Auch wenn in Kollonia, wie unser Feuerlockiger Freund es bezeichnet, das Stadtbild von den romanischen Kirchen geprägt wird, gibt es auch schöne Beispiele anderer Stilepochen, wie diese - Maria in der Kupfergasse.
Sie ist in der Barockzeit entstanden, leider kann man den so typischen halbrunden Giebel nicht fotografisch festhalten, denn eine Mauer, die sie umgibt, lässt von der gegenüberliegenden Seite kaum ein Blick darauf frei. Da müsste man sich schon verrenken, um das schaffen, zu... weiterlesen
können.
Vor Jahren, habe ich ehrlich gesagt durch Zufall sie “entdeckt”, denn sie ist vom hohen Mauern umgeben, die auch noch zu einem Tor führt, der im einem Innenhof mündet. Von außen ist die Backsteinkirche recht schlicht, an der Fassade (nicht im Hof selbst) habe ich auf dem Giebel den Heiligen Gregor erspäht. Über den Eingängen, die zu beiden Seiten des Portals angebracht wurden, steht die Heilige Klara, sowie Maria.
Die strenge Gliederung ist darauf zurück zu führen, dass es im 17. Jahrhundert, als ein Bestandteil eines Klosterbezirks und zwar des aus dem heutigen Niederlanden vertriebenen Ordens der barfüßigen Karmeliter, die aus s’Hertogenbosch, aus Glaubensgründen vertrieben wurden. Seit 1630 kann man sie in Köln nachweisen. 1660 wurde der Bau dann begonnen. Der sog. “Neuenahrer Hof”, auf dem das Komplex steht, wurde als Mitgift der Klostergemeinschaft übereignet.
Man kann nicht mit Sicherheit sagen, ob bei dem “Umzug” die im Vorraum ausgestellte schwarze Madonna vorhanden war, doch schon kurze Zeit danach wurde eine Kapelle -nach dem Loretto-Vorbild errichtet. Seit 1715 wird die kostbare Figur in einem eigenen Schrein aufbewahrt, wie es im italienischem Loretto, der Fall ist.
Nicht mal ein Jahrhundert später und zwar 1802 war es mit der Klostergemeinschaft vorbei, so wie vielen anderen, die ebenfalls Aufgrund der Gesetzeslage, aufgehoben wurden.
Ein dunkles Kapitel an sich war der 2. Weltkrieg gewesen: die Kirche St. Maria in dre Kupfergasse brannte bis auf wenige Mauerreste, fast vollständig aus. Wenige Monate vor dem Kriegsende, als deren Ende fast greifbar war, hat es auch ebenfalls das benachbarte Klostergebäude erwischt, auch wenn man es durch ein Abbruch einer Wand der Ruine, das Feuer in Griff zu halten!
Auch, wenn es so aussieht, dass der barocke Alter von Anfang an hierhin gehört hatte, so wurde er einer anderen Kirche entnommen, die nicht wider aufgebaut wurde, der dennoch ausgelagert gewesen war. Diesen lässt sich auf das Jahr 1717 datieren.
Die recht “zurückhaltende” Innere ist dadurch zu erklären, dass es mehr dem Zeitgeschmack der Rekonstruktionszeit, die zwischen 1952-80 gedauert hatte. Es strahlt aber eine gewisse Würde, trotz das auf kräftige Farben verzichtet wurde.
Bei meiner Recherche fand ich heraus, dass die wenigen Rokokoelemente ursprünglich in der von mir beschriebebenen romanischen St. Andreas Klosterkirche zu verorten waren, doch da man keine Verwendung dafür gab, kann man es seit 1967 hier bewundern.
Von weitem kann man es nicht erkennen, doch der Altar stellt die Himmelfahrt Mariä, unter dem eine Kreuzigungsszene mit weiteren Heiligen (abgetrennt durch gedrechselte Säulen) zu sehen ist. Die Arbeit stammen von den Bildhauern Johann Franz von Helmont und Johannes von Damm. Das ganze wird durch ein passendes Altergitter und eine Kanzel vervollständigt. Die letztere verweist auf die biblische Szene aus dem Leben des Propheten Jona, der im Bauch eines Wals gefunden wurde. Wenn man hinter dem eisernen Gitter steht und das betrachtet, fallen solche Details sicherlich nicht auf!
Ob zu der besagten Kirche erneut ein Kloster dazu gehört konnte ich nicht hersusfinden, doch es ist wahrscheinlich, da ich mehrmals Klosterbrüdern begegnet war, als sie emsig Kerzen nachfüllten oder im Kirchenraum ihren Verrichtungen nachgingen.
Es ist schon etwas besonderes, doch da es zu selten vollständig geöffnet ist, möchte ich an der Stelle 4 Sterne vergeben.[verkleinern]
