Ostern, Schneegestöber und das Haus voll Besuch. Was kann man mal machen? Genau! Ins Museum gehen.
Geparkt wird reichlich außerhalb auf dem Parkplatz bei der MUK. Selbstverständlich kostenpflichtig, Lübeck braucht jeden Euro.
Beim Gang durch die etwas quietschende, massive Eingangstür kommt gleich Mittelalter-Stimmung auf - die ist drei Meter weiter vorbei: Souvenirs, Souvenirs, Postkarten, Flyer, Bücher, Tüdelüt…. Zum Teil hübsch anzuschauen, aber größtenteils überflüssig.
Eine sehr... weiterlesen
freundliche Museumsangestellte verkauft uns die Eintrittskarten, für Erwachsene sind 7 € zu zahlen. Und dann geht es auch schon die Wendeltreppe steil hinauf. Das Holstentor, Wahrzeichen der Stadt Lübeck und Rest der Stadtbefestigung, verfügt über einen Südturm, einen Nordturm und den Mittelbau mit insgesamt 4 Stockwerken. Da gilt es ganz schon treppauf-treppab zu gehen.
In den Türmen beeindrucken mich die an der Decke hängenden Schiffsmodelle. Auch das Stadtmodell im Mittelbau kann sich sehen lassen. Ansonsten sind Original-Exponate kaum vorhanden. Nachgebildete Kanone, nachgebildetes Schuhwerk, nachgebildete Folterutensilien… Ich habe die Folterkammer als furchteinflößende Örtlichkeit mit martialischem Drumherum in Erinnerung. Von Kammer keine Spur mehr, Streckbank und hinter Glas befindliche Ketten, Kohlen und Daumenschrauben, allesamt Nachbildungen, lassen keinen Gruselfaktor (mehr) zu. Das ist der klägliche Rest der ehemals als Touristenmagnet fungierenden Folterkammer.
Ein paar Münzen, Figuren aus Pappmaschee, hier ein Kaufmannstrachtkragen, da ein paar Krüge und natürlich allerlei Infos zu Stadt, Land und Tor. Wobei die auf Spiralen gezogenen Info-Broschüren mit ihren Plastikhüllen arg klebrig und zum Teil in Auflösung begriffen sind. Ich will das Holstentor nicht schlecht machen, aber als Museum möchte ich es eigentlich nicht (mehr) bezeichnen. Nach unserem Rundgang kam von unserem Gast die Frage: "War das schon alles?"
Mir als Besucher drängt sich wohl oder übel der Verdacht auf, dass die ständig in Finanznöten steckende Hansestadt diesem Museum nicht gerade Priorität zukommen lässt. Schade. Früher war eben alles besser. Zumindest hatte das Holstentor-Museum mehr „Biss“.[verkleinern]