Dorfkirche Hohenbruch - Frühjahr 2018
Thurley-Orgel
Ich hätte Hohenbruch, dieses knapp 700 Seelen zählende Dörfchen wohl nie kennengelernt, wenn nicht ein Teil der Großfamilie seitens meiner Frau hier beheimatet wäre. 1710 auf Erlass Friedrich I. gegründet, liegt es nur wenige Autominuten nordwestlich von Oranienburg entfernt, ein bissel mehr als 30km von Berlin. Die ruhige und verträumte Streusiedlung ist heute ein Ortsteil Kremmens. Es ist nicht viel los hier. Neben Sportplatz, Kita und... weiterlesen Gemeindehaus zählt der Friedhof, als letzter Treff der Ahnen, mit seiner schmucken Dorfkirche, zu den angesagtesten Locations des Örtchens.
Und wenn man schon mal hier ist, möchte man Vorgenannten auch einen Besuch abstatten, um derer zu gedenken und sich ihrer in Dankbarkeit zu erinnern. So auch kurz vor Ostern des Jahres.
Noch nie war es mir dabei vergönnt gewesen, einen Blick in die, von meinem Gefühl her, Kirche neueren Alters zu werfen. Stets verschlossen ist sie nicht frei begehbar. Heute war das anders - die Tür stand offen. Flugs die Chance erkannt und rein. Eine ältere Dame ist dabei, sauber zu machen und die Ostermesse vorzubereiten - sie hat nichts dagegen, dass ich mich ein wenig umschaue.
Eine helle Saalkirche, schlicht und einfach, was meinen Vorstellungen vom ehrlichen Glauben entspricht. Ohne Prunk, und gefällt mir sehr gut. Aber was ist das? Den Altar rückwärts abgewandt, erstarre ich - das habe ich nicht erwartet…
„Das ist eine Thurley-Orgel.“ unterbricht die freundliche Dame ehrfurchtsvoll mein Staunen.
„Irgendwie passt sie baulich gar nicht hier rein, und wer war Thurley?“ frage ich.
Dazu erklärt sie mir in etwa wie folgt:
„Johann Tobias Thurley (1773-1829) war Bäckermeister in Treuenbrietzen und hat sich autodidaktisch die Kunst des Orgelbaus angeeignet. Diese hier, hat er 1817 fertig gestellt. Insgesamt hat er 20 Orgeln geschaffen. Ursprünglich war sie Bestandteil der alten Fachwerkkirche, welche 1732 gebaut wurde. Sie stand gleich da drüben, wo Sie den großen Baum sehen. Nur 140 Jahre später musste das Gebäude wegen Baufälligkeit abgerissen werden. 1873 wurde dann diese Kirche hier errichtet. Die Orgel zog dann quasi in die neue Kirche um - seither musste sie schon öfter überholt und generalüberholt werden. Stellen Sie sich vor, erst 1968 wurde der Blasebalg entfernt und durch einen Kompressor ersetzt. Bis dahin musste sie getreten werden.“
Ich bedanke mich für diese Information, ihre Zeit ist knapp bemessen und ich schaffe es nicht, mich noch etwas mehr mit der Kirche zu befassen. Dies steht also noch auf meiner ‚‘To do‘-Liste, auch möchte ich die Orgel einmal hören. Über die Veranstaltungen und Konzerte kann ich mich im Gemeindebrief informieren.
So, das war’s von hier,
5* und bis dann denn…
„Uhhuuuu“
Quellen:
- www unter Location-Info
- Gespräch mit unbekannter Dame
P.S. Bilder unter Location[verkleinern]