So auf den ersten Blick ist der Pöppendorfer Ringwall gar nicht als solcher zu erkennen. Dicht bewachsen mit vielen Bäumen, die wiederum häufig mit allerlei Schlingpflanzen und Efeu bewachsen sind, liegt er direkt an der Straße.
50 Stufen, gut mit Geländern gesichert, führen steil den Wall hinauf. Oben angekommen, steht man auf einer Art Plattform, man kann sich auf eine Bank setzen und den Ort auf sich wirken lassen.
Eine Infotafel informiert u.a.:
Der Pöppendorfer Ringwall gehört zu... weiterlesen den besterhaltenen Wehranlagen des slawischen Stammes der Wagrier in Ostholstein. Auf einer Geländekuppe wurde ein Wall aufgeschüttet, der heute noch 8 - 12 Meter hoch ist, über den höher gelegenen Innenraum aber nur 3 - 6 Meter aufragt.
Die Slawen befestigten ihre Wälle durch mächtige Holzkonstruktionen: hintereinander geschachtelte Holzkästen aus übereinandergesetzten Rahmen wurden mit Torf, Rundhölzern, Sand und Erde befüllt. Auch von außen war der Wallkörper mit Bohlen verschalt und häufig durch Trockenmauerwerk gestützt. Umlaufend auf der Wallkrone gab es einen Wehrgang und Palisaden. Für einen Befestigungsgraben gibt es beim Pöppendorfer Ringwall keine Hinweise, im Osten ist allerdings noch eine Toranlage vorhanden.
Man vermutet, dass der Pöppendorfer Ringwall ein befestigter Fürstensitz war, der eventuell im Falle einer Gefahr für die Bewohner auch zur Fluchtburg wurde.
Der Pöppendorfer Ringwall gehörte zu einem Siedlungsgebiet mit Vorburgsiedlung und Friedhof. Etwas um das Jahr 1000 wurde die Anlage verlassen, wohl zu Gunsten der Burg Liubice, der Vorläuferin Lübecks, der Residenz des slawischen Fürsten Gottschalk.
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Im Großen und Ganzen ist nicht viel mehr zu erkennen als ein dicht bewachsener Wall. Es ist also an der Fantasie des Besuchers, sich in die Vergangenheit zu versetzen. Wer sich für Geschichte interessiert und gerade in der Gegend ist, sollte dem Ort einen Besuch abstatten…[verkleinern]