Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation

Neueste Bewertungen für Letschin

  1. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    Erst sehr freundlich...dann aber unehrlich und zum Schluss sehr aggressiv....
    Nicht weiter zu Empfehlen...

    geschrieben für:

    Autolackierer / Lackierereien in Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    11.
  2. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    Erst sehr freundlich...dann aber unehrlich und zum Schluss sehr aggressiv....
    Nicht weiter zu Empfehlen...

    geschrieben für:

    Autolackierer / Lackierereien in Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    12.
  3. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    Erst sehr freundlich...dann aber unehrlich und zum Schluss sehr aggressiv....
    Nicht weiter zu Empfehlen...

    geschrieben für:

    Autolackierer / Lackierereien in Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    13.
  4. Userbewertung: 1 von 5 Sternen

    Erst sehr freundlich...dann aber unehrlich und zum Schluss sehr aggressiv....
    Nicht weiter zu Empfehlen...

    geschrieben für:

    Autolackierer / Lackierereien in Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten


    14.
  5. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Die Dorfkirche von Kienitz (60 km östlich von Berlin, 40 km nördlich von Frankfurt/O) wird heutzutage etwas anders genutzt als ursprünglich geplant. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Nutzungskonzept der Kirche verändert.

    Bis Anfang 1945 war die dörfliche Welt des kleinen Ortes an der Oder halbwegs in Ordnung. Damit war es in den Morgenstunden des 31.1.1945 vorbei. Die Rote Armee überwand den damals zugefrorenen Fluß und bildete den ersten Brückenkopf auf dem Westufer der Oder. In den nachfolgenden Kämpfen zwischen deutschen und sowjetischen Truppen wurde Kienitz zu 80% und die Kirche bis auf die Grundmauern zerstört. Es dauerte dann 67 Jahre bis die Sanierung der Kirche in der heutigen Form abgeschlossen werden konnte.

    Eine erste hölzerne Kirche auf dem heute Kirchberg genannten einstigen slawischen Burgwall wurde vermutlich um 1550 errichtet.
    Im 30jährigen Krieg wurden Dorf und Kirche 1640 durch schwedische Truppen verwüstet. Einem durch einen Blitzschlag ausgelösten Großbrand fielen 1707 das gesamte und die Kirche zum Opfer. Für die nächsten über 100 Jahre blieb Kienitz ohne Kirche.

    Erst von 1829 bis 1832 wurde die heutige einschiffige Kirche mit verputztem Ziegelmauerwerk erbaut. Der 1. Weltkrieg kostete die Kienitzer Kirche 2 ihrer 3 Bronzeglocken und die Orgelpfeifen aus Zinn, die als Buntmetall abgeliefert werden mußten. Die fehlenden Glocken wurden 1924 durch Stahlglocken ersetzt.

    Das Ende der alten Kirche kam nach dem 31.1.1945 bei den Kämpfen zwischen Roter Armee und Wehrmacht um den Kienitzer Brückenkopf. Im Kirchenkeller richtete die Rote Armee einen Befehlsstand ein. Der Kirchenturm wurde von der Wehrmacht zusammengeschossen, da er von der Roten Armee als Beobachtungspunkt genutzt wurde. Die Grabsteine alter Familiengrabstellen auf dem Kirchhof nutzte die Rote Armee zur Verstärkung von Schützengräben. Alles Inventar ging verloren.

    Jahrzehntelang blieb die Kirche ungesicherte Ruine. Zögerlich, mit begrenzten finanziellen Mitteln und nur durch private Initiative des damaligen Pfarrers und seiner Frau wurden Sicherungsarbeiten durchgeführt. Erst 2004 übernahm die Kienitzer Kirchengemeinde den Kirchenbau und forcierte die Sanierungsarbeiten. Der Turm wurde in vereinfachter Bauweise wieder aufgebaut und der westliche Teil des Kirchenschiffs geschlossen. Es wurden ein Obergeschoß eingebaut, in dem sich heute der Gemeindesaal befindet, der ua. für Gottesdienste genutzt wird. Im Erdgeschoß befinden sich jetzt Wohnungen sowie die Räume des Cafés „Himmel und Erde“.

