Saisonale Öffnungszeiten: 1.5. bis 17.10: täglich von 10 – 18 Uhr
18.10. bis 31.10. und Ostern: täglich 11 - 17 Uhr
Von November bis April geschlossen.
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Die Johanniterkirche Mirow (auch Schloßkirche Mirow genannt) liegt auf der Schloßinsel in Mirow am Ufer des Mirower See’s. Es steht ein Parkplatz vor der Insel zur Verfügung. Weitere begrenzte Parkmöglichkeiten gibt es direkt auf der Insel.
Die Kirche ist das letzte sichtbare... weiterlesen
Überbleibsel einer Komturei des Johanniterordens der Heermeister von Sonnenburg aus dem 13. Jahrhundert. Mit der Reformation wurde die Komturei von protestantischen Administratoren verwaltet und 1648 säkularisiert.
Man betritt die Schloßinsel durch das Torhaus, dem einzigen Zugang zur Insel. Zur Linken erhebt sich, eingerahmt von hohen alten Bäumen, die Johanniterkirche, eine einschiffige backsteingotische Saalkirche, die auf die alte Komtureikirche der Johanniter zurückgeht, im Laufe der Jahrhunderte aber mehrfach umgebaut und erweitert wurde.
Die erste Kirche erbauten die Johanniter-Ritter um 1351 und weihten sie Johannes dem Täufer. Von ihr sind die Grundmauern der östlichen Apsis erhalten. Im 30jährigen Krieg erlitt die Kirche heute nicht mehr belegbare Schäden. Im Zuge der mecklenburgischen Reichsteilung kam Mirow 1701 an das neugegründete Herzogtum Mecklenburg-Strelitz (1815 bis 1918 Großherzogtum). Herzog Adolf Friedrich II. ließ 1704 in der Kirche eine Familiengruft (die sogenannte „Fürstengruft“) anlegen.
Am 4.9.1742 wurde die Kirche vom Blitz getroffen und brannte zusammen mit fast allen anderen Gebäuden der Schloßinsel nieder. Sofort nach dem Brand begann man mit dem Wiederaufbau der Kirche im barocken Stil, die bereits am 1. Advent 1742 wieder eingeweiht wurde. Mit dem Neubau des Kirchturms war der Wiederaufbau 1744 abgeschlossen. Das Kupferdach des Kirchturms war ein Geschenk von König Friedrich II. v. Preußen, der als Kronprinz in seiner Rheinsberger Zeit häufig in Mirow zu Gast war.
1819 fanden in der Kirche Umbauarbeiten statt. Das Ende der Barockkirche kam am Ende des 2. Weltkrieges. Durch deutschen Artilleriebeschuß wurde die Kirche am 30.4. und 1.5.1945 vollständig zerstört. Nur die Grundmauern und die Fürstengruft blieben erhalten.
Nach Kriegsende entschloß sich die Kirchengemeinde zum Wiederaufbau der Kirche unter Leitung des Architekten Paul Zülke. Bereits am 3.9.1950 konnte die Johanniterkirche wieder als evangelisch-lutherische Pfarrkirche geweiht werden. Auch große Teile der heutigen Innenausstattung stammen von Zülke, da die mittelalterliche und barocke Ausstattung 1945 ebenfalls vollständig zerstört wurde. Zu den Arbeiten von Zülke gehören ua. das Kreuz, die Symbolfiguren für die Evangelisten (der Engel für Matthäus, der Löwe für Marcus, der Adler für Johannes, der Stier für Lucas) sowie die Kanzelreliefs und einige Fenster sowie Fresken. Die Schuke-Orgel mit 18 Registern wurde 1977 als Ersatz für die 1945 verbrannte Orgel von 1821 angeschafft. Der Wiederaufbau des Turms wurde 1993 abgeschlossen.
Im Kirchturm befindet sich heute das Johannitermuseum Mirow (kostenpflichtig). Links neben dem Altar ist der Zugang zur Fürstengruft.
Die Fürstengruft:
Die Johanniterkirche ist auch die Grablege des Hauses Mecklenburg-Strelitz. Die sogenannte „Fürstengruft“ kann geschützt besichtigt werden. Ursprünglich waren in der mehrfach erweiterten, vierräumigen Gruft 52 Särge bzw. Sarkophage der herzoglichen / großherzoglichen Familie aufgestellt, darunter viele Kindersärge. Durch den Beschuß und die nachfolgende Zerstörung der Kirche sowie Plünderungen wurden 1945 auch zahlreiche Särge in Mitleidenschaft gezogen.
2010 wurde die Gruft saniert und durch den Einbau einer Glaswand Besuchern teilweise zugänglich gemacht. Heute können 22 z.T. ebenfalls restaurierte Prunksärge und Sarkophage von Mitgliedern des Hauses Mecklenburg-Strelitz besichtigt werden, darunter von 5 der 8 Regenten des Landes. In der ersten Reihe stehen die Prunksärge von Herzog und erstem Großherzog Carl Ludwig Friedrich und seiner Frau Friederike Caroline Luise (Eltern von Königin Luise v. Preußen) dahinter ua. die der Großherzöge Friedrich Wilhelm und Georg mit ihren Ehefrauen. Weitere Särge stehen in den anderen, nicht zugänglichen Grufträumen.
Die Johanniterkirche Mirow steht für über 650 Jahre Kirchen- und Regionalgeschichte und wer die Schloßinsel Mirow mit der Liebesinsel besucht, sollte einen Besuch der Kirche nicht versäumen.[verkleinern]