Es ist doch kein runder Beitrag geworden, doch da heute mein 2. Jähriger "Geburtstag" ist, möchte ich an dieser Stelle überv eine besondere Frau berichten, die bis heute verehrt wird, leider kommt die hier abgebildete Kirche recht kurz zum Vorschein... Da kann ein(e) Nachfolger(In) sich dem Thema widmen...
Wie ich versprochen habe, möchte ich hier das Leben der ehemaligen Landesherrin - der Heiligen Elisabeth von Thüringen (bzw. Ungarn, je nach Quelle) berichten, da ich keinen besseren... weiterlesen
Platz mir dafür vorstellen kann!
Genug gequatscht, hier ist mein eigentlicher Beitrag (erneut ziemlich lang) über die Besagte!
Was wäre Marburg ohne seine ehemalige Landesherrin und namensgeberin dieser Kirche gewesen. Die bis heute beliebte Heilige Elisabeth, die hier in einem prunkvollen Schrein gebettet wurde, kann man an mehreren Stellen, neben dieser entdeckt werden.
Die ungarische Prinzessin ist schon im Alter von 4 Jahren im Jahr 1211 ist sie mit ihrem späterem Mann verlobt worden und ist dem Vertrag folgend nach Thüringen gekommen, genau gesehen auf die Wartburg. Leider ist ihr kein langes Leben vergönnt gewesen, denn der Tod ereilte sie schon 20 Jahre später in Marburg. Auch, wenn es sich um eine politische Ehe handelte, machte ihr die Familie ihres Bräutigams nicht leicht: trotz das sie von der Geburt höher gestellt war, wurde nicht nur über ihre Person selbst gelästert, sondern die Mitgift nicht dem entsprach, was ausgehandelt worden war, etc.
Es hat den Hofschranzen nicht gepasst, dass sie schon als Kind ihren Willen durchsetzen konnte, weil es ihrem temperamentvollem Wesen entsprach. Das was aber ihnen am meisten missfiel, war dass sie schon als junges Mädchen keinen Wert auf den höfischen Prunk und Vergnügen legte, sondern ihre “soziale Ader” gegenüber den Benachteiligten gezeigt hatte. Das bei ihrem starken Glauben und dem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn gar nicht verwunderlich sei.
Nach so vielen Jahrhunderten kennt man die Protagonisten nicht mehr bei Namen, außer “Fachleuten”, die sich in der Mittelalterlichen Geschichte bestens auskennen. Muss man das überhaupt, wenn die Verwandten, die diese “Bagage” nach der Heirat geworden ist, so mies zu der Elisabeth gewesen sind, die ihnen zu “Ernst und Gottgewandt” erschien. Man nahm auch Kritik an ihren Verwandten, wie die Aufzeichnungen ihrer Kammerjungern beweist, die man noch innerhalb der Sammlung “Lillebus” nachvollzogen werden kann.
Elisabeth war nicht die einzige Heilige, die aus dem Geschlecht der Luxemburger / Ungern entstammte. Schon ihre Tante die polnische Königin Hedwig von Schlesien
(polnischer Name: Jadwiga), der sie nacheiferte, verschenkte ihr Vermögen nach dem Tod ihres Gatten, um als Nonne fortan zu leben.
Ebenfalls ihre jüngste Tochter Gertrud von Altenberg, Äbtissin des Prämonstratenserordens (selig gesprochen) und Väterlicherseits - Urahn der Árpádendynastie (ab 1000 n. Chr.) Hl. Stephan, sowie weitere selige Verwandte können in dieser Reihe erwähnt werden.
Auch nach der Hochzeit mit Ludwig von Thüringen im Alter von gerade 14 Jahren (besser, als Tante Hedwig mit 9...) gab es Auseinandersetzungen, aus den bereits erwähnten Gründen. Einige verlangten sogar, dass diese Verbindung annulliert werden sollte, weil die Braut ihnen zu “keusch” erschienen ist!
Das war definitiv nicht der Fall, denn aus der Ehe gingen 3 Nachkommen hervor: neben der bereits erwähnten Tochter Gertrud gab es den jung verstorbenen späteren Landgraf Hermann II. (Thüringen) und Sophie, später Herzogin von Brabant.
Elisabeths Mann Ludwig soll sie dabei “erwischt haben”, als sie Brot an die Bettler verteilen wollte. Der Legende nach soll es sich in Rosen verwandelt haben, deshalb wird sie in den meisten Darstellungen mit einem Blumenkorb und Krone abgebildet sein.
Das kurze Leben bereitete ihr auch nach dem Tod ihres geliebten “Bruders”, den sie als solchen, durch die gemeinsame Erziehung bezeichnet hatte, der bei einem Kreuzzug 1227 verstarb, war weiterhin von Konflikten bestimmt! Ihr SchwagerHeinrich Raspe, hielt sie für Wahnsinnig, erst Recht wegen der Verbindung zum Konrad von Marburg, einem Vertrauten des Landgrafenpaars. Die junge Witwe vertraute dem Gesandten des Papstes ihr Leben, das sie in Armut führen wollte, weil sie ihrem Beichtvater bis zur Selbstaufgabe gehorsam war.
Die wenigen Jahre, die den Landesherrn vergönnt war, diente Ludwig, als Vermittler zwischen den Seiten, hinterher, als dieser Schutz wegfiel, sah sie sich ihres Hauses, Kinder und auf sich selbst verlassen, jenseits der schützenden Mauern ihrer Burg. “Großzügig”, wie der Schwager war, sollte sie fortan auf der Wartburg verbringen und sogar an seiner Tafel speisen... Nach dem Motto - Beschützer von Witwen und Weisen...
Da war ein weiterer Konflikt vorprogrammiert: durch die strenge Askese der Landgräfin, war auch dies ein Affront, dass sie sich dadurch dem Hofzeremoniell entzog und ihr Gelübde somit für Zündstoff am Tisch sorgte, wenn sie die Nahrungsaufnahme verweigerte!
Durch die Vermittlung des erwähnten Mönchs und des Papstes konnte Elisabeth zurück nach Marburg zurückkehren, doch der “Preis” dafür war, dass sie ihre Kinder auf der wartburg zurücklassen musste. Der Onkel übernahm die Vormundschaft für sie, bis sie volljährig wurden. Da der erstgeborene früh starb, fiel das Erbe an ihn zu. Erst Jahrzehnte später, konnte die 2. Geborene Sophie, es zurückverlangen. Doch das ist eine andere Geschichte.
Der Rest ist schnell erzählt: Elisabeth weidete sich der Armenpflege und gründete ein Hospitz, von dem heute nur noch Mauerreste die Jahrhunderte überdauert haben.
Durch das langjährige Fasten und Selbstkasteiung hat ihr Körper zu früh aufgegeben, im alter von gerade mal 24 Jahren. Sie war diejenige Frau, die den neu gegründeten Franziskanerorden zur seiner Popularität verholfen hatte, weil sie nach deren Grundsätzen agiert hatte.
Um den prunkvollen Schrein der verehrenswerten Elisabeth, die bis heute nicht nur bei den Christen beliebt ist, sowie die Grabmale weiterer Mitglieder des Hauses, sehen zu können, ist ein Eintritt von schmalen 3,50 € / erm. 2,50 € fällig.
Schade, dass wir bei unserem Besuch viel zu knapp gekommen sind... Es ist schon etwas besonderes.[verkleinern]