    Der östliche Teil des Kirchenschiffs mit dem einstigen Altarraum blieb offen und ist heute als gesicherte Ruine erhalten. Dieser Kirchenteil wird für kulturelle Veranstaltungen, vom Café als Terrasse sowie zur Darstellung der Kirchengeschichte genutzt.

    2012 wurde die Kienitzer Dorfkirche als erste offene Radwegekirche Brandenburgs eingeweiht.

    Fazit: Offene, vielfältig und aktiv genutzte Dorfkirche.

    geschrieben für:

    evangelische Kirche / Kultur in Kienitz Gemeinde Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Puppenmama Schon wieder so ein toller und interessanter Bericht.
    Den g r ü n e Oberteil habe ich schon gesehen!!!
    bearbeitet
    Ausgeblendete 3 Kommentare anzeigen
    grubmard Vielleicht sollte ich ein Buch rausbringen oder eine eigene Internetseite aufmachen ....

    15.
  6. Userbewertung: 5 von 5 Sternen

    Am südlichen Ende des Dorfangers von Letschin (50 km östlich von Berlin, 40 km nordwestlich von Frankfurt/O) steht auf einem kleinen Platz das Denkmal für König Friedrich II. v. Preußen. Die Bürger des Oderbruchortes ehren damit den König, der im 18. Jahrhundert das Oderbruch hatte trocken legen lassen und dadurch neues Land für Landwirtschaft und Besiedlung gewann.

    1905 wurde das Denkmal aus Anlaß des 170. Jahrestages des Beginns der Oderbruchtrockenlegung errichtet. Die überlebensgroße Bronzefigur des Königs, geschaffen von dem Bildhauer Hans Weddo v. Glümer, steht auf einem steinernen Sockel und zeigt Friedrich als älteren Herrn, in Uniform und gestützt auf einen Krückstock, den Blick auf Letschin gerichtet.

    Auf dem Steinsockel ist eine bronzene Plakette mit dem Namenszug „Friedrich der Große“, wie der König seit dem Siebenjährigen Krieg genannt wurde, angebracht. Links und rechts lehnen bronzene Eichenlaubkränze am Sockel, die die Inschrift „A.D. Juni 1905“ tragen.

    So stand das Königsdenkmal die nächsten 40 Jahre. Auch die schweren Kämpfe um das Oderbruch am Ende des 2. Weltkrieges überstand das Denkmal unbeschadet. Nach Kriegsende änderten sich bekanntlich die Machtverhältnisse im Oderbruch, das nun zur Sowjetischen Besatzungszone gehörte. Die neuen, sozialistisch-kommunistischen Machthaber hatten es nicht so mit Monarchen im allgemeinen und Preußen im besonderen.

    Daher wurde der Entschluß gefaßt, das Denkmal als Rohstoffquelle zu betrachten und einzuschmelzen. Irgendwie klappte es aber mit der Geheimhaltung nicht so richtig und so wurde das Denkmal in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von einigen Bürgern vom Sockel geholt und bei einem Bauern in einer Scheune versteckt.
    Bis zum Ende der DDR bleib Friedrich II. in seinem Scheunenexil. Erst nach der Wiedervereinigung offenbarte sich der Bauer (oder seine Nachfahren) den nun bundesdeutschen Behörden und gaben das Denkmal wieder frei.

    Seit 1990 steht das Denkmal restauriert wieder an seiner angestammten Stelle in Letschin.

    Fazit: Königsdenkmal mit wild bewegter DDR-Vergangenheit.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    opavati® Du bringst uns, mit deiner Heimatkunde, die Gegend wirklich nahe. Danke und Glückwunsch zu Daumen, der prompt folgen wird.

    Dass man den ollen Fritz nicht ernsthaft gesucht hat, sehe ich als stillschweigende Duldung.
    Ausgeblendete 2 Kommentare anzeigen
    grubmard Hat man wohl, aber damals kurz nach dem Krieg hat der Bauer der deutschen Hilfspolizei wohl Prügel angedroht, wenn sie sein Grundstück betreten sollten (so die Legende).

    Und später hatten die Staatsorgane das Rohstoffdepot wohl nicht mehr wirklich auf dem Schirm.
    Puppenmama Danke für Deinen klasse Bericht und die Bilder.
    In Geschichte habe ich Nachholbedarf, interessierte mich nicht als Schülerin.
    Dafür heute.
    Golocal und Dir sei Dank!

