Unsere Meinung: Sana Klinik? Besser nicht…
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Schwiegermutter ist alt, und sie ist in der Wohnung gestürzt, und sie kann auch mit meiner Hilfe nicht mehr aufstehen.
Ich rufe Notarzt und Rettungswagen. Erstversorgung. Nein, man könne so nichts sagen, nichts sei erkennbar. EKG unauffällig, keine Anzeichen für einen Schlaganfall – ab ins KH, genau gesagt in die Sana Klinik, die an diesem Tag für Notfälle aufnahmebereit ist.
Notaufnahme:
Herr LUT und ich sind mit vor Ort. Gerätediagnostik bis... weiterlesen
zum Abwinken. Der Kopf wird geröntgt, keine Schädelverletzung. Ein MRT vom Kopf wird gemacht, definitiv kein Schlaganfall. Sämtliche Bauchorgane werden geschallt, keine inneren Verletzungen erkennbar. Die Lunge wird geröntgt, keine Embolie, keine Entzündung. Blutuntersuchungen werden gemacht, kein Diabetes, nichts Außergewöhnliches zu finden…. Die Blutsenkung zeigt eine leichte Entzündung, eine kleine Infektion, nichts Bedrohliches, muss aber behandelt werden, 2 Tage, dann sei sie wieder auf den Beinen, könne entlassen werden.
Station 2:
Die arme Frau liegt im Bett, kann sich nicht hinsetzen, kann sich nicht aufstützen, kann sich kaum einen Zentimeter bewegen. Ein großes Fragezeichen bei den Ärzten, sie hat keinen Schlaganfall, es kann also lt. deren Ansicht nicht angehen, dass sie sich nicht bewegen kann.
Zwei Tage (!) später! Sie liegt immer noch nahezu bewegungslos im Bett, der Rücken schmerzt, eine Druckstelle bahnt sich an. Jetzt muss die Physiotherapeutin ran, denn die alte Dame muss auf die Beine, soll entlassen werden, da sie ja nicht richtig krank ist.
„Altersschwäche ist kein Fall fürs Krankenhaus“, bekommen wir zu hören.
Am 3. Tag (!) des Aufenthalts dann die Hiobsbotschaft: Schwiegermutter hat einen gebrochenen Oberschenkelhals! Und das hat nicht etwa ein Arzt festgestellt, sondern die Physiotherapeutin, nur durch Ertasten, wenige Minuten nachdem sie Schwiegermutter zu Gesicht bekommen hat. Und deren Diagnose bestätigt sich dann durch eine Röntgenaufnahme.
Ein alter Mensch fällt auf den harten Boden, wird dort von Notarzt und Rettungssanitätern eingesammelt, kann sich auch Tage danach nicht hinsetzen, nicht stehen, nicht gehen – wäre es da nicht naheliegend, auch mal die Oberschenkelhälse, seit Urzeiten Schwachpunkt alter Menschen, zu untersuchen?
Wie meine Vorschreiber muss ich leider zum Thema Essen und Trinken sagen: hier ist der Wurm drin. Ein Untersuchungstermin am Morgen, bei dem sie nüchtern sein musste, wurde verschoben, meine Schwiegermutter bekam das erste Essen - Mittagessen - um 15 Uhr – allerdings erst auf Nachfrage unsererseits! Also stundenlang ohne Essen, und das bei einem alten Menschen, der ohnehin nur Haut und Knochen ist.
Station 21:
Die anschließende OP verlief komplikationslos, die Versorgung vor Ort war auf Grund personeller Überlastung oft schleppend. Nach der OP wurden kein Feuchtigkeitsstick zur Befeuchtung der Lippen gereicht, und wir mussten daran erinnern, dass meine Schwiegermutter unter Durst leidet – der Infusionsbeutel war leer, kein Wasser in der Schnabeltasse, die Lippen aufgesprungen, als wir am Nachmittag - Stunden nach der OP - ins Zimmer kamen.
Der Arzt sagte, sie müsse viel trinken, brauche viel Flüssigkeit. Leider haben wir es sowohl am Samstag als auch am Sonntag erlebt, dass die Infusionsbeutel leer waren und wir auch auf Nachfrage beide Male über 1 Stunde gewartet haben, bis die Flüssigkeitsversorgung wieder hergestellt war. Ein andermal hieß, sie dürfe ja auch selber trinken. Ja, was denn, wenn kein Trinken gereicht wird und die Dame ans Bett gefesselt ist, mit dem Arm am Tropf hängt? Nun kann man natürlich als Besucher ungefragt der Patientin Leitungswasser zu trinken geben, allerdings ist es nicht die Aufgabe der Verwandten, die Kranken im Krankenhaus zu versorgen und schon gar nicht, wenn man nicht weiß, wie mit frisch operierten Senioren umzugehen ist. Wie gesagt, das waren die Erfahrungen an einem Wochenende.
Die Kommunikation der Ärzte-Pfleger-Schwestern untereinander stellte sich mehrmals als „gestört“ heraus, einer wusste vom anderen nichts, ständig die gleichen Sprüche “Ich bin erst seit heute hier, gestern hatte ich keinen Dienst, das weiß ich jetzt nicht, da müssen Sie den Arzt fragen, davon steht hier jetzt nichts, dazu kann ich nichts sagen…“ . Es gab auch Pflegekräfte, die sich um Auskunft bemühten, aber ein nicht unerheblicher Anteil des Personals war noch nicht dem Teenageralter entwachsen, als Praktikant vor Ort und gar nicht in der Lage zu informieren. Nett und freundlich zwar, aber überfordert. Meine Hochachtung übrigens an dieser Stelle für alle (jungen) Menschen, die sich diesen Beruf auserkoren haben!
Unter der Woche – zumindest in der Zeit, die wir vor Ort waren – schien die Versorgung mit Essen und Trinken gewährleistet zu sein, am Wochenende waren wir nicht überzeugt.
Einen Arzt zu erwischen war reine Glückssache bzw. ein zeitintensives Unterfangen, hieß es doch Geduld haben, warten. Gesprächstermine wurden nicht vergeben, so zwischen 12 und 14 Uhr hätte man gute Chancen…[verkleinern]