Neueste Bewertungen für Kalkhorst im Bereich Kunst & Unterhaltung
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von Nike
12.08.2016
Schloss Bothmer in Klütz kennt wohl jeder - zumindest vom Namen nach, aber wer kennt die kleinen versteckten Perlen im Klützer Winkel? Es gibt wohl zahlreiche von ihnen - das habe ich recherchiert.
Eine davon ist Schloss Kalkhorst, welches bis voriges Jahr als Hotel geführt wurde. Nun ist dieses geschlossen und das neogotische Schlösschen mit Anklängen der Neorenaissance von 1853/54 wohl verkauft. Über die Hintergründe könnte ich nur spekulieren und daher lasse ich es lieber.
Ganz bestimmt wird dieses bezaubernde Kleinod, welches von Grund auf saniert ist, bald wieder einer geeigneten Nutzung zugeführt werden. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Deshalb möchte ich auch hier einen vertiefenden Blick in die Geschichte werfen. Wer hat dieses Schatzkästlein im tiefsten Mecklenburg errichtet und welches Schicksal haben Eigentümer und Haus erlitten?
Errichtet wurde das verspielte Schlösschen - wie bereits oben dargelegt, Mitte des 18. Jahrhunderts im Auftrag von Thomson von Biel ( 1827 - 1905), dem Sohn des Wilhelm von Biel ( 1787 - 1876), welchem das Gut Zierow gehörte und der das Rittergut Kalkhorst noch dazu erwarb und kurz darauf seinem Sohn übertrug.
Ein solches Vorhaben erforderte einen renomierten Architekten, den der Bauherr in Conrad Wilhelm Hase (1818 - 1902) auch fand. Dieser war Lehrer am Politechnikum Hannover und fertigte die ersten Zeichnungen.
Später übernahm der Architekt Schweiger die Ausführung des Anwesens, dessen Bau sich aus finanziellen Gründen über zwei Jahrzehnte hinzog. Da hatte der junge Bauherr sich wohl bei der Verwirklichung des Projektes doch ein wenig übernommen.Erst 1874 wurde das Gebäude in seiner heutigen Erscheinungsform fertiggestellt.
Irgendwie erinnert mich der Bau an eine Kirche. Auffallend an dem roten Backsteinbau mit weißem Blendwerk sind die Spitzbogenfenster eine Rosette, ein oktogonalesTürmchen und ein Erker im zweiten Stock. Streng geometrische Formen werden durchbrochen von verspielten asymetrischen Gestaltungselementen. Der Treppengiebel lässt das Gebäude noch imposanter erscheinen.
Umgeben ist das Anwesen von einem Park nach dem Vorbild englischer Landschaftsparks, welcher ursprünglich ebenfalls von einem Hannoverschen Gartenarchitekten - Christian Schaumburg ( 1788 - 1868) geplant wurde.
Nachdem der Erbauer verstorben war, übernahm ein Röttger von Biel das Gut.
Dieser geriet jedoch in finanzielle Schwierigkeiten und starb unter unklaren Umständen auf einer Jagd im Jahre 1930. Daraufhin wurde das Gut versteigert.
Da schließt sich heute der Kreis. Offenbar hat das Anwesen seinen Eigentümern in finanzieller Hinsicht zu viel abverlangt.
Ersteigert wurde das Gut durch den Hamburger Großkaufmann Alfred Karl Toepfer ( 1894 - 1993) für die Freiherr - vom - Stein - Stiftung, die es 1935 dem nationalsozialistischen "Volksbund für das Deutschtum im Ausland nach Umbauarbeiten überließ.
In den letzten Kriegstagen hielt Heinrich Himmler sich hier auf.
Aber was wurde nach 1945 aus dem Schloss?
Es wurde - man ahnt es schon - enteignet und zunächst zur Tuberkuloseheilstätte sowie Typhuskrankenhaus umfunktioniert. Zeitweise wurde es auch als Fachschule der Sozialversicherungsanstalt des Landes Mecklenburg genutzt.
Von 1966 - 1999 wurde das Anwesen dann als Pflegeanstalt für psychisch kranke Menschen genutzt.
Ob es da eine so glückliche Entscheidung des privaten Eigentümers war, an Ort und Stelle - wenn auch nach Umbauten im Inneren - hier ein Hotel zu betreiben? Immerhin hatte der Ort das Image eines Krankenhauses bzw. Pflegeheims.
Nun bin ich gespannt, was aus dem Schloss wird und werde hier berichten, sobald ich über entsprechende Informationen verfüge.
Derweil empfehle ich denjenigen einen kleinen Abstecher nach Kalkhorst, die im Klützer Winkel auf Entdeckungstour unterwegs sind.