    16.
  7. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Bei DDR-Denkmälern im Zusammenhang mit Sowjetunion und Roter Armee denkt man meist an was bombastisch-heroisch-sozialistisch-realistisches. Aber es ging auch schlicht und einfach, wie die Kienitzer Stele in Erinnerung an den ersten Brückenkopf der Roten Armee auf dem Westufer der Oder von 1945 bei Kienitz (60 km östlich von Berlin, 40 km nördlich von Frankfurt/O) zeigt.

    Es dauerte überhaupt sehr lange, bis die DDR-Führung dieses bedeutsame Ereignis aus der Endphase des 2. Weltkrieges für sich entdeckte. Die Rote Armee bzw. die Sowjetunion würdigte den Oderübergang mit keinem Denkmal. Vermutlich hatte die Rote Armee auf ihrem Weg zur Reichshauptstadt Berlin in den fast 4 Kriegsjahren zu viele Flüsse überquert.

    So dauerte bis 1970, ehe der damalige Bürgermeister von Kienitz ein Denkmals im Ort mit einem T-34-Panzer (aus NVA-Beständen) auf einem Sockel errichten ließ (siehe Golocal: Kienitz „Panzer-Denkmal“). Das „staatliche“ Denkmal, die Kienitzer Stele, wurde erst am 5.11.1987 eingeweiht!

    Standort der Stele ist der Oderdeich am südlichen Ortsausgang von Kienitz an der sogenannten alten Fährstraße, die bis Kriegende zur Oderfähre von Kienitz ins neumärkische Piese (heute Porzecze / Polen) führte.
    Die Stele aus Edelstahl ist ein mehrere Meter hoher, schmuckloser, aufrecht stehender Quader. An der östlichen Seite steht ganz oben die Jahreszahl 1945. Etwa auf Augenhöhe wurden einige wenige Fotos und Sprüche eingeätzt, die heute mehr zu erahnen als zu erkennen sind. Auf der Westseite ist noch schwach das Bild von Rotarmisten auf dem Berliner Brandenburger Tor zu erkennen. Darunter steht ein Zitat aus einem Brief des damaligen Leutnants und späteren DDR-Regisseurs Konrad Wolf, der als junger deutscher Exilant in den Reihen der Roten Armee kämpfte:

    „Die Offensive verleiht uns ein grenzenloses Maß an Energie,
    um noch schneller dem faschistischen Unrat ein Ende zu setzen.“

    Neben der Stele informiert eine Tafel über die Geschehnisse am und um den 31.1.1945, den Tag der Brückenkopfbildung.

    Von der Stele kann man die alte Fährstraße bis zur Oder laufen und vom ehemaligen Fähranleger einen Blick auf den Fluß, das östliche Oderufer und die insgesamt herrliche Landschaft werfen.

    31.1.1945:
    Auf ihrem Weg Richtung Westen hatte die Rote Armee Ende Januar mit der Oder das letzte große natürliche Hindernis vor der Reichshauptstadt Berlin erreicht. Im Eiswinter 1944/45 war die Oder zugefroren. Am 31.1.1945 gelang es einer Einheit der 5. sowjetischen Stoßarmee unter Generalleutnant Bersarin (später bis zu seinem Unfalltod sowjetischer Stadtkommandant von Berlin) aus der Bewegung heraus, die zugefrorene Oder zur Überraschung der Wehrmacht bei Kienitz zu überwinden und einen Brückenkopf zu bilden, der gehalten werden konnte. Wegen der dünne Eisdecke konnte zunächst nur leichte sowjetische Artillerie in den Brückenkopf verlegt werden. Der Versuch, mit Panzern den Fluß zu überqueren scheiterte zunächst, 2 T-34 brachen am Ostufer ins Eis ein.

    Eilig herangeführte Wehrmachtseinheiten versuchten vergeblich, den sowjetischen Brückenkopf aufzulösen. Die deutsche Luftwaffe bombardierte Kienitz und den kleinen Kienitzer Hafen, in dem zahlreiche Boote und Schiffe mit Flüchtlingen aus Schlesien und Ostpreußen Schutz gesucht hatten. Eine bis heute unbekannte Zahl Flüchtlinge kamen bei den Kämpfen und dem Bombardement ums Leben. Die Kienitzer Bevölkerung wurde von der Roten Armee zum größten Teil aufs Ostufer der Oder in die Neumark evakuiert.

