Neueste Bewertungen für Kremmen im Bereich Kunst & Unterhaltung
-
von FalkdS
via iPhone
Zentral im Dorf steht die Kirche, so gehört sich das, sagt...
Direkt davor auf einem Plateau vor dem Haupteingang zu ihr steht das Sommerfelder Denkmal für die im ersten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner.
Voranstellen möchte ich sagen, an diesem Denkmal kann man wie auch bei den mir bisher bekannten vor gleichem Hintergrund geschaffenen Denkmalen bis heute noch nicht erkennen, was wir heute von diesen Kriegen halten, was für unsagbares Leid Kriege bringen. Im Gegenteil, die Gefallenen werden unkorrekterweise sogar als Helden und Opfer dargestellt. Auch wenn die korrekte Aufarbeitung einigen nicht gefallen wird, es bleibt deutsche Geschichte, die uns eine Verantwortung für die Zukunft auferlegt, die wir tragen müssen und können.
Und nun zu dem Denkmal:
Die trapezförmige aus grob beschlagenen Granitsteinquadern bestehende Gedenkstele für die Gefallenen von Kriegen steht an der Westseite des Sommerfelder Kirchenbaus. Sie steht auf einem zweistufigem Sockel. Zwei weitere Stufen liegen oben und sind die Basis für die abschließende krönende Granitkugel.
An der Westseite der Stele befindet sich eine ordentlich mit Grünspan behaftete Messingtafel. Sie trägt die erhabene Innschrift:
„Dem im Kampf für das Vaterland
gefallenen tapferen Helden zum Gedenken
Die dankbare Gemeinde Sommerfelder
(30 Namen)
In der potestantischen Kirche Sommerfelds befinden sich Tafeln, die mit verschiedene Inschriften an in anderen Kriegen Gefallenen Sommerfelder erinnern.
Die Tafel für die Toten des 1. Weltkrieges in der Kirche trägt diese Inschrift:
Aus unserer Gemeinde starben den Heldentod fürs Vaterland
(Namen)
Gew. vom Kriegerverein.
Wie ihr zu sterben mußtet für das Vaterland, so wollen wir dafür zu leben wissen: Sei getreu bis in den Tod. Ehre ihrem Andenken.
Zu Opfern des Zweiten Weltkrieges habe ich an dieser Stelle keine Angaben gefunden.
Foto vor Ort
-
von FalkdS
via iPhone
In der kleinen Stadt Kremmen gab es einmal eine kleine Synagoge. Genau vor diesem Gebäude liegen seit Montag, 30. April 2012 fünf Stolpersteine, die an die jüdische Familie Borchardt erinnern, die hier ihren letzten selbst und auch frei gewählten Wohnort hatte.
Namentlich sind hier genannt
- Walter Borchardt, Jahrgang 1885
- Meta Borchardt, Jahrgang unbekannt
- Hans Borchardt, Jahrgang 1912
- Margot Paula Borchardt, Jahrgang 1916 und
- Ruth Ilse Borchardt, Jahrgang 1935
Walter, Meta und Margot wurden am 15.4.1943 im Warschauer Ghetto ermordet. Hans floh nach Palästina und Ruth nach Bolivien, sie sollen die Schrecken des 2. Weltkrieges überlebt haben.
Es sind wie in vielen Orten nicht nur in Deutschland diese Pflastersteine mit einer 96 x 96 mm großen entsprechend gravierten Messingplatte oben auf gegen das Vergessen verlegt worden.
Gunter DEMNIG zitiert dabei vielleicht auch als Ursprung der Stolperstein-Idee aus dem Jahre 1993 und Tatmotivation den Gedanken aus dem Talmud:
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“.
Ich hoffe, dass diese *STOLPERSTEINE* bei vielen Menschen erreichen bzw. auslösen, wofür sie gedacht sind,
STOLPERN, in Gedanken und damit
ERINNERUNGEN WACH HALTEN,
MAHNEN und GEDENKEN
sowie
GESCHICHTE BEWAHREN.
