorbei, wir gehen erst in den Keller!“ Schon recht überrascht und ein klein wenig auch schon genervt, folgten wir ihm.
Im Keller dann, wieder nur halbherzige Erklärungen zu den Fahrzeugen und wieder nur kurze knappe Antworten auf unsere Fragen. Hier hingen Rahmen und Räder, sowie Hupen und Motoren zurück bis in die zwanziger Jahre. Auf ein freundliches Gespräch, ließ sich dieser mürrisch alte Mann nicht ein. Und zack, war das Licht auch schon wieder ausgeschaltet .
Dann ging es ins Erdgeschoss und auch hier, war von einem begeisterten Sammler und Motorradschrauber in keinster Weise etwas zu merken. Keinerlei Euphorie und kein Herzblut. Und schon standen wir vor der Kette zum Ausgang. Die wurde dann auch sogleich aufgemacht und … „Schöne Zeit euch noch!“ tönte es hinter uns. Und schon war der griesgrämige alte Mann verschwunden.
Mein Mann und ich sahen uns nur an und konnten es nicht glauben, dass wir für diese Museums-Jagd, die insgesamt keine zwanzig Minuten, für über drei Etagen dauerte, tatsächlich 5 Euro pro Person haben zahlen müssen.
Alles in allem, hätten wir dieses Geld auch sehr gerne bezahlt, wenn man uns mit einer fachkundigen Führung, die Fahrzeuge erklärt und vielleicht auch etwas über die Jahre erzählt, in der man begann zu sammeln und zu schrauben. Wir hätten einfach mehr Herzblut und Leidenschaft zum Motorradfahren erwartet. Aber nichts von alledem bekamen wir, nur einen genervt wirkenden maulfaulen und mürrischen alten Mann.
Daher bekommt das Museum von uns nur 1 Stern und das nur, weil wir Fahrzeugbegeistert sind. Es hätten mehr werden können, aber die ganze Zeit, als Besucher das Gefühl zu haben, nicht erwünscht zu sein, lassen nicht mehr zu. Wir waren sehr enttäuscht und hatten keine Chance uns umzusehen. Sämtliche Fragen wurden nur widerwillig, kurz angebunden oder nur mit einem „jo“ beantwortet. Von uns, was absolut selten ist, keinerlei Empfehlung für dieses Museum. Hinterher ist man eben immer schlauer.[verkleinern]