Es gibt Scheine, die hab ich gern in der Tasche – Geldscheine zum Beispiel. Andere Scheine… auf die würde ich gerne verzichten können – dazu gehören Überweisungsscheine, insbesondere die, die gleich in die Uniklinik führen.
Ich rechne mit einem Termin in 5 Monaten, endlosen Wartezeiten, gehetzten und mundfaulen Ärzten… Aber alles ist gaaanz anders. Die Wartezeit auf meinen Untersuchungs-Termin, den ich telefonisch vereinbart habe, beträgt drei Wochen. Ich bin erstaunt, damit hatte ich nicht... weiterlesen
gerechnet, muss man doch bei manchem Facharzt dreimal so lange warten.
Um mich nicht durch die große Infotafel im Eingangsbereich des Uniklinikums durcharbeiten zu müssen, frage ich den Herrn an der Information, wo ich die gesuchte Station finde. Er gibt freundlich und exakt Antwort, sodass ich auch wirklich dort lande, wo ich hin will.
Als ich fünf Minuten vor dem vereinbarten Termin in der Anmeldung Meldung über mein Dasein mache, werde ich auch hier sehr freundlich empfangen, meine Gesundheitskarte wird eingelesen, ich werde gebeten noch etwas zu warten. „Etwas“ – jetzt kommt es, dachte ich, jetzt sitzt du hier drei Stunden…
Im Wartebereich sitzen vier weitere Personen. Es gibt einen Wasserspender und diverse Becher, es verdurstet also niemand beim Warten. Ich schaue auf die gegenüberliegende Wand, an der sich Regale mit diversen Flyern befinden. Die Flyer haben Krankheiten zum Thema, von denen ich noch nie gehört habe und schon beim Lesen der Überschriften kommt mir das kalte Grausen – Rheuma-Varianten wie Psoriasis-Arthritis, alles zum Thema Diabetes, Leben ohne Schilddrüse etc. etc. etc. Da widme ich mich doch lieber der Klatschpresse.
Kaum habe ich mich über die finanziellen Nöte des ehemaligen Schlagerstars x informiert, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, werde ich auch schon von einer netten Schwester aufgerufen, ich möchte ihr doch bitte zum Blutdruckmessen folgen. – 8 Minuten habe ich gerade mal gewartet!
Der Blutdruck wird gemessen, alles bestens, und das trotz unterschwelliger Unruhe und Erwartungshaltung.
Ich warte erneut, habe gerade den nächsten Artikel angefangen, da werde ich gebeten, einer jungen Ärztin zu folgen. Sie untersucht mich über eine halbe Stunde in einem sauberen, sehr warmen Raum, sehr gründlich, sehr ruhig, sehr auskunftsfreudig – ich fühle mich rundum gut aufgehoben!
Anschließend geht es gleich weiter zur Blutabnahme. Auch hier: nur wenige Minuten Wartezeit, eine freundliche Schwester, die ihr Handwerk versteht und schon darf ich wieder zurück zur Anmeldung, einen Untersuchungskontroll-Termin vereinbaren. Auf meine Terminwünsche wird Rücksicht genommen, die Atmosphäre ist durchweg freundlich und zuvorkommend.
Der Befund wird mir per Post ca. 3 Wochen später zugestellt. Ich bin rundum zufrieden mit dem Endokrinologie-Ambulanzzentrum, habe keinen Grund zum Meckern und gebe gerne 5 Sterne.
…
Parkplätze gibt es ca. 150 Meter vor dem Eingang zum Klinikum, sie kosten 1 € pro angefangene Stunde.[verkleinern]