Eine kleine aber feine Venue mitten in Köln zwischen Gewerbeparks, Industrieschmuddel und Hafencharme.
Als großer Fan diverser Ausartungen des Metal-Genres, hat die Essigfabrik natürlich schon öfters meinen Weg gekreuzt, allerdings war ich, trotz 15 Jahren intensiver Konzerbesucherei, nie dort.
Als sich Annisokay für Oktober 2023 für einen Halt auf ihrer Europatour in der Essigfabrik angekündigt hatten, habe ich das als Anlass genommen diese Location endlich mal zu besuchen. Die... weiterlesen Veranstaltungshalle liegt (wie der Name schon sagt) auf dem Gelände einer alten Produktionsstätte für Essig, mitten in einem Mix aus Industrie, Gewerbe und Hafen. Dem ein oder anderen mag das etwas schäbig und schmuddelig vorkommen, ich fand es tatsächlich relativ charmant.
Die Halle an sich bietet rund 800 Besuchern Platz und ist ausreichend groß. Nach der unproblematischen Anreise habe ich persönlich keinen Parkplatz gesehen und weiß auch nicht ob es einen gibt. An der anliegenden Straße gibt es einige Parkmöglichkeiten, wo wir auch einen gefunden haben. Allerdings kann es hier durchaus auch mal knapp werden, wenn die Veranstaltung ausverkauft ist. Die kleine Halle hat grundsätzlich eine tolle Akustik, wenn die Instrumente und Mikros der Bands vernünftig abgemischt sind (dazu gleich noch mehr) und ausreichend Platz für die Besucher. Die Bühne bietet eine (für die Größe der Halle) angenehme Höhe und ist ausreichend breit und tief für eine gute Show und ansprechende Aufbauten. An den Seiten können Getränke (zu, für die Größenordnung, fairen Preisen) gekauft werden, die Toiletten, sowie der Merchstand befanden sich gegenüber der Bühne am anderen Ende der Halle. Während der erste Act des Abends (To kill Achilles) noch relativ schlecht zu hören war (Schlagzeug viel zu laut, Sänger kaum bis gar nicht zu hören), wurde es mit dem zweiten Supportact (Fixation) schon deutlich besser. Die Headliner des Abends, Annisokay, waren zum Abschluss dann richtig gut abgemischt. Bühnenshow und Sound waren super und auch die Stimmung im kleinen Publikum echt gut.
Einen winzig kleinen Punktabzug gibt es dafür, dass Getränke nur in Bar gekauft werden können. Ich will kein Fass um das Thema aufmachen, bin aber eben leidenschaftlicher Digital- und Kartenzahler und habe von daher relativ selten Bargeld in der Tasche. Das nicht in jedem kleinen JUZ Kartenzahlung akzeptiert wird, dafür habe ich vollstes Verständnis. In einer Halle für fast 1000 Zuschauer, in der in recht hoher Frequenz Konzerte stattfinden, hätte ich es aber eigentlich erwartet. Aber das ist wie gesagt meckern auf sehr hohem Niveau :)
Auf Wikipedia wird angegeben, dass die Halle im Zuge eines Neubauprojekts im Deutzer Hafen in das neue Wohnquartier integriert werden soll. Ich hoffe sehr, dass das Ganze der Venue nicht ihren Charme und ihre Daseinsberechtigung raubt.[verkleinern]