    Nach dem Ende der Kämpfe um Kienitz Mitte April 1945 war das Dorf zu 80% zerstört, tausende deutsche und sowjetische Soldaten sowie deutsche Zivilisten waren gefallen, verwundet oder vermißt. Den Fall Berlins und die Kapitulation der Wehrmacht konnten die Kämpfe um Kienitz nicht aufhalten.

    Fazit: Schlichtes, ja zeitlosen Denkmal für ein entscheidendes Ereignis in der Schlußphase des 2. Weltkriegs und die vielen sinnlos Gestorbenen beider Seiten.
    Zusammen mit der idyllischen und heute so friedlichen Landschaft gebe ich der Location 4 Sterne.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Kienitz Gemeinde Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    opavati® Das ist interessant, die Edelstahl-Stele ist in der gleichen Technologie wie die Stelen am Marx-Engels-Forum. Das war damals eine revolutionäre Technologie, Rasterfotos in den Stahl zu bekommen.

    »In Augenhöhe sind zahlreiche kleinformatige Fotodokumente aus der Geschichte der Arbeiterbewegung dauerhaft in die geschliffene Oberfläche erodiert. Diese Stelen mit den eingebrannten Fotodokumenten stellten in der damaligen Zeit eine Weltneuheit dar.« https://de.wikipedia.org/wiki/Marx-Engels-Forum

    bearbeitet
    Ausgeblendete 9 Kommentare anzeigen
    opavati® Der Dokumentarfilmer Peter Voigt und der Fotograf Arno Fischer sind zur Bildrecherche für das Marx-Engels-Forum in der ganzen Welt rumgereist und am Ende gab es den Nationalpreis.
    opavati® In Berlin sind die Bilder zum Teil zerkratzt und beschmiert, das hätte es früher nicht gegeben. ;-)
    Schroeder Den Nationalpreis gab es wahrscheinlich nur, weil Honi auch eingeätzt wurde... bearbeitet
    opavati® Die meisten Bilder hätte ich in den einschlägigen Büchern auch gefunden. Bei der Auswahl haben sich die »Führenden Genossen« sehr eingebracht, bei der richtigen Kunst waren sie vorsichtiger. Trotzdem war das natürlich ein Traumjob.

    bearbeitet

    17.
  8. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Fährt man auf der Straße der Befreiung in Kienitz (60 km östlich von Berlin, 40 km nördlich von Frankfurt/O) und sieht dann den Panzer, denkt man an das, was manche Landsleute „Russen-Denkmal“ nennen würden, was aber dann doch ein sowjetisches Denkmal für den ersten Brückenkopf der Roten Armee auf dem Westufer der Oder wäre.
    Aber weit gefehlt! Vermutlich bildete die Rote Armee auf ihrem Weg Richtung Westen zu viele Brückenköpfe an zu vielen Flußufern um überall Denkmäler zu errichten.

    Da die DDR manchmal sowjetischer war als die Sowjetunion, baute sich die Gemeinde Kienitz ein militärisches Denkmal mitten in den Ort, um daran zu erinnern, das hier am 31.1.1945 die Rote Armee den 1. Brückenkopf auf dem Westufer der Oder bildete, ganz so, als sei man damals auf der Seite der späteren Sieger selbst dabei gewesen.

    Während die UdSSR schon bald nach Kriegsende damit begann, Ehrenmäler vor allem für ihre Gefallenen zu errichten, brauchte es in Kienitz bis zum Jahr 25 nach Kriegsende, bis man sich daran machte, ein Denkmal für das geschichtsträchtige Ereignis vom 31.1.1945 zu bauen.

    Die Initiative für das Denkmal ging allerdings nicht von der Staatsführung, sondern von der Gemeinde selbst aus. Als Standort wählte man den Platz, wo das Denkmal für die Kriege 1866 und 1870/71 stand. Dieses Denkmal wurde abgerissen und seiner Stelle das heutige Panzerdenkmal errichtet.

