Der Besuch des Mainzer Doms ist bei uns recht kurz ausgefallen, denn (ggf. ausnahmsweise) hieß es bereits um 14 Uhr (warum auch immer) alle raus, wir schließen. Im Anschluss daran sind wir im dortigen Kreuzgang gestreift und bei diesem erspähte ich den hier fotografierten Aufsteller, der auf eine (bereits beendete) Sonderausstellung hinwies und das es dort das Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum gibt. Da wir schon dort standen, warum eigentlich nicht. Auch, wenn sie eine Einheit bilden, gibt... weiterlesen
es dennoch zwei separate Eingänge, die hinein führen. Die Eintrittskarten kann man aber ausschließlich an dem mit der Bezeichnung „ Diözesanmuseum“ zu lesen ist. Der Eintritt für beide Teile beträgt gerade 5 €, was ich für angemessen halte. Lt. HP heißt es aber, dass voraussichtlich bis zum nächsten Jahr ein Teil wegen der Sanierungsarbeiten, die dort ausgeführt werden, geschlossen bleibt. Welcher es ist, kann ich nicht sagen, weil wir das Museum zu ersten mal besucht haben und über keine weiteren Erfahrungswerte darüber verfügen! Bei unserem Rundgang ist uns kein Hinweis aufgefallen, der auf diese Tatsache hindeutete.
Kirchliche Sammlungen sind, das weiß ich aus eigener Erfahrung nicht jedermanns Sache. Es zeigt sich aber, dass es mitunter Unterschiede gibt, was das Knipsen vor Ort anbelangt. Hier war es verboten gewesen. Ob es an der vorher erwähnten Ausstellung gelegen hatte oder es eine grundsätzliche Regelung gilt, kann ich nicht beurteilen. Wie ich im Flayer gelesen habe, liegt der Schwerpunkt der Sammlung bei den modernen / zeitgenössischen Werken, die eine neue Perspektive auf die christliche Kunst, insbesondere in Bezug auf die Bibel und deren (mitunter unkonventionelle) Sichtweise darauf. Das war auch das Thema von „VULGATA 77 - VERTRAUT UND FREMD. zeitgenössische Zugriffe auf die Bibel“ gewesen. Die Darstellung, die auf dem Plakat zu sehen war, hat mich schon neugierig gemacht und hat mir dort auch am meisten gefallen, was ich von den anderen Exponaten nicht behaupten kann. Geschmäcker sind halt unterschiedlich und das meiste hat nicht den unseren getroffen (leider)! Falls man sich weiter damit beschäftigen möchte, kann es ebenfalls auf der HP tun.
Mainz gehört zu den ältesten Bistümern in Deutschland (das Thema wird aber beim Dom weiter vertieft) und auf diese Geschichte ist man auch stolz und im Dom- und Diözesanmuseum wird an verschiedenen Stellen darauf hingewiesen. Es ist irgendwie erstaunlich, dass die ältesten Exponate bis zu 1200! Jahre alt sind! Auf einer Schautafel wird anhand des „Domschatzes“ verdeutlicht, wer was wann hinzugefügt oder welche „Wirren“ dazu beigetragen haben, dass (mitunter große) Teile unwiederbringlich verloren gegangen sind (durch Raub, Verkauf, kriegerische Auseinandersetzungen etc). Eine besondere „Bestandsaufnahme“, die einem deutlich macht, wie wechselvoll seine Vergangenheit gewesen ist!
Unter den Stücken, die darunter hervorgehoben werden, gehört ein ärmelloses liturgisches Gewand (Casel), die dem Erzbischof Willigis, des Erbauers des Mainzer Doms, gehört hatte und um 1000 (n. Chr.) in Byzanz gefertigt wurde. Daneben aber auch einige (Miniatur) Elfenbeinschnitzereien, die mein Intresse geweckt haben. Leider zwischendurch etliche von den erwähnten Verweisen, die zur Sonderausstellung gehört haben. Wie das grundsätzlich außerhalb dieser gehandhabt wird, kann ich nicht sagen! Mich haben die Stücke (meistens) nur vor etliche Fragen gestellt, denn sie waren ohne jeglichen Kommentar auf den dazugehörenden Kontext vorzufinden. Es gab zwar einen Katalog, in dem man es nachlesen könnte, doch dieser war ( wie die historische Bibel daneben) angekettet! Nachschlagen bei den Objekten auf der anderen Seite des Raums völlig unmöglich! Das hätten die „Macher“ aber besser machen können. Die einzige Alternative bestand indem man sich die dazugehörige Nummer gemerkt hatte, um es an der passenden Stelle nachzuschauen… Oder es blieb nur die Frage „Was hat sich der / die KünstlerIn bloß dabei gedacht“!
Ein weiteres Problem ist in der historischen Bausubstanz zu suchen: meistens werden keine Änderungen gewährt, bei dem Eingriffe in diese erforderlich sind! Zwar gibt es ein elektrisches Lift / Hebebühne zum Diözesanmuseum, die es den Rollifahrer einen Zugang gewährt, doch innerhalb des Gebäudes, wenn man in die obere Etage gelangen möchte, ist das aus dem besagten Grund nicht möglich. Ausschließlich über verschiedene Treppenhäuser (Wendeltreppen) kann man es tun! Das fand ich schon als nachteilig! Ob das bei dem Umbau berücksichtigt wird, kann ich nicht sagen, wünschenswert wäre es allemal!
Innerhalb von gerade nicht mal 30 Min. waren wir schon draußen. Das gute war aber, dass die Eintrittskarte zu einem (einmaligen, kostenlosen) Besuch der Kachelabteilung (im Kreuzgang) berechtigt hatte, was wir auch in Anspruch genommen haben! Eigentlich schade, dass es recht wenige historische Objekte dort zu sehen sind. Habe meine Favoriten, die mir besser gefallen haben, sodass mir an der Stelle 3 Sterne angemessen erscheinen![verkleinern]