Wie viele STOLPERSTEINE aktuell an historischen Orten liegen weiß ich nicht, aber ich weiß, dass Gunter Demnig am Sonntag, 29. Dezember 2019 im bayrischen Memmingen den 75.000sten Stolperstein verlegte.
Sie liegen in knapp 2.000 Kommunen Deutschlands und weitere in den Städten und Gemeinden in 25 Ländern Europas. Damit dürften sie das größte nicht zusammenhängende Denkmal / Mahnmal / Erinnerungsmal der Welt sein.
Seit 2015 gibt es noch STOLPERSCHWELLEN, auch 96 mm breit und bis zu einem Meter lang, für Orte, an denen die Verlegung der einzelnen Namenssteine den Rahmen sprengen würde. Eine solche liegt zum Beispiel seit 30. Oktober 2017 in Buenos Aires in Argentinien.
Geschaffen wurden und werden sie von dem 1947 in Berlin geborenen Künstler GUNTER DEMNIG.
Er hat sich 2006 die Namensrechte an diesen messingfarbenen besonderen Erinnerungssteinen patentieren lassen.
Die Stolpersteine wurden und werden vor den ehemaligen Wohnhäusern oder in der Nähe der ehemaligen Häuser der Menschen, deren Gedenken bewahrt werden soll – u. a. von Juden, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Sinti und Roma..., verlegt.
Dabei kostet zurzeit (2020) eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines Stolpersteines 120 Euro.
Die meisten dieser Informationen kann man auf der sehr interessanten Internetseite http://www.stolpersteine.eu/start/ nachlesen und weitere erlangen.
Die in Kremmener lebenden jüdischen Bürger hatten einen eigenen Friedhof, im Ortsteil Orion, dazu steht hier etwas zu lesen:
https://www.golocal.de/kremmen/friedhof/juedischer-friedhof-YVhda/bewertung/5dQs/
bestätigt durch Community
Checkin
-
von FalkdS
via iPhone
Voranstellen möchte ich sagen, an diesem Denkmal kann man wie auch bei den mir bisher bekannten vor gleichem Hintergrund geschaffenen Denkmalen bis heute noch nicht erkennen, was wir heute von diesen Kriegen halten, was für unsagbares Leid Kriege bringen. Im Gegenteil, die Gefallenen werden unkorrekterweise sogar als Helden und Opfer dargestellt. Auch wenn die korrekte Aufarbeitung einigen nicht gefallen wird, es bleibt deutsche Geschichte, die uns eine Verantwortung für die Zukunft auferlegt, die wir tragen müssen und können.
Und nun zu dem Denkmal:
Das Gefallenendenkmal in Flatow umfasst den Zeitraum von 1866 – 1918 und ist eine Säule, deren Kopf eine Kugel ist.
Die Basis ist ein achteckiger Quader an dessen Seiten nur schwer lesbar offensichtlich Namen eingraviert sind.
Die Gedenksäule wird in gebührendem Abstand von einem metallenen Zaun umfriedet.
Die Flatower Kirche beherbergt Gedenktafeln und ein Gedenkfenster für die 31 Opfer des 1. Weltkrieges und ein Gedenkbuch für die 4 zivilen und soldatischen 35 Opfer des 2. Weltkrieges.
Auf einer Internetseite mit dem Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, die sich selbst als „von Ahnenforschern für Ahnenforscher“ charakterisiert, fand ich, was sicher oft und überall vorgekommen ist aber selten publiziert wurde und von denen noch weniger in den Geschichtsbüchern steht.
Es geht um die Menschen, deren Daten im Sterberegister des Ortes gefunden wurden, die als zivile Opfer gelten, nach dem Einmarsch der Roten Armee („der Russen“) Selbstmord begingen oder / und in den Folgejahren an Schwäche und Krankheiten wie Seuchen verstarben. Dazu gehörten natürlich auch viele Flüchtlinge.
