Die St. Lorenzkirche ist die älteste Kirche hier in Hof
Hier habe ich "Ihre Geschichte" nach recherchiert....
Im Jahre 1214 werden das Dorf Rekkenze aus dem sich später die Stadt Hof entwickelte und auch die Lorenzkirche erstmals urkundlich erwähnt. Nach Aufzeichnung des Chronisten Enoch-Widman soll die Laurentiuskapelle (so ihr richtiger Name) sogar bereits 1080 gegründet worden sein. Die St. Lorenz, ist erste und älteste Kirche in Hof und seit 1214 urkundliche Erwähnung der Pfarrei.
Sie... weiterlesen wird als die „Mutterkirche Nordost-Oberfrankens“ bezeichnet wurde wahrscheinlich beim Stadtbrand 1299 zerstört. Das Gotteshaus übt aber auch in der Gegenwart besondere Faszination aus. Allein schon durch seine Lage:
Es erhebt sich auf einem Felssporn oberhalb der Saale, auf dem einst so behauptet die Sage, die Klausenburg gestanden haben soll. Kirche, das ehemalige Kantorat mit seinem noch originalen Fachwerkgiebel und der kleine Lorenzpark, der bis 1863 als Friedhof verwendet worden war, bilden eine geschlossene Einheit und sie sind gleichzeitig auch eine Oase der Ruhe im geschäftigen Treiben zwischen der oberen Altstadt und der unteren Pfarr
Eine tief greifende Ausgestaltung erfuhr die Kirche im Jahr 1822 durch die Neugestaltung der Inneneinrichtung im klassizistischen Stil. Eingerichtet wurde der Kanzelalter, die Säulen wurden erneuert und die derzeitige Fensteranordnung geschaffen. Des Weiteren wurde der Treppenturm an der Nordseite zwischen Eingangshalle und dem Kirchenbaukörper abgebrochen. Die Orgel wurde ebenfalls von dem Orgelkünstler Heidenreich eingerichtet. Die letzte große Umgestaltung erfuhr die Kirche 1947 und 1948 durch die Gestaltung der Decke.
Die Decke erhielt Stuck-Kassetten. Die Säulen wurden mit Stuck überzogen und marmoriert. Stucksympole wurden an der ersten Empore angebracht. Die Fenster im Chor wurden dann auch gleich mit geschlossen.
Die Lorenzkirche beherbergt zwei Kunstschätze:
neben einem Kruzifix aus der Zeit um 1500
und den wertvollen aufklappbaren und beidseitig bemalten "Hertnid Altar", der nach seinem Stifter Hertnid vom Stein benannt wurde.
Die Bedeutung des Hertnid-Altar
Wohl der bedeutendste der mittelalterlichen Plebane (Pfarrer) Hofs war Hertnid vom Stein – eine andere Schreibweise lautet Hertnidt vom Stein. Er entstammte der Familie vom Stein aus Ostheim in Unterfranken; sein Geburtsjahr wird auf 1427 geschätzt. Vom Papst zum Domdekan von Bamberg ernannt, nahm er im Domkapitel die zweite Stelle ein.
Um die Jahreswende 1464/65 verlieh Markgraf Albrecht ihm die Pfarrei Hof. Wie fast alle seine Vorgänger weilte auch er nur vorübergehend in Hof. Weit mehr als in Ausübung seines geistlichen Berufes war er als politischer Ratgeber und diplomatischer Unterhändler des Markgrafen tätig.
Bei der Gestaltung der Altarbilder gab Stein dem Maler seine persönlichen Wünsche zur Kenntnis: Während der Bamberger Dom in allen anderen Darstellungen von der Nord- oder Ostseite wiedergegeben wurde, sollte er hier von der Südseite dargestellt werden – also von dort, wo die Wohnung des Auftraggebers lag.
Der Hertnid-vom-Stein-Altar wurde aus Lindenholz gemacht und ist ein, ein spätgotischer fränkischer Flügelaltar aus der Zeit zwischen 1480 und 1486. Er wurde eigentlich für den Erweiterungsbau der St. Michaeliskirche in der Hofer Neustadt errichtet. Die fünf Tafeln des Flügelaltar haben sehr viel Geschichte und sind in leuchtenden Farben gehalten.
