Die Arbeit könnte so schön sein, wären da nicht die lästigen Kunden!
Ich suchte Schuhe für den Sommer. Wohin geht man da? In einen Schuhladen, denke ich mir. Auf die gleiche Idee kam wohl auch eine mir nicht weiter bekannte Frau, denn sie befand sich zur selben Zeit im Tamaris-Schuhgeschäft wie ich.
Sie wollte dort noch etwas Außergewöhnliches tun: Schuhe anprobieren. Also fragte sie eine Verkäuferin, wo sich denn die Schuhe zum Anprobieren befänden. Eine mies gelaunte Verkäuferin machte... weiterlesen
eine Handbewegung in Richtung der mit Schuhkartons gefüllten Regale und sagte: "Da." Die Frau suchte sich die Schuhe selbst aus dem Regal und probierte sie an. Ich beobachtete die Szene weiter, während ich weiter nach für mich passenden Schuhen Ausschau hielt. Dann geschah etwas Unerhörtes: Die Schuhe gefielen der Frau nicht und sie wollte tatsächlich noch ein zweites Paar Schuhe anprobieren: Ein Paar, das (vermutlich in Größe 37) dekorativ auf dem Schuhregal angerichtet war. "Wo finde ich denn diese Schuhe zum Anprobieren?" fragte die Frau. Das war zuviel. Wütend ließ die Verkäuferin ihre Kiste, die sie in der Hand hielt, fallen und ging zum Schuhregal. Stöhnend und mit völlig entnervtem Blick knallte sie der Frau den Schuhkarton in die Hand und ging wieder zurück zur Kasse.
Ob die Kundin noch Schuhe gefunden hat, kann ich nicht sagen. Ich verließ mit oben genannten Satz die Filiale und kaufte nichts. Ich muss zugeben, der Protest fiel mir auch außerordentlich leicht, denn sie hatten zu diesem Zeitpunkt nichts da, was ich unbedingt haben wollte.
Von der Musik, die aus dem Laden dudelt, fühle ich mich auch persönlich gestört.[verkleinern]