Die Selbstmorde sind bestimmt zu einem großen Teil die direkte oder indirekte Folge der Propaganda während des und besonders zum Ende des 2. Weltkrieges hin.
Diese Säule ist ja in einem schlimmen Zustand und das liegt aus meiner Sicht sicher an den enormen Kosten für eine Restaurierung oder wenigstens Reinigung des Denkmals. Das würde der Säule allerdings wirklich gut tun.
Vielleicht ist hier auch ein anderer Erklärungsansatz zutreffend.
Mir fällt da folgender ein, den ich dann auch favorisiere:
Man zeigt mit dem aktuellen Zustand, dass wir Deutschen nie wieder für einen Krieg verantwortlich sein wollen.
Bisher habe ich ehrlich gesagt keine wirklich überzeugende Variante für mich und für euch im Angebot, allerdings ist die zweite Variante die mir wesentlich angenehmer Idee.
Gerade eben habe ich mit Veröffentlichungsdatum 18. Februar 2020 gelesen, dass auch hier in Flatow darüber nachgedacht wurde / wird, dieses Denkmal in einen würdigen Stand zu erheben, ihr eine Restaurierung zukommen zu lassen.
Auch da bleibe ich dran, versprochen.
Checkin
Foto vor Ort
-
von FalkdS
via iPhone
Ich sehe hier eher einen Steinhaufen als ein Denkmal, dazu aber nachher noch etwas.
Vor der Staffelder Dorfkirche steht auf dem für alle frei zugänglichem Gelände ein Kegelstumpf aus Feldsteinen, dem der letzte Meter der Spitze fehlt. Das "Dach" ist konvex abgerundet. Im Gegensatz zu heute saß zu Erbauerzeiten des Denkmals auf ihm ein seine breiten Schwingen ausbreitender Adler (der vielleicht auch "nur" ein Roter Milan war).
In den Kegelstumpf war einmal eine Gedenktafel eingelassen, die heute nicht mehr an ihrem Platz ist. Die sie umfassende Backsteinrahmen ist noch da.
Die Tafel trug unter einem schwarzen Eisernen Kreuz die hier in Gänsefüßchen folgende ebenfalls schwarze Inschrift auf hellem Granit
„Den Helden des Weltkrieges 1914-18
Die dankbare Gemeinde“.
Eine nicht alltägliche Besonderheit sind die auf 24 Feldsteinen eingemeiselten Namen und Sterbedaten von Gefallenen. Leider sind sie teilweise nicht mehr lesbar.
Die Gefallenen aus Staffelde sind auf Gedenktafeln in der Ortskirche verewigt.
Die Namen der 26 gefallenen Menschen aus dem Ersten Weltkrieg und 13 aus dem Zweiten Weltkrieg sind aufgeführt.
Auch der möglicherweise durch Polen erschossene Staffelder Fritz Gericke als ziviles Kriegsopfer ist erwähnt.
Im Großen und Ganzen macht dieses Mahnmal auf mich eher den Eindruck eines geordneten Steinhaufens als eines Denk- und Mahnmals für Kriegsopfer, dass da ein paar Meter neben der Nauener Chaussee neben der Kirche mitten im Dorf steht.
Sicher würde eine Reinigung diesen Eindruck stark verblassen lassen.
Eine aus meiner Sicht sicher wegen der enormen Kosten lange nicht erfolgte Reinigung und Restaurierung des Denkmals würde diesem Denkmal allerdings wirklich gut tun.
Oder muss ich etwa doch einen anderen Erklärungsansatz suchen?
Da würde ich Folgenden finden und dann auch favorisieren:
Vielleicht zeigt man mit dem aktuellen Zustand, dass wir Deutschen nie wieder etwas mit einem Krieg zu tun haben wollen.
Ich weiß es nicht, habe keine wirklich überzeugende Variante für mich, allerdings ist die zweite Variante die mir wesentlich angenehmer Idee.