Den Auftrag dazu hat der Bamberger Domdekan und Hofer Pleban Hertnid(t) vom Stein gegeben
Mit den 5 Tafeln von:
Kunigunde, Lorenz, das Kaiserpaar, darunter der Stifter des Altars Hertnid vom Stein; Michael mit der Waage und Nikolaus. Die Rückseites des Flügelaltares ie Verkündigungsszene mit Maria und dem Erzengel Gabriel
Er war ursprünglich für die Michaeliskirche gestiftet worden, aber im so genannten Markgräflerkrieg (1553) war das Innere der Lorenzkirche, (der Mutterkirche der Region), ausgebrannt und geplündert worden , brachte man im Jahr 1557 den Altar aus der Michaeliskircheh nach St. Lorenz. Welch ein glücklicher Umstand für die Kirchengemeinde der Lorenzkirche, denn sonst wäre dieses Kunstwerk beim großen Stadtbrand 1823 in St. Michaelis ein Opfer der Flammen geworden.
So kam der Heilige Lorenz mit dem Altarbild in „seine” Kirche – zum Glück, denn die Lorenzkirche blieb vom großen Stadtbrand in diesem Jahres verschont.
Die Urpfarrei Sankt Lorenz war dem Schutzheiligen von Anfang an gewidmet, wie aus alten Urkunden hervorgeht. Lorenz war als Kirchenpatron weit verbreitet.
Der Heilige Lorenz oder Laurentius war im dritten Jahrhundert vor Christus Diakon in der Gemeinde von Rom und starb am 10. August 258 den Märtyrertod. Die Darstellung als Märtyrer mit einem glühenden Rost stammt aus dem 4. Jahrhundert – seit dem gilt Lorenz als Schutzpatron vieler Berufe, die mit Feuer und Hitze zu tun haben.
Nach der Legende sollte Laurentius den Kirchenschatz, den er von Papst Sixtus II. vor dessen Hinrichtung anvertraut bekommen hatte, an Kaiser Valerian herausgeben. Laurentius aber verteilte den Schatz an die Armen und Notleidenden, die Christen geworden waren.
Diese Menschen sind der wahre Schatz der Kirche, erklärte er, und ließ sich auch nicht durch die schlimmste Folter dazu zwingen, heidnischen Opferdienst zu leisten. Valerian ließ Lorenz auf einem glühenden Rost zu Tode martern.
Das 124 cm breite Mittelbild zeigt Kaiser Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde mit dem Motivbild des Bamberger Doms. (Höhe der Tafeln: 150 cm.)
Vor ihnen kniet der Stifter des Altars Hertnid vom Stein in der Tracht des Plebans.
Auf den beiden inneren Flügeln sind der heilige Lorenz mit dem Rost und der Erzengel Michael mit Waage und geschwungenem Richtschwert dargestellt. Michael wiegt die guten und die schlechten Taten einer Seele:
In der linken Schale kauert betend Kaiser Heinrich, während fratzenhafte Teufel die andere Waagschale mit Mühlsteinen beschweren und heranzuziehen versuchen.
Doch ist Lorenz an die linke Schale herangetreten, um einen goldenen Becher hineinzulegen und so der armen Seele in den Himmel zu helfen.
Ganz links die heilige Kunigunde: Der Legende nach war die Kaisergemahlin über glühende Pflugscharen gelaufen, um in einem Gottesurteil ihre Unschuld zu beweisen. Sie blieb unverletzt. Dies wurde als Zeichen ihrer Keuschheit und Heiligkeit angesehen –
vom Vorwurf des Ehebruchs war sie damit befreit.
Ganz rechts: Bischof Nikolaus von Myra, der zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Galerius gefoltert wurde. Viele Legenden berichten von der Wohltätigkeit des Bischofs – hier symbolisiert mit Äpfeln.
Auf der Rückseite der Flügel sieht man – wenn sie geschlossen sind – die Verkündigungsszene mit Maria und dem Engel Gabriel.
(Das Foto dieses "Altarschatzes" ist unter den Bildern zusehn)
Weitere „Altertümer“ der Kirche
Verschiedene Grabdenkmäler an der Kirche…..
z.B. von Dorothea Paulpruckner + 1618 mit Familienwappen und weitere Schmiedeeiserne Grabkreuze vom ehemaligen Friedhof aus dem 18. Jh. und 19 Jh.
das Almosenkästlein von 1647 in der Eingangshalle mit geschnitzten Ornamenten und der Jahreszahl 1647.
Die drei Glocken der Lorenzkirche…..
sind aus Bronzeguss (ca. 80% Kupfer und 20% Zinn) und haben folgendes Gewicht:
Große Glocke: ca 3.500 bis 4.000 kg; Klöppel 180 kg.
Die Inschrift lautet:
"Land höre des Herrn Wort".
Die mittlere Glocke wiegt ca 2.500 kg
und trägt die Inschrift
"Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid".
Die kleine Glocke wiegt ca 1.800 kg.
Darauf zu lesen ist:
"Ich weiß, denn mein Erlöser lebt"[verkleinern]