Zeitgenössische Kunst ist nichts für mich für gewöhnlich eher eine untergeordnete Rolle, trotz meines Niknames hier ;-). Bisweilen aber gibt es Ausnahmen, die mich schon neugierig machen, wie es bei der Skulpturengruppe „Die Fremden“ der Fall ist! Es ist ein „Überbleibsel“ einer der früheren Arbeiten, die währen der alle 5 Jahre stattfindenden Ausstellung „documenta“, die jeweils 100 Tage andauert. Das Werk des Bildhauers Thomas Schütte war im Jahr 1992 zu sehen gewesen. Die Keramikfiguren sind... weiterlesen
aus mehreren Gründen als ungewöhnlich, ja Auffällig zu bezeichnen! Es ist nicht nur ihr Aufstellungsort, sondern auch durch die Hintergrundgeschichte, die damit verbunden ist.
Wenn man das bisherige Darstellung, die bisher hier zu lesen ist, könnte man meinen, dass es durchgehend an der jetzigen Stelle verblieben sind. Dem war es aber nicht so gewesen. Zwischen der ersten und aktuellen Aufstellung liegen 23 Jahre dazwischen! Das lag an der Tatsache begründet, dass sie 2014 restauriert werden mussten. Wenn Kunst und Kommerz eine Verbindung eingehen, wie in diesem Fall, ist es keine Schleichwerbung festzustellen, dass die Gruppe von den Kasseler Modegeschäft Sinn Leffers nach der documenta IX für 210.000 Mark (104.000 Euro) gekauft wurde, die es der Stadt Kassel geschenkt hatte.
Eigentlich war es nach der Reinigung in einer Werkstatt in Köln, dass sie wenige Monate später zurück auf den einstigen Portal des sog „Roten Palais“ auf der Seite des Friedrichsplatzes kommen sollte, doch es ist einiges „dazwischen“ gekommen. Zum einen durch den Insolvenzantrag hat sich alles in die Länge gezogen. Daneben gab es auch danach Unstimmigkeiten mit der Stadt Kassel, weil sie für die erneute Aufstellung eine neue Genehmigung eingeholt werden musste. Es wurden allen möglichen Vermutungen angestellt, weil es auf einem Vordach angebracht worden sind. Da war es erforderlich geworden, dass ein entsprechendes Gutachten für ihre Stabilität (bei 3 Tonen Gewicht, mehr als verständlich!) eingeholt werden musste. Nachdem ein „Mietvertrag“ der Fläche fertig gewesen war, konnten die Menschen mit ihren Habseligkeiten am 25.06.15 zurückkehren ;-).
Die besondere Geschichte, die mit den Fremden verbunden ist, kann unter der Überschrift: eine Skulptur, mehrere Aufstellungsorte zusammengefasst werden. Sie gehören zu den beliebtesten, die während der documenta vorgestellt worden sind! So verwundert es nicht, dass ein weiterer Teil in London, als auch in Lübeck zu sehen sind. An der Stelle, wo sie zu sehen sind, konnte ich keine weiteren Details auf Bildern hinzufügen, denn schon so ist es in einer Höhe angebracht, die man aus der Perspektive eines Fussgängers von sich aus kaum überblicken kann. Das ist auf dieser Seite (dank eines Videos) bestens möglich: https://www.hna.de/kassel/mitte-kassel-ort248256/suchen-eine-heimat-5168658.html
Mit ihrer bunten Kleidung sollen sie jene Darstellen, die aus welchen Gründen auch immer ihre „Heimat“ verlassen haben. Durch die zum Teil bedrückenden Bilder aus den Medien erkennt man, dass es gar nicht so weit weg sein kann, dass solche Vertriebenen es bis auf den heutigen Tag gibt. Man merkt, dass es an der Aktualität nichts eingebüßt hatte. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass sie große Krüge mit sich führen würden, doch bei den Koffern und Kisten ist es durchaus plausibel, dass es sich so zugetragen haben könnte. Ein wenig karikaturhaft muten sie dennoch an! Mir gefällt es recht gut, sodass ich sehr ordentliche 4 Sterne an der Stelle vergeben möchte, sowie ein Herzchen für einen meiner Favoriten. Eure Kulturbeauftragte.[verkleinern]