    Es besteht aus einem Sockel auf dem ein Panzer vom sowjetischen Typ T-34 steht und einer niedrigen Gedenktafelmauer. Eigentlich müßte der Panzer entsprechend der Stoßrichtung der sowjetischen Truppen in Richtung Westen blicken. Aber dann hätten die Bewohner des gegenüberliegenden Wohnblocks permanent in den drohenden Lauf der Panzerkanone geschaut. Also drehte man den Panzer nach Norden, so daß die Kampfmaschine nun in Richtung des neutralen Schweden zielt!

    Auf Initiative des damaligen Kienitzer Bürgermeisters Emil Krüger, der danach nur noch „Panzer-Emil“ genannt wurde, beschloß der Gemeinderat Ende 1969 das Denkmal zu errichten. An der Errichtung der Denkmalanlage arbeiteten Soldaten der NVA und Angehörige der sowjetischen Garnison Kietz (heute Küstrin-Kietz) mit. Der Panzer stammte aus Reservebeständen der NVA und wurde den Kienitzern vom damaligen DDR-Verteidigungsminister Armeegeneral Heinz Hoffmann zur Verfügung gestellt. Am 24.10.1970 wurde das Denkmal feierlich eingeweiht.

    Ein wenig irritierend ist die Inschrift auf der Gedenktafel:
    „31. Januar 1945 – Kienitz
    Erster vom Faschismus befreiter Ort
    auf unserem Staatsgebiet.
    Ruhm und Ehre den Kämpfern
    der 5. Stoßarmee und der 2. Gardepanzerarmee.“

    Dabei hatten die Denkmalplaner wohl leicht die Tatsache aus den Augen verloren, daß „unser Staatsgebiet“ (gemeint ist natürlich die DDR) erst 3 ¾ Jahre nach dem Ereignis aus der Taufe gehoben wurde und daß die DDR nicht von Nazideutschland besetzt war und somit auch nicht befreit werden konnte. Die ersten befreiten deutschen Orte lagen viel weiter im Osten.

    Diese Inschrift führte nach der Wende auch zu kontroversen Diskussionen. Einige wollten das Denkmal wieder abreißen, andere die Inschrift entfernen, wieder andere sprachen sich für den Erhalt des Denkmals aus. Auf Grundlage der Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes von Bundespräsident Richard v. Weizsäcker, in der dieser den Tag der deutschen Kapitulation als Tag der Befreiung anerkannte, entscheiden die Bürger von Kienitz, das Denkmal an seinem Standort und mit seinem DDR-Aussehen zu belassen. Zusammen mit dem Kriegerdenkmal 1914-1918 und dem Ehrenmal für alle Opfer des Krieges 1939-1945 bildet das Panzerdenkmal seit 1999 das Kienitzer Gedenk- und Erinnerungsareal.

    Zum 70. Jahrestag der Brückenkopfbildung (2015) wurde das Denkmal saniert und es wurden umfangreiche Infotafeln zu den Geschehnissen vom 31.1.1945 sowie zur Geschichte des Denkmals aufgestellt. Als mißlungen möchte ich den neuen Anstrich des Panzers bezeichnen. Zum einen fehlt der bei sowjetischen Panzern übliche rote Stern am Turm. Zum anderen habe ich noch nie ein historisches sowjetisches Militärfahrzeug mit solch einem durchfallfarbenen Anstrich gesehen. Keine Ahnung, ob das NATO-oliv ist oder ob irgendwo ein Bottich Farbe rumstand, die irgendwie an Militär erinnerte.

    Noch kurz was zum Panzer T-34
    - Mittlerer Panzer aus sowjetischer Produktion, gebaut von 1940 bis 1958
    - Je nach Ausführung 4 bzw. 5 Mann Besatzung
    - Länge 6,75 m / Breite 3 m / 2,60 m / Gewicht 31 Tonnen
    - Bewaffnung je nach Variante 1 Geschütz 76 mm oder 85 mm und ein MG 7,62 mm
    - Antrieb Dieselmotor mit 500 PS
    - Geschwindigkeit 55 kmh
    - Reichweite bis 465 km
    - Panzerung 45 bis 90 mm

    Fazit: Ein Denkmal seiner Zeit, daß an ein wichtiges Ereignis in der Endphase des 2. Weltkrieges erinnert. Gute ergänzende Informationen vor Ort.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Kienitz Gemeinde Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Ausgeblendete 4 Kommentare anzeigen
    Dieter Schoening Sehr ausführlich und informativ beschrieben lieber grubmard. Glaube kaum vor Ort noch mehr Infos zu erhalten.
    LUT Der grubmard hat`s einfach drauf mit seinen Berichten. Klasse!
    La Segreta Hervorragend beschrieben, diesen Beitrag könnte man auch begrünen, aber das kommt sicher noch!