Auch hier ist es derzeit leider nicht möglich das Schloss von innen auf sich wirken zu lassen.
bestätigt durch Community
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von Nike
12.08.2016
Schloss Bothmer in Klütz kennt wohl jeder - zumindest vom Namen nach, aber wer kennt die kleinen versteckten Perlen im Klützer Winkel? Es gibt wohl zahlreiche von ihnen - das habe ich recherchiert.
Eine davon ist Schloss Kalkhorst, welches bis voriges Jahr als Hotel geführt wurde. Nun ist dieses geschlossen und das neogotische Schlösschen mit Anklängen der Neorenaissance von 1853/54 wohl verkauft. Über die Hintergründe könnte ich nur spekulieren und daher lasse ich es lieber.
Ganz bestimmt wird dieses bezaubernde Kleinod, welches von Grund auf saniert ist, bald wieder einer geeigneten Nutzung zugeführt werden. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Deshalb möchte ich auch hier einen vertiefenden Blick in die Geschichte werfen. Wer hat dieses Schatzkästlein im tiefsten Mecklenburg errichtet und welches Schicksal haben Eigentümer und Haus erlitten?
Errichtet wurde das verspielte Schlösschen - wie bereits oben dargelegt, Mitte des 18. Jahrhunderts im Auftrag von Thomson von Biel ( 1827 - 1905), dem Sohn des Wilhelm von Biel ( 1787 - 1876), welchem das Gut Zierow gehörte und der das Rittergut Kalkhorst noch dazu erwarb und kurz darauf seinem Sohn übertrug.
Ein solches Vorhaben erforderte einen renomierten Architekten, den der Bauherr in Conrad Wilhelm Hase (1818 - 1902) auch fand. Dieser war Lehrer am Politechnikum Hannover und fertigte die ersten Zeichnungen.
Später übernahm der Architekt Schweiger die Ausführung des Anwesens, dessen Bau sich aus finanziellen Gründen über zwei Jahrzehnte hinzog. Da hatte der junge Bauherr sich wohl bei der Verwirklichung des Projektes doch ein wenig übernommen.Erst 1874 wurde das Gebäude in seiner heutigen Erscheinungsform fertiggestellt.
Irgendwie erinnert mich der Bau an eine Kirche. Auffallend an dem roten Backsteinbau mit weißem Blendwerk sind die Spitzbogenfenster eine Rosette, ein oktogonalesTürmchen und ein Erker im zweiten Stock. Streng geometrische Formen werden durchbrochen von verspielten asymetrischen Gestaltungselementen. Der Treppengiebel lässt das Gebäude noch imposanter erscheinen.
Umgeben ist das Anwesen von einem Park nach dem Vorbild englischer Landschaftsparks, welcher ursprünglich ebenfalls von einem Hannoverschen Gartenarchitekten - Christian Schaumburg ( 1788 - 1868) geplant wurde.
Nachdem der Erbauer verstorben war, übernahm ein Röttger von Biel das Gut.
Dieser geriet jedoch in finanzielle Schwierigkeiten und starb unter unklaren Umständen auf einer Jagd im Jahre 1930. Daraufhin wurde das Gut versteigert.
Da schließt sich heute der Kreis. Offenbar hat das Anwesen seinen Eigentümern in finanzieller Hinsicht zu viel abverlangt.
Ersteigert wurde das Gut durch den Hamburger Großkaufmann Alfred Karl Toepfer ( 1894 - 1993) für die Freiherr - vom - Stein - Stiftung, die es 1935 dem nationalsozialistischen "Volksbund für das Deutschtum im Ausland nach Umbauarbeiten überließ.
In den letzten Kriegstagen hielt Heinrich Himmler sich hier auf.
Aber was wurde nach 1945 aus dem Schloss?
Es wurde - man ahnt es schon - enteignet und zunächst zur Tuberkuloseheilstätte sowie Typhuskrankenhaus umfunktioniert. Zeitweise wurde es auch als Fachschule der Sozialversicherungsanstalt des Landes Mecklenburg genutzt.
Von 1966 - 1999 wurde das Anwesen dann als Pflegeanstalt für psychisch kranke Menschen genutzt.
Ob es da eine so glückliche Entscheidung des privaten Eigentümers war, an Ort und Stelle - wenn auch nach Umbauten im Inneren - hier ein Hotel zu betreiben? Immerhin hatte der Ort das Image eines Krankenhauses bzw. Pflegeheims.
Nun bin ich gespannt, was aus dem Schloss wird und werde hier berichten, sobald ich über entsprechende Informationen verfüge.
Derweil empfehle ich denjenigen einen kleinen Abstecher nach Kalkhorst, die im Klützer Winkel auf Entdeckungstour unterwegs sind.
Auch hier ist es derzeit leider nicht möglich das Schloss von innen auf sich wirken zu lassen.
bestätigt durch Community