Saisonale Öffnungszeiten: 1.5. bis 17.10: täglich von 10 – 18 Uhr
18.10. bis 31.10. und Ostern: täglich 11 - 17 Uhr
Von November bis April geschlossen.
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Das Johannitermuseum Mirow im Kirchturm der Johanniterkirche liegt auf der Schlossinsel in Mirow (80 km nordwestlich von Berlin, 20 km nordöstlich von Wittstock).
Es steht ein Parkplatz vor der Insel zur Verfügung. Weitere begrenzte Parkmöglichkeiten gibt es direkt auf der... weiterlesen Insel.
Die Kirche ist das letzte sichtbare Überbleibsel einer Komturei des Johanniterordens der Heermeister von Sonnenburg aus dem 13. Jahrhundert. Nach der Reformation wurde die Komturei 1648 säkularisiert, die Kirche als evangelische Pfarrkirche genutzt.
Während das Kirchenschiff und die Gruft der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg-Strelitz frei zugänglich sind, muß man für das Johannitermuseum im und die Aussicht vom Kirchturm den geringen Eintritt von 2 €uro zahlen. Der Kirchturm ist nicht barrierefrei.