    18.
  9. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Öffnungszeiten:
    Mai bis September: täglich 10 - 20 Uhr
    Oktober bis April: Freitag bis Dienstag 12 – 17 Uhr / Mittwoch & Donnerstag geschlossen.
    -----------------------------------

    Gasthof „Zum Hafen“ – das klingt nach Meer, großer weiter Welt und stolzen Schiffen. Nun ja, in Kienitz an der Oder (60 km östlich von Berlin, 40 km nördlich von Frankfurt/O) fällt alles etwas kleiner aus. Der Hafen entpuppt sich als kleiner Sportboothafen, neudeutsch „Marina“, in einem Oderarm, der nach Süden hin als Sackgasse endet.

    Der Gasthof am Deich hat eine lange Tradition. Bereits 1803 wurde in der Bauernwirtschaft der Vorfahren der heutigen Besitzer eine Gaststube eingerichtet, die sich bald großer Beliebtheit erfreute und in den folgenden Jahren erweitert wurde. Neben der Gastronomie wurden auch Schlafgelegenheiten angeboten.

    Bis heute führt die alteingesessene Familie den Gastronomiebetrieb über mehrere Generationen, bietet Pensionszimmer an und betreibt einen benachbarten Campingplatz.

    Anfahrt:
    So viele Möglichkeiten nach Kienitz zukommen gibt es eigentlich nicht: aus westlicher Richtung bis zum Panzerdenkmal, dann abbiegen Richtung Hafen / Oderdeich. Aber nicht auf den Oderdeich fahren, das ist verboten. Einige Meter vorm Deich nach links auf den Campingplatz-/Gasthofparkplatz abbiegen. Der Rest sind wenige Meter Fußweg. Oder man fährt mit dem Fahrrad, liegt Kienitz doch am Oder-Neiße-Radweg

    Das Haus:
    Das alte, renovierte Haus macht von außen einen guten Eindruck. Es steht direkt am Deich. Vor der großen Oderflut von 1997 konnte man über den Deich auf den Oderarm und die Landzunge blicken. Seit der Deicherhöhung guckt man … auf den Deich.

    Das Restaurant:
    Es gibt einen Gastraum mit Theke. Die Einrichtung ist rustikal und einfach. Bei schönem Wetter kann man vorm Haus auf dem Deich sitzen.

    Die Speisekarte:
    Sie ist einfach-deftig, günstig und manchmal ein bisschen aus der Zeit gefallen. Es gibt
    Vorspeisen (z.B. Ragout Fin) für 2,80 bis 3,50 €uro
    Eiergerichte für 7,90 €uro
    Schnitzel- und Hühnerbrustgerichte (z.B. Hawaii-Schnitzel) für 10,50 bis 11,50 €uro
    Fischgerichte von 8,90 bis 13,50 €uro
    sowie Buletten, Sülze und verschiedene Würste mit Bratkartoffeln (7,90 bis 8,60 €uro).
    Außerdem ist noch Eis und selbstgebackener Kuchen im Angebot.


    Der Service:
    Der Service wirkte mitunter etwas chaotisch und überfordert, obwohl er eigentlich bloß das Essen zum Gast brachte, war aber freundlich, nett und hilfsbereit.
    Bestellen mußte man nämlich alles am Tresen – ein Gasthaus mit Halbselbstbedienung. Da die Tresenkraft auch noch die Getränke abfüllte und beim Eisverkauf für jede Tüte Softeis in den hinteren Räumlichkeiten verschwand, war bei der Bestellung etwas Geduld gefragt.
    Völlig unbeeindruckt vom Trubel um sie herum war übrigens die Wirtshauskatze, die es sich auf der Sitzbank direkt am Tresen gemütlich gemacht hatte und durch absolut nichts aus ihrem Schönheitsschlaf zu erwecken war.

