zum 2. Mal Schulter operiert (erst rechts, dann links), beide Male sehr zufrieden - sowohl mit OP-Ve...weiter auf 11880
Dr. Thomas Walcher, Facharzt für Kardiologie
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Bewertungen zu Dr. Thomas Walcher, Facharzt für Kardiologie
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https://www.golocal.de/leutkirch/dialyse/dialyse-apheresezentrum-leutkirch-8ZILA/
also an die Empfehlung der dortigen Doktorin, ihren Kollegen von der Schwesterfakultät Angiologie/Kardiologie im Mutterhaus in Memmingen aufzusuchen, um die Quelle für das literweise Wasser in den unteren Extremitäten, das dort nix zu suchen hatte, ausfindig zu machen. Und ich solle das nicht verbummeln, sie habe das Gefühl, dass sich da was... weiterlesen Bedrohliches anbahnt, was mich im zweitschlimmsten Fall die Beine kosten kann.
"Und im ERSTschlimmsten Fall?" - "Das Leben" - UPS?!!?
Nun, mein Schwager (RIP), seines Zeichens Dorfdoktor in GR und leidenschaftlicher Humanist, sagte eines Tages zu mir: "Jedes Lebewesen trägt eine Krankheit in sich, die mit dem ersten Schrei ausbricht und zu 100 % tödlich verläuft. Sie heißt 'das LEBEN...'
Diese Binsenwahrheit gab mir zu denken, aber anstatt einen Vertreter des inkompetenten Bodenpersonals des weder Allmächtigen noch Allwissenden und schon gar nicht Ewigen aufzusuchen, ging ich in mich und räumte ein bisschen mit Vorurteilen auf. Dies geschah schon vor gut 20 Jahren und seither lebt es sich erheblich ungenierter. Sprich: Ich hänge nicht um jeden Preis am Leben, aber SO deppert, wie Frau. H. vorschlug, möchte ich den Löffel doch nicht abgeben, es könnte ja weh tun.
Aber so schnell stirbt sich's nicht, solange keine externe Gewalteinwirkung stattfindet, und dieser Ansicht war die aufregend rauchige Stimme am Telefon beim Versuch, einen Termin zu ergattern, auch. Wir einigten uns auf einen Tag 10 Wochen in der Zukunft, da hätte sie bei Dr. W. noch ein Fensterchen frei, und zwar um 7 Uhr morgens. Aha, das heißt also telefonische Vereinbarung außerhalb der Öffnungszeiten. Mir war es recht und prompt kriegte ich die erstaunte Rückfrage: "Ehrlich?". Als ich meine 'normale' Aufstehzeit 3 Uhr nannte, war man entsetzt. Mädel = Morgenmuffel (90%, meine persönliche Erfahrung)
Ich war pünktlich an der Rezeption in der Donaustraße 78, gab mich zu erkennen und bekannt, dass ich mit Herrn Dr. W. verabredet sei. – „Der ist nicht bei uns.“ – „???“ – „Hier ist die Dialyse und Nephrologie, Dr. W ist Kardiologe und praktiziert um die Ecke in der Schwabenstraße.“ – „Und warum steht das nicht in eurer Homepage?“ – „Keine Ahnung, aber ich bin doch auch noch da, ist das nix?“ – „Dochdoch, auf jeden Fall…“ – Das meinte ich ehrlich, denn das Mädel war eine Augenweide. Sie erahnte wohl die kaum verhohlene Bewunderung, deshalb kriegte ich einen Bonus: „Sie können auch hier heroben durchgehen, ist gar nicht schwer.“
Es folgte die mündliche Übergabe des roten Fadens, den Prinzessin Ariadne vor 3200 Jahren ihrem Lover Theseus schenkte, damit er den Weg durch das Labyrinth ihres Vaters findet, um dem Minotaurus den Garaus zu machen. Armer Minotaurus. Aber ganz klappte das nicht: Das hübsche Schätzchen war nicht von Adel und ich kein Held, also verfranzte ich mich ordentlich in dem modernen ‚Spiegelkabinett‘ und musste mich weiter durchfragen. Aber ich wollte ja auch keinen Drachen töten, sondern nur das andere Schätzchen mit der rauchigen Stimme finden. Und siehe da, sie hatte sich vermehrt, es waren gleich DREI am Ziel. Das Verhandeln um die Aufnahme in die Praxis machte ein blonder Sopran, die pechschwarze Bohnenstange mit der tollen Stimme schleppte mich in ein Kämmerlein und schickte sich an, mich auseinanderzunehmen: Blutdruck, Puls, BMI, Äquator, Achslänge etc. Nein, ausziehen müsste ich mich nicht, lachte sie, das käme noch.
