Ostsee 2017 (III.)
Lidl in Kröpelin
An und für sich wollte ich keinen Lidl mehr bewerten, warum weiche ich davon ab?
Lidl offeriert dem Kunden in Deutschland ein fast einheitliches Gesamtbild. Es unterscheidet sich nur durch unterschiedliche Größen und Bauarten der Geschäfte, Anzahl der Gänge, den minimalen regionalen Besonderheiten im Angebot der verschiedenen Gesellschaften, der teilweise versetzten “Non Food“ - Aktionen und örtlichen Öffnungszeiten.
In unserem Urlaub in Kröpelin... weiterlesen sind wir weitestgehend Selbstversorger, was uns eine gewisse Flexibilität gegenüber festen Essenszeiten in Hotels ermöglicht. Der Koch im Hause ist eh “Papa Uhu“ und so wurschteln wir uns auch durch den Urlaub. Was liegt also näher, sich zur eigenen Versorgung im Grunde bekannter Locationen zu bedienen?
Eingangs beschriebene Gleichheit sichert Übersicht und Zeit, man(frau) muss nicht lange suchen. Das Geschäft macht einen ordentlichen, gut sortierten Eindruck. Die Gänge sind sauber und breit. Das Personal habe ich stets freundlich in Erinnerung, MHD-Probleme bei der Ware habe ich nie bemerkt. Den Verlust im Abkaufe saisonaler Obst- und Gemüseartikel durch den geringeren Bedarf der Einheimischen, bedingt durch Eigenanbau, gleichen die Urlauber und Gäste aus. Auch das Quengeln der Kids ist hier wie zu Hause, nur das diese hier von einem erlebnisreichen Strandtag oder sonstigen Unternehmungen einfach k.o. und müde sind. Ein riesiger Parkplatz sorgt wie gewohnt dafür, dass die “Warentransaktion“ problemlos von statten geht und die persönliche Logistik stimmt.
Dennoch gibt es einen wesentlichen Unterschied zu den Geschäften großer, urbaner Ballungszentren. Die Uhren drehen sich hier etwas langsamer. Als hektikverwöhnter, großstädtiger Kunde kannst Du hier dicke Backen machen, wie Du willst - die Kassiererin wird sich in ihrer freundlichen und absolut ruhigen, nordischen Art und Weise nicht dazu erweichen lassen, den Anschub für die Öffnung einer weiteren Kasse zu leisten. Die Kommunikation mit der einheimischen Bevölkerung ist schließlich und schlicht weg auch wichtig und von immenser Bedeutung - man (frau) muss ja wissen, was so los ist, hier in Kröpelin.
Mich persönlich ärgert das überhaupt nicht, wir haben schließlich Urlaub. Ich sehe das eher als Verhaltens- therapeutische Maßnahme („Ohmmmm…") und schmunzel in mich hinein, wenn ich die fassungslosen Gesichter anderer Kunden verschiedenster, nationaler Herkunft betrachte.
Fazit: Zeitweiliger “Tante-Emma-Laden-Charakter“
„Haben Sie schon gehört, Frau Meier hat…“ - und ich finde es einfach nur geil. Willkommen in Mecklenburg-Vorpommern, ich liebe Dich und Deine Menschen.
„Uhhuuuu“ und viele Grüsse[verkleinern]