Es ist der 15.08.2013. Mariä Himmelfahrt. Feiertag in Bayern.
In ganz Bayern? Nein, nur in den überwiegend katholischen Gemeinden. Aber derer sind es viele und Würzburg gehört dazu.
Nun ist es leider einmal so, dass es den Rest der Welt gar nicht interessiert, was in Bayern abläuft. Besser noch, viele wissen gar nicht, dass wir Feiertag haben.
Und so war es mal wieder ein Tag, ein Donnerstag, der ein Feiertag sein sollte, aber keiner war.
Arbeit im Überfluss, Ärger, Probleme …. die gesamte... weiterlesen Stresspalette.
Dann endlich war es Abend und die Mühen des Tages sollten mit einem Abendessen belohnt werden.
Die Entscheidung war schon am Nachmittag für Mexikanisch gefallen und auch ein Tisch war bereits bestellt worden….
Das ausgewählte Lokal nennt sich HACIENDA MEXICANA und liegt hoch über Würzburg neben der Frankenwarte.
Die Frankenwarte war einst von weitem als das höchste Bauwerk von Würzburg sichtbar. Heute sind leider die Sendemasten für Telefon etc. unweit des Aussichtsturmes weitaus höher – und hässlicher.
Die Hacienda Mexicana gibt es schon seit über 20 Jahren. Ich war in diesen Jahren mehrmals zum Essen dort, stets recht zufrieden, aber aufgrund der Entfernung wurden die Besuche dort nie zur Regel.
Heute aber mal wieder, mehr aus Verlegenheit, weil der Lieblingsjugo Urlaub hat, aber doch gerne.
Nach fast 30 Minuten Autofahrt bergab und bergauf, fast wie in den Alpen, kamen wir um 19.00 Uhr pünktlich an.
Der Parkplätze sind es nicht sehr viele. Gerade mal einer in der Nähe war noch frei.
Der Gang von der Straße zum Eingang des Lokales führt durch den Biergarten, der heute gut besucht war. Das Wetter spielte ja auch mit.
Im Lokal selbst war es noch nicht besonders voll. Daher konnten wir auch recht schnell bestellen.
Als Vorspeise wurde einmal eine Mexikanische Bohnensuppe und einmal Nachos con Queso bestellt.
Beides unter 5 € und ziemlich gut. Aber wir hatten ja das Mittagessen ausfallen lassen und waren entsprechend hungrig.
Als Hauptspeisen wurden wenig später bestellt:
- Burrito Picante (Gegrilltes Schweinefilet in Streifen geschnitten, gebratene Zwiebeln, Zucchini, Jalapenos (Chili-scharf), Rahmchampignons und Bohnenmus gefüllt in einen großen Mehlfladen, garniert mit Tomatensauce und Käse, Salatbeilage).
Die Salatbeilage war leider nur eine sehr kleine Beilage. Dazu noch so klein gestückelt, dass man den Salat kaum auf die Gabel bekam.
Das Gericht insgesamt war sehr scharf, ganz nach meinem Geschmack. Ein Bier mit 0,5 l hat da gerade so gereicht.
- La Hacienda (Ein Enchilada, gefüllt mit Rinderhack und Käse, ein kleiner Burrito, gefüllt mit zartem Schweinefleisch, Paprika und Zwiebeln, dazu mexicanischer Reis und Salatbeilage)
Das Gericht war alles andere als scharf, wurde aber für gut befunden. Salatbeilage wie zuvor.
- Steakpfanne (ein Hüftsteak vom Grill, angerichtet auf pikant gebratenen Kartoffeln, mit Kidneybohnen, Zucchini, Mais und Zwiebeln, garniert mit Kräuterbutter).
Das Steak wurde „well done“ geordert, das kleine mit 160 g. Serviert wurde sehr heiß mit Pfanne und Lady war begeistert.
Die Tochter hatte ein Burrito mit Rinderhack gefüllt. Es war ihr zu scharf, die Augen tränten und die Kontaktlinsen kamen in Gefahr. Sie hat nicht alles gegessen, denn es war ja schließlich auch noch eine Nachspeise angesagt.
Die Preise für die Hauptspeisen bewegten sich so zwischen 12 und 15 €. Genaueres lässt sich nicht mehr angeben, denn der Kassenzettel wurde leider nicht mitgenommen.
Warum nimmt man eigentlich den Kassenzettel nicht mit? Vergessen? Nein, es war aus Ärger und Enttäuschung.
Wir wollten uns ja schließlich auch noch eine Nachspeise gönnen.
Und so wurden einmal Helado con Kahlua (Vanilleeis mit mexikanischem Kaffeelikör und Sahne), zweimal Churritos (Mexikanischer Nachtisch aus frittierten Weizenmehl-Tortilla-Streifen, mit Honig, Zimt, Zucker und Vanilleeis serviert) und einmal Gebackenes Eis (Vanilleeis umhüllt mit Biskuitteig, gerollt in Haselnüssen und frittiert, angerichtet auf Erdbeer-Sektschaum) bestellt.
Letzteres war meine Nachspeise und ich war sehr gespannt darauf, wie man denn Vanilleeis frittieren könne.
Wir warteten, redeten, schauten und warteten und redeten ….
Nach ca. 30 Minuten fragte ich dann doch einmal die vorbeilaufende Bedienung, ob wir bald unsere Nachspeise bekommen würden.
Sie fragte nach und kam mit der enttäuschenden und ärgerlichen Nachricht, dass es mindestens noch 15 Minuten dauern würde.
Das war dann aber entschieden zu lang und zu viel!
Lag es daran, dass man auf den überaus guten Besuch des Lokales am Feiertag personell nicht vorbereitet war?
Oder lag es daran, dass man Vanilleeis nicht frittieren kann?
Egal, wir waren sehr enttäuscht, bezahlten und gingen. Und ließen die Quittung liegen.
Diesmal dafür nicht mehr als 3 Sterne.[verkleinern]