Das dauerte aber nicht lange. Nämlich als sie mich in ein Schwesterlein der schon aus Leutkirch bekannten Dunkelkammer komplimentiert hatte, hieß es diesmal liebenswürdiger als dort, mich sämtlicher Textilien zu entledigen und auf der Stressliege Platz zu nehmen, der Doktor käme gleich. Aber mir kam der Verdacht, dass DIESES ‚gleich‘ eine andere Maßeinheit hatte als in Leutkirch, denn fürsorglich wie dereinst Mama deckte sie mich zu und ließ mich allein.
Die Geräuschkulisse in der sterilen Kammer war zumindest einschläfernd: Die Klimaanlage brummelte, der Kühllüfter des Echolot säuselte, das Rotlicht an der Decke hypnotisierte, es war muggelig warm unter der schweren Decke: Filmriss…
Jahrhunderte später katapultierte mich eine dynamische Männerstimme aus dem Nirwana zurück ins wahre Leben: Der Doktor, ein sympathischer, Kompetenz ausstrahlender Mann um die Mitte 40 hielt sich nicht mit langen Vorreden wie etwa ‚Wie geht es Ihnen?‘ oder ‚Was kann ich denn für Sie tun?‘: Er war von der Leutkircher Kollegin bereits umfassend informiert, angelte eine Sonotrode aus der Halterung an seiner Maschine, bekleckerte sie mit dem ‚iiiiieks kahahalt‘-Gelee und pflanzte sie in meine Magengrube. Dann drehte er an einem Regler bis ein Geräusch ertönte, als würde eine große Säge einen Pflasterstein zerteilen wollen.
Mütter und auch Väter, die sich nicht nehmen ließen, die Geburt ihres Kindes mit ihrer Anwesenheit zu feiern, kennen dieses nervenzerfetzende Geräusch, wenn der Echolotspezialist im Kreißsaal kurz vor der Entbindung den Nachweis führt, dass der zukünftige Erdenbürger lebt und sich die 9-monatige Arbeit der Eltern erfolgreich dem Ende nähert. Die moderne Technik macht es möglich, dass er via Dopplersonar den Blutfluss des Kurzen im Mutterleib hörbar macht.
Ich erinnere mich an sein Grinsen, als er die schemenhaft sichtbar gemachte Gestalt unseres zukünftigen Kindes abtastete, ob auch alles da ist, was zu einem Menschen gehört und plötzlich stutzte. Er hob etwas hervor, das einem Fuß gleichsah und schaltete ein Raster darüber: „Du lieber Himmel, das Mädel hat ganz schöne Quadratlatschen!!!“ – Tatsächlich hatte unser Kind immer 2 Schuhgrößen mehr als alle anderen seiner Altersgruppe. Aber das schadete nichts, heute ist es mit 23 Jahren 2 m groß und steht mit Größe 44 fest auf beiden Füßen.
Aber hier, auf diesem Altar ging es um MEIN Blut, das machte die Sache sehr persönlich. Nun flog die warme Decke sonstwohin und der Doktor fuhrwerkte auf meinem ganzen Luxusbody hoch und runter, die Musik wechselte blitzschnell die Tonarten und das ‚Blip…blip…blip‘ des Speicherns nahm an Kadenz stetig zu = der Doktor kreiste etwas ein, was ihm verdächtig erschien. Und dann hatte er es und ging in die Tiefe meines Gekröses, d.h. er presste die Sonotrode mit aller Kraft auf den rechten Unterbauch und schimpfte: „Sie haben sehr viel Luft im Darm, ich krieg das Bild nicht eindeutig scharf…“ – Darauf wusste ich spontan die Antwort: „Und wenn sie die noch lange dort in der Gegend herumschieben, kann ich sie irgendwann nicht mehr halten.“ – „Nur zu, das Fenster ist offen, vielleicht hilft das Abblasen auch mir weiter.“
Aber nun, da ich die „Erlaubnis“ hatte, funktionierte das Ventil nicht mehr. Seltsame Reflexe falscher Erziehung. Aber er kam auch so zum Ziel: „Da ist was ganz tief in Ihrer rechten Leiste, was aussieht als wäre die Frischblutversorgung des rechten Beines etwas wackelig. Darüber reden wir gleich in meinem Büro, wenn Sie sich wieder draußen sehen lassen können.“ – Er spendierte mir ein großes Frotteetuch, um den halben Liter Geleegeklecker von mir abzuwischen und ließ mich allein.
Eine halbe Stunde später eröffnete er mir, dass die Arterie des rechten Beines im Vergleich zum Normalzustand offenbar etwas verknotet ist. Das schließt er daraus, dass sich die Fließgeschwindigkeit des Blutes am Bein entlang hinunter mehrfach ändert, und ganz oben in der Leiste ist sie am höchsten. Das sagt ihm, dass da eine Engstelle sein muss, die er mit seinem Sonar nicht eindeutig definieren kann, was man aber unbedingt sollte.
Da er über meinen täglichen Giftcocktail bereits informiert war, der einen bewährten Cholesterinhemmer enthielt, schloss er Kalkansatz fast aus, aber er verpasste mir einen Blutverdünner, und zwar 100 mg Aspirin täglich, damit die Suppe erstmal leichter durch diese Engstelle kam. Und er empfahl mir dringend, einen Gefäßchirurgen aufzusuchen, der die Beinarterie näher analysiert, was da los ist. Er versprach, diese Empfehlung auch mit der nötigen Dringlichkeit meinem höllischen Leibarzt schriftlich rüberzubringen.
Und ich solle mich auch selbst überwachen: Wenn in den Beinen plötzlich Schmerzen auftreten, die KEINE Krämpfe sind, dann ist das ein Protest der Muskeln, die über Futtermangel klagen. Denn zum Arbeiten brauchen sie Kohle und Sauerstoff und beides wird mit dem Blut hergekarrt. Wenn das Blut stockt, warum auch immer, gibt’s nix zu futtern, also wird gestreikt.
Wenn so eine schmerzhafte Lähmung länger als ein paar Minuten anhält, tut Eile not, ich muss auf den OP-Tisch, bevor das Bein verhungert und abstirbt. DAS geht über den Notruf 112 am schnellsten, also nicht schüchtern oder gar ein Held sein wollen, mit einem Infarkt ist nicht zu spaßen, der kann ganz schnell das Bein kosten.
Zum Abschluss machten wir noch ein Date: Wenn der Gefäßchirurg mit seinem Job fertig ist, möchte ER gerne meinem Herz zuschauen, ob es auch richtig arbeitet. Schließlich ist es die Zentrale des Kreislaufes, und dieser ist bei mir ganz eindeutig gestört.
Da dies hier eine Bewertung ist, kann ich zum Abschluss nur eine Empfehlung aussprechen: Das Internistische Fachärztezentrum Allgäu mit der multifunktionellen Zentrale in Memmingen und den Ablegern in Leutkirch und Mindelheim macht auf mich einen hochkompetenten Eindruck und was mir ganz besonders imponier: Man ist ehrlich, was die Grenzen der lokalen Möglichkeiten angeht und pfröpfelt nicht egomanisch im Nebel herum, sondern reicht den Ratsuchenden weiter.[verkleinern]
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