Am südlichen Ende des Dorfangers von Letschin (50 km östlich von Berlin, 40 km nordwestlich von Frankfurt/O) steht auf einem kleinen Platz das Denkmal für König Friedrich II. v. Preußen. Die Bürger des Oderbruchortes ehren damit den König, der im 18. Jahrhundert das Oderbruch hatte trocken legen lassen und dadurch neues Land für Landwirtschaft und Besiedlung gewann.
1905 wurde das Denkmal aus Anlaß des 170. Jahrestages des Beginns der Oderbruchtrockenlegung errichtet. Die überlebensgroße... weiterlesen
Bronzefigur des Königs, geschaffen von dem Bildhauer Hans Weddo v. Glümer, steht auf einem steinernen Sockel und zeigt Friedrich als älteren Herrn, in Uniform und gestützt auf einen Krückstock, den Blick auf Letschin gerichtet.
Auf dem Steinsockel ist eine bronzene Plakette mit dem Namenszug „Friedrich der Große“, wie der König seit dem Siebenjährigen Krieg genannt wurde, angebracht. Links und rechts lehnen bronzene Eichenlaubkränze am Sockel, die die Inschrift „A.D. Juni 1905“ tragen.
So stand das Königsdenkmal die nächsten 40 Jahre. Auch die schweren Kämpfe um das Oderbruch am Ende des 2. Weltkrieges überstand das Denkmal unbeschadet. Nach Kriegsende änderten sich bekanntlich die Machtverhältnisse im Oderbruch, das nun zur Sowjetischen Besatzungszone gehörte. Die neuen, sozialistisch-kommunistischen Machthaber hatten es nicht so mit Monarchen im allgemeinen und Preußen im besonderen.
Daher wurde der Entschluß gefaßt, das Denkmal als Rohstoffquelle zu betrachten und einzuschmelzen. Irgendwie klappte es aber mit der Geheimhaltung nicht so richtig und so wurde das Denkmal in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von einigen Bürgern vom Sockel geholt und bei einem Bauern in einer Scheune versteckt.
Bis zum Ende der DDR bleib Friedrich II. in seinem Scheunenexil. Erst nach der Wiedervereinigung offenbarte sich der Bauer (oder seine Nachfahren) den nun bundesdeutschen Behörden und gaben das Denkmal wieder frei.
Seit 1990 steht das Denkmal restauriert wieder an seiner angestammten Stelle in Letschin.
Fazit: Königsdenkmal mit wild bewegter DDR-Vergangenheit.[verkleinern]