Jetzt finde ich hier zumindest mein persönliches Ziel der Nennung und Beschreibung derartiger Denkmale als Plätze
des GEDENKENS,
der MAHNUNG,
der ERINNERUNG und
des BEWAHRENS
nicht wirklich erfüllt.
bestätigt durch Community
-
von FalkdS
via iPhone
Das Theaterbistro „Kombüse 11“ ist im Scheunenviertel der Stadt Kremmen. Chef ist sehr nett.
Die Raumgestaltung ist irgendwie urig, mit ein paar DDR-Erinnerungsstücken.
Leider gibt es keine regelmäßigen Öffnungszeiten, das heißt hier wird nach Bedarf und natürlich Nachfrage geöffnet. Ansonsten haben sie immer offen, wenn im Theater „Tiefste Provinz“ eine Veranstaltung ist. Ach so, ehe ich es vergesse, Andreas der Bistrochef ist auch Intendant und Regisseur im „Tiefste Provinz“.
Wir hatten heute Glück, es war offen, wir führten mit ihm ein tolles Gespräch und wir wurden super bedient.
Checkin
Foto vor Ort
-
von FalkdS
via iPhone
Westlich der Straße L19 von Kremmen nach Sommerfeld steht ein steinernes Kreuz in Erinnerung an die Schlacht am Kremmener Damm im Jahre 1412, also zu tiefsten Raubritterzeiten. Damals war der Damm ein einfacher Knüppeldamm in dem hauptsächlich sumpfigen morastigen Gelände.
Wenn man es richtig nimmt, waren es sogar zwei Schlachten.
Da war die erste Schlacht am 1. August 1332, über die es ein Volkslied gab (gibt?), dass durch Theodor Fontane bekannt wurde. Mit dem Gedicht:
"Die Schlacht am Cremmer-Damm"
hielt er die Geschichte wach und damit für uns in Erinnerung.
Ihr findet es unter:
https://de.wikisource.org/wiki/Die_Schlacht_am_Cremmer-Damm
Die Schlacht Nummer zwei war am 24. Oktober 1412, eine Szene daraus hält dieses Denkmal wach.
Der Form und Sage nach soll es ein Sühnekreuz sein.
Es geht die Saga um, der genannte Graf von Hollach (Hohenlohe) soll an dieser Stelle durch die Hand seiner eigenen Gefolgschaft gemeuchelt worden sein.
Es kann aber auch an einen Kampf zwischen den Pommern und dem Burggrafen Friedrich von Hohenlohe erinnern, in dem die zwei Ritter Philipp von Utenhoven und Krafft von Leutersheim ganz ritterlich fielen.
In Ermangelung jeglicher weiterer urkundlicher Informationen, Belege und Quellen muss wohl diese oder jene Geschichte in aller Ewigkeit für dieses Kreuz herhalten.
Das Sühnekreuz wurde vor nicht allzu langer Zeit Jahr restauriert.
Der Sockel trägt eine (jetzt vergoldete) Inschrift in deutscher Schrift:
Im Jahre des Herrn 1412
d. 24. Oct. am St. Columbani Tage
fiel hier der edle Herr
Johannes Graf zu Hohenlohe
Friedrich I. Markgraf v. Brandenburg
des H.R. Reichs Erzkämmerer u. Kurfürst
setzte zu seinem Andenken
ein hölzernes Kreuz
welches 1666 zuerst
dann 1796 erneuert
A 1845 aus Stein neu errichtet wurde
durch Friedrich Wilhelm IV.
König von Preußen
Und noch mehr Interessantes findet ihr unter
https://www.kremmen.de/texte/seite.php?id=2537
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist ein asphaltierter Fuß- und Radweg. An ihm steht eine erklärende sehr informative Tafel in stählernem Rahmen. Dort kann man weiterführende Informationen erlesen, ich gebe sie hier absichtlich nicht weiter, da schaut sich das ja niemand mehr an...
5 Sterne sind okay oder? :-)
bestätigt durch Community