    Das Essen:
    Wir entschieden uns für 2 Eiergerichte: zum einen Bauernfrühstück, zum anderen Rührei mit Bratkartoffeln für je 7,90 €uro. Die Wartezeit war für frisch zubereitete Speisen im normalen Bereich.
    Die Portionen waren groß, sahen nicht nur sehr gut aus, sondern haben auch prima geschmeckt.

    Fazit: Gutes und empfehlenswertes Gasthaus.
    Mit den Sternen ist das so eine Sache. Wegen der Semiselbstbedienung eigentlich nur 3,5 Sterne – aber da das Essen prima war dann doch 4 Sterne. Gerne wieder, wenn ich mal in der Gegend bin.

    geschrieben für:

    Restaurants und Gaststätten / Deutsche Restaurants in Kienitz Gemeinde Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    Ausgeblendete 10 Kommentare anzeigen
    eknarf49 Lieber grubmard, das Bauernfrühstück sieht so aus, als stamme es aus einem unserer alten Dorfgasthäuser. :-)
    LUT Boah, das sind aber Portionen! Wer da nicht satt wird, ist selber Schuld :-)
    Puppenmama Ein klasse geschriebener Bericht, der den Appetit anregt.
    Bei diesen Portionen könnte ich mir die Hälfte noch für den nächsten Tag einpacken lassen.
    Sedina Super Bericht über eine schöne aber entlegene Location - Danke!
    Puppenmama Und endlich hat es der grüne Daumen geschafft!
    Herzlichen Glückwunsch zum verdienten selbigen.

    bestätigt durch Community

    19.
  10. Userbewertung: 4 von 5 Sternen

    Das preußisch-deutsche Kriegerdenkmal von Letschin (50 km östlich von Berlin, 40 km nordwestlich von Frankfurt/O) steht auf einer kleinen Erhebung auf dem Dorfanger, ursprünglich zwischen der Kirche, von der nach den Kriegsschäden von 1945 nur der heute Schinkelturm genannte Kirchturm blieb, und der Gedächtnis- und Friedenseiche von 1813.

    Auf dem Sockel steht ein von einem preußischen Adler bekrönter Obelisk. Ursprünglich war das Denkmal als Ehrenmal für die Letschiner Gefallenen der preußischen Armee im Deutsch-dänischen Krieg von 1864, im Deutschen Krieg von 1866 und im Deutsch-französischen Krieg von 1870/71 errichtet worden. Nach 1918 wurde es für die Gefallenen des 1. Weltkriegs erweitert.

    Nach dem 2. Weltkrieg erfuhr das Denkmal in der DDR eine Wandlung zum Mahnmal für die Opfer von Krieg und Faschismus, allerdings ohne Adler auf der Spitze. Nach der Wiedervereinigung erhielt das Denkmal seinen Adler zurück und zu Füßen des Denkmals wurden 2 bronzene Tafeln mit den Namen der im 2. Weltkrieg gefallenen Letschiner aufgestellt.

    Die rötlichen Steintafeln am Sockel zeigen das Wappen von Letschin und eine Aufstellung mit den Opferzahlen aus Letschin, die bildhaft zeigen, wie Männerverschlingend sich die Kriege in 80 Jahren entwickelt haben:
    1864 & 1866 – 6 Gefallene
    1870/71 – 12 Gefallene
    1914 bis 1918 – 57 Gefallene
    1939 bis 1945 – über 180 Gefallene

    Die originalen Namentafeln der Toten bis 1918 sind in der DDR-Zeit verloren gegangen. Erhalten hat man die Inschriftentafel aus der DDR: „Der Kampf der Völker gegen Imperialismus und Krieg ist der Garant des Friedens“.

    Fazit: Zusammen mit den 4 anderen Letschiner Denkmälern (Schinkelturm, Eiche, Sowjetisches Ehrenmal, König-Friedrich II.-Denkmal) bildet das Kriegerdenkmal ein Ensemble. Es dient seit fast 150 Jahren den jeweils Herrschenden in Königreich, Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Staat, DDR und BRD zum Totengedenken an die Opfer der Kriege.

    geschrieben für:

    Freizeitanlagen / Kultur in Letschin

    Neu hinzugefügte Fotos
    Bewerten

    LUT Wieder was dazu gelernt! Danke. Ein Daumen wäre hier fällig.
    Ausgeblendete 3 Kommentare anzeigen

    bestätigt durch Community

    20.