Wie lange es schon her war, dass wir bei den Riedeseln zu Gast waren?
Ich rechne gerne in Erinnerungen - also, meine Tochter war noch recht klein und ging noch nicht in den Kindergarten . Na, dann werden es wohl so um die 20 Jahre sein und ich konnte mich auch nicht wirklich an die Gastronomie auf Schloss Eisenbach erinnern.
Vom Vogelsberg her kommend, bogen wir in die mit mächtigen alten Bäumen bestandene Allee ein, welche die Anhöhe auf der die Hessische Wartburg etwa drei Kilometer vor... weiterlesen
dem Städtchen Lauterbach thront, nach Süden hin umfährt. Man kommt also am hinteren Tor des Schlosses an den landwirtschaftlichen Gebäuden und dem kleinen Fachwerkgebäude vor der Torzufahrt - der Burgpost an.
Die Burg ist der Stammsitz der Freiherren Riedesel zu Eisenbach, welche hier etwa seit dem 14. Jahrhundert residieren und das stattliche Anwesen noch selbst bewohnen, so dass es nur von außen zu besichtigen ist, es sei denn man ist mit den Freiherren befreundet, bekannt oder gar Verwand. ;-)
Die Burgpost ist eine Gaststätte mit Charme, denn hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein ... so etwa um die 60iger Jahre. Zu unserem Glück war an dem nasskalten Tag der Platz am beheizten Kaminofen frei und unser Hund durfte sich , nachdem er ein Maul voll Trockenfutter aus einem Napf vor der Stube und einen Schluck Wasser zu sich genommen hatte in der warmen Stube wärmen.
Die junge Bedienung lies nicht lange auf sich warten, brachte neben der auf ein Brett geklemmten Speisekarte noch eine mit Kreide beschriftete Tafel mit den Tagesangeboten herbei und auch ein Blick auf eine weitere an der Wand hängende Tafel war gestattet, obwohl die Mittagszeit bereits vorüber war und man nun die Kaffeegäste erwartete.
So entschieden wir uns für Ochsenbrust mit Merretich und Salzkartoffel nebst Salatteller und meine Wenigkeit für einen Bachsaibling ebenfalls mit Salzkartofefln nebst einem Salatteller.
Mein Schatz bestellte sich dazu einen großen Humpen Pilgerstoff und ich - da ich ja die restliche Strecke noch fahren wollte, für ein Ginger Ale.
Obwohl der Bachsaibling frisch gebraten werden musste, warteten wir nicht übermäßig lang. OMG, war das ein Prachtbursche. er passte in seiner vollen länge kaum auf den Teller, so dass man ihn sehr hübsch darauf drapiert und mit Mandelbutter übergrossen hatte. Das feine Aroma der vor dem braten in den Bauch gelegten Kräuter wie Dill und einen Stängel Majoran aromatisierten das feine, zarte Saiblingsfleisch, so dass es ein köstliches Mal wurde.
Auch mein Schatz war mit seiner Wahl zufrieden. Ich durfte probieren und fand ie Ochsenbrust, die man wahlweise auch mit grüner Sauce hätte bekommen können, sehr zart.
Während wir aßen, trafen noch durchnässte Wanderer ein, die Schnitzel bestellten.
Die nicht all zu große Karte bot weiterhin beispielsweise hausgebeizten Lachs mit Kartoffelpuffern sowie Schweinelendchen mit Champignons und Schupfnudeln an. Der Preis für die Hauptgerichte lag im Schnitt so bei 15 - 20 €, wobei der gebeizte Lachs mit 8,50 € deutlich preiswerter ausfiel.
Alles hätte mich reizen können, aber an Karfreitag wollte ich doch lieber beim Fisch bleiben. Das steckt halt so drin, wie man so schön sagt.
Als dann die Familie am Nachbartisch mit ihren beiden lebhaften Kindern gegangen war, trat auch die nötige Ruhe ein, um seine Mahlzeit richtig zu genießen.
Gut gesättigt passte leider kein Nachtisch mehr und es zog uns dann auch so langsam mal wieder in heimische Gefielde, so dass wir die Rechnung bestellten.
Etwa 36 € inklusive unseren beiden Getränken zuzüglich Trinkgeld haben wir für uns beide gezahlt, was durchaus im Rahmen war , wobei das Preis- /Leistungsverhältnis hier durchaus stimmt.
Wenn wir wieder einmal bei schönem Wetter nach Lauterbach fahren, werden wir uns auch das sehr sehenswerte Schloss noch einmal von außen genauer anschauen und dann hoffentlich draußen vor der Gaststätte sitzen können, um den Blick in die umliegenden Felder und Wiesen des nördlichen Vogelsberges genießen können.[verkleinern]