Logbuch der Enterprise, Sternzeit 05032012, Commander Kirk:
Haben auf unserer aktuellen Umlaufbahn ein Paradis für die kleinen Bewohner des besuchten Planeten entdeckt: das Kindorado in Karlsruhe ...
Das Kindorado ist ein großer In-Door-Spielplatz in einer ehemaligen Fabrikhalle mit integrierter Gastronomie (d.h. Pommes, Würstchen, Süsskram, Getränke, etc.). Es gibt - an einer Wand - aber recht zentral - den Essbereich (selbstverständlich ist es unerwünscht, Cola im Spielbereich zu trinken -... weiterlesen und wenn, dann bitte nur dort zu verschütten!). Für Geburtstagsparty´s (kann man dort als Paket bestellen) gibt es einen etwas abgetrennten Bereich, in dem je ein Tisch für die Partygäste vorbereitet und geschmückt ist. Leider etwas abseits vom Spielbetrieb - und gegenseitig nicht einzusehen.
Die Kinder spielen in Stoppersocken (bitte mitbringen), so dass bei den vielen bewegungsintensiven Aktionen die Verletzungsgefahr für die anderen geringer ist. Auch die Betreuenden Erwachsenen sollen (auch des Beispiels wegen) bitte keine Straßenschuhe anbehalten.
Die Attraktionen sind:
- drei Hüpfburgen, (zwei Große (ein Kinderfressendes Space-Shuttle!!!) und eine Kleine für Kleinkinder)
- eine kleine E-Cart-Bahn (1 Kindorado-Taler je Fahrt)
- eine ca. stündlich fahrende kleine Aufsitz-Eisenbahn (ebenfalls pro Fahrt 1 Kindorado-Taler)
- ein "Mini"-Riesenrad (ca. 4-5 m hoch)
- ein ..hm.. wie nennt man das .. "Käfig", in dem man sich mit Softbällen schöne Ballschlachten (inklusive kleiner gegenüber aufgestellten Pressluft-Kanonen) liefern kann,
- ein Bereich mit Trampolinen (wie ist denn die Mehrzahl von Trampolin?
- ein großer und ein kleiner (für die Kleinkinder) Kletterpark - also keine klassische Kletterwand sondern ein hallenhohes Gestell, das über je ca. 1 m hohe Ebenen durchklettert werden kann und von dem man von drei Stellen aus nach unten rutschen kann. Dabei ist alles gut gepolstert und die Außenflanken jeweils mit engmaschigen Netzen vor rausfallen (oder Gegenständen) geschützt.
- zwei parallel laufende "Roll-Rutschen", wo mit einer Matte über eine gerade Bahn aus Rollen ge"rollt" wird - sehr schnell, sehr spaßig0
- für Kleinkinder ist noch ein Bereich mit Lego-ähnlichen aber übergroßen Schaumbausteinen.
- ein "Park" mit diversen Dreirädern und Ketcars
- daneben noch zwei Air-Hockey- und ein Kickertisch, ein "Basketball-Automat", zwei Renn-Automaten sowie ein Flipper.
Negativ:
Es ist ein reiner Inn-Door-Spielplatz!
- die Luft ist - trotz großer Lüftungsanlage irgendwie einfach stickig.
- es ist - in anbetracht der Menge an Kindern und der beschränkten Möglichkeit zum Schalldämmen - irre laut, vergleichbar mit Spaßhallenbädern wie dem Europa-Bad.
- natürlich kosten einige Attraktionen (Kart-Bahn, Eisenbahn und die Automaten) nochmal extra-Geld - Kindorado-Taler. Man bekommt mit dem Eintritt eine Handvoll - sind die verbraucht, muss man nachkaufen.
- das Essen hat Imbiss-Buden-Niveau - viel Fett, viel Süss, wenig gesund. Wobei ein Gespräch mit den Betreibern ergeben hat, dass das Gesunde einfach immer wieder verdorben weggeworfen werden musste. Es wird einfach nicht konsumiert, gewünscht! Da man zu Essen auch nichts mitbringen darf (auch dafür habe ich Verständnis), ist so ein Tag in dieser Beziehung halt ein verlorener Tag.
- ich finde einige Bereiche wie z. B. die Cart-Bahn recht gefährlich. Die Kids können z. T. nicht bremsen und die Wagen haben doch ordentlich Schwung. Zwar ist jeder Wagen mit einem umlaufenden Band gegen überfahren geschützt - aber gequetscht werden kann man schon zwischen Fahrzeug und Bande - oder zwischen zwei Fahrzeugen.
- auch die Rollbahn (zwei nebeneinander) oder der Ausgang der Rutchen sind gefährlich, da die Kinder oft unachtsam an der zweiten Bahn (oder dem Rutschenausgang vorbeilaufen. Speziell bei der einen gerade Rutsche ist zwar der Boden durch eine Matte "markiert" - aber für kleinere Kinder ist das kein Signal. Da die Rutsche selbst ein geschlossenes Rohr ist (gut, damit niemand weiter oben rausfallen kann!).. ist für Aussenstehende nicht zu erkennen, wann unten jemand aus dem Rohr "herausschiesst".
Ein mir wirklich wichtiger Punkt:
dadurch, dass das Personal praktisch nur sporadisch im Spielbereich unterwegs ist, liegt die Verantwortung für die Ordnung bei den Kids - oder den Eltern. Das klappt überwiegend recht gut. Es gibt aber (leider unvermeidlich weil menschlich) unter beiden leider relativ viele Zeitgenossen, denen Regeln oder Reihenfolgen sehr schwer begreiflich zu machen sind. Und ein 5-jähriger, der mich - bei meinem Versuch ihm zu erklären, dass er sich schon an die Reihenfolge halten soll - andeutungsweise versucht zu treten ist mir einfach ein Greul! Solchen Menschen versuche ich erst gar nicht zu begegnen .. Und gerade bei den Carts wäre ein ständig anwesender "Offizieller" sehr hilfreich - für die Reihenfolge aber auch beim sicheren Wechsel der Fahrzeuge (bzw. der Kinder).
Die Geräte machen im allgemeinen einen sicheren Eindruck. Das war vor Jahren einmal etwas anders - hat sich aber gebessert, wie ich finde.
Auch das Wasserbecken (vor dem wir wegen der ganz Kleinen einen höllischen Respekt hatten) ist der Softball-Anlage gewichen. Die ist nicht so gefährlich - das ist gut!
Das ganze Angebot richtet sich insgesamt - der Action wegen - wohl eher an Jungs, denn an Mädchen. Wobei toben wollende Mädchen natürlich auch ihren Spaß haben werden!
Positiv
Wir wären nicht ab und an dort, gäbe es nicht auch Positives.
- es ist ein In-Door-Spielplatz (ich weiß, weiter oben steht das nach Nachteil - Auflösung des Widerspruchs im Fazit)... von daher kann man mit seinen Kindern bei schlechtem Wetter trotzdem toben, als sei man draussen!
- dann natürlich das Personal/die Betreiber(?): sehr freundlich, sehr gedulig (mir ein Rätsel - gerade des Kraches wegen!). Auch als ich einen umgeschütteten Cola-Becher vermelden musste, war promt ein freundlicher junger Mann mit Wischmopp da, um den Bereich zu säubern - keine schlechte Laune, kein Ärger!
- die Kids toben sich endlos aus und haben irren Spaß (das ist ja eigentlich die Hauptsache)
- die Party-Organisation (es gibt mehrere "Pakete" zu bestellen) klappt perfekt.
- die Attraktionen sind - bei nicht zu häufiger Befriedigung des Wunsches natürlich wirkliche Attraktionen - gerade das Hüpfen und Klettern für Kinder ja irre wichtig.
Preise und Kosten:
Ich finde den Eintritt von 7,50 pro Kind am Wochenende (unter der Woche oder als "Late-Hour" billiger) schon recht happig. Aber man bekommt eine Handvoll Kindorado-Taler dazu, die die Kids für das ein oder andere Erlebnis brauchen. Auch die Party-Organisation ist nicht gerade günstig. Aber andererseits - inklusive Essen und Getränke - eigentlich auch den Preis wert.
Natürlich muss man - so man nicht hart genug ist - immer wieder Taler nachkaufen. Dabei die Hürde: richtig abzuschätzen, wie viele man noch brauchen (will)! Ich habe mich vertan und mehrmals das kleinste "Paket" (10 Taler für 7,50 genommen) .. Nimmt man mehr, werden sie zwar billiger - aber man läuft Gefahr wieder kommen zu müssen, um den Rest zu verbraten (sie werden nicht zurück getauscht)!
ACHTUNG: das Essen kann aber mit Bargeld bezahlt werden! Wobei ich jetzt den "Umrechenkurs" nicht berechnet habe...
Fazit:
habe ich die Wahl zwischen Klettern und Toben im Oberwald oder im Kindorado würde ich jedesmal lieber den Wald wählen! .. aber ab und an (auch während längerer Schlechtwetterperioden) ist das Kindorado ein extra-Bonus, den die Kinder zumindest sehr geniessen - auch wenn einem Abends die Ohren klingeln.
Geburttagsparties dort kommen bei den Kurzen ebenfalls gut an. Wobei es dafür aber wirklich noch bessere Alternativen gibt!
Dennoch: der Kids wegen müsste ich 5 Sterne geben. Ich würde 3 vergeben .. einige ich mich also mal auf vier!
Den fünften gäbe es, wenn auch im Freien noch Angebote wären - was aber wohl das Gelände nicht hergibt (abgesehen von einem kleinen Biergarten für die Erwachsenen - leider im Bereich der Party-Tische - und damit zu weit weg von den Kids)
Wir werden wohl wieder hinbeamen - Kirk Ende![verkleinern]