Das Denkmal für Prinz Leopold v. Hessen-Homburg (Hessen-Homburg-Denkmal) steht auf dem zentralen „Platz der Deutschen Einheit“ in Großgörschen (Sachsen-Anhalt / ca. 15 km südwestlich von Leipzig).
Warum steht nun gerade hier ein Denkmal für einen hessisch-homburgischen Prinzen?
Ganz einfach – ihm wurde hier vor über 200 Jahren das Lebenslicht ausgeblasen!
In und um Großgörschen fand am 2.5.1813 die erste Schlacht des Befreiungskriegs statt.
145.000 Mann französische Truppen unter dem... weiterlesen Kommando von Napoleon Bonaparte (1769-1821 / Kaiser der Franzosen 1804-1814/1815 abgedankt) standen 88.000 Preußen und Russen unter General v. Blücher (Preußen / 1742-1819) und Generalleutnant Graf zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (Russland / 1769-1843) gegenüber. Die Schlacht bei Großgörschen, in Frankreich „Schlacht bei Lützen“ genannt, gewann Napoleon.
Am Ende des Großkampftags waren 33.500 Soldaten tot oder verwundet.
Zu den 8.500 gefallenen oder verwundeten Preußen gehörte auch Prinz Leopold v. Hessen-Homburg, der als Offizier im preußischen Korps des Generalmajors Hans Karl Ernst v. Zieten (1770-1848) an der Schlacht teilnahm.
Da der 1787 als jüngstes von 11 Kindern des Landgrafen Friedrich V. v. Hessen-Homburg (1748-1820 / reg. ab 1751) und dessen Frau, Prinzessin Karoline v. Hessen-Darmstadt (1746-1821) geborene Leopold kaum Aussicht auf die Thronfolge hatte, schlug der junge Prinz einen Weg ein, den viele seiner Standesgenossen gingen: er wurde Offizier.
Prinz Leopold trat in die preußische Armee ein. Er nahm als Hauptmann an der Schlacht bei Jena und Auerstedt (14.10.1806) gegen Napoleon teil und geriet bei Prenzlau in französische Gefangenschaft.
Auf Ehrenwort wieder freigelassen, nahm er 1812 aus Protest gegen den französisch-preußischen Beistandspakt seinen Abschied aus der preußischen Armee.
1813 trat Leopold im Vorfeld des Befreiungskriegs wieder in die Armee ein und wurde im Rang eines Majors dem Stab des preußischen Korps Zieten zugeteilt.
An der Seite von General v. Zieten nahm der Prinz als Kavallerist am ersten preußischen Sturm auf Großgörschen teil. Die Aufforderung Zieten‘s, sich aus der ersten Kampflinie zurückzuziehen, ignorierte Leopold. Die Angst Zieten‘s um seinen prinzlichen Offizier war nicht unbegründet, wie sich kurz darauf zeigte.
Leopold wurde durch einen Schuss in den Hals schwer verwundet. Auf Befehl Zieten‘s brachten preußische Husaren Leopold aus dem Dorf, zu retten war er aber nicht mehr.
Kurze Zeit später verstarb er an der tödlichen Verwundung und wurde zunächst am sogenannten Monarchenhügel südlich von Großgörschen begraben.
Napoleon, der ihn irrtümlich für den preußischen Generalmajor Herzog Karl zu Mecklenburg (1785-1837) hielt, ließ ihn exhumieren und mit militärischen Ehren auf dem Kirchhof von Pegau (7 km südöstlich von Großgörschen) beisetzen.
Während des Waffenstillstands von Pläswitz (ab 4.6.1813) ließ die landgräfliche Familie den Leichnam heimlich ausgraben und nach Schloss Homburg vor der Höhe bringen. Hier hat Leopold dann in der Gruft der Landgrafen von Hessen-Homburg seine letzte Ruhe gefunden.
1815 beauftragte Leopold‘s Schwester, Prinzessin Maria Anna v. Hessen-Homburg (1785-1846 / seit 1804 verheiratet mit Prinz Wilhelm v. Preußen (1783-1851)) den preußischen Baumeister und Architekten Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) mit dem Entwurf eines Denkmals für ihren Bruder.
Das gusseiserne Denkmal ist ein typisches neogotisches Schinkelwerk und erinnert an ein Grabmal: auf einem mehrstufigem Sockel steht der mehrere Meter hohe gusseiserne Baldachin. In der Mitte ist dann das ebenfalls gusseieserne Gedenkkreuz mit der Inschrift:
„Hier starb den Tod der Ehre für Gott und Vaterland in der Schlacht den 2. Mai 1813, Leopold Victor Friedrich Prinz zu Hessen-Homburg, geboren den 10. Februar 1787".
Das am 12.10.1817 eingeweihte Denkmal steht ungefähr an der Stelle, an der der Prinz tödlich verwundet wurde.
Leider haben gusseiserne Denkmäler einen entscheidenden Nachteil: sie rosten, vor allem, wenn man sie nicht hegt und pflegt.
Das Großgörschener Hessen-Homburg-Denkmal ereilte auch dieses Schicksal. Da von der DDR nichts zum Erhalt des Denkmal unternommen wurde, rostete es von innen durch. 1973 war die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet und die DDR-Behörden ließen es 1973/74 ersatzlos abreißen.
Erst 1996 fasste der Gemeinderat den Beschluss, dass Denkmal wiederzuerrichten. Da die Originalpläne Schinkels noch existieren, konnte ein Neuguss des Denkmals angefertigt werden.
Die Einweihung fand am 2.5.1999 aus Anlass des 186. Todestags des Prinzen und Jahrestags der Schlacht bei Großgörschen statt.
Zwar ein Prinz … aber doch nur ein junger Mann von 26 Jahren , der in einem sinnlosen Krieg viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde!
Fazit: Imposantes Denkmal in der an der an Denkmälern zur Schlacht von Großgörschen nicht gerade armen Gegend.[verkleinern]
Bewertung zu Leopold von Hessen-Homburg - Denkmal Großgörschen
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Das Denkmal für Prinz Leopold v. Hessen-Homburg (Hessen-Homburg-Denkmal) steht auf dem zentralen „Platz der Deutschen Einheit“ in Großgörschen (Sachsen-Anhalt / ca. 15 km südwestlich von Leipzig).
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Ganz einfach – ihm wurde hier vor über 200 Jahren das Lebenslicht ausgeblasen!
In und um Großgörschen fand am 2.5.1813 die erste Schlacht des Befreiungskriegs statt.
145.000 Mann französische Truppen unter dem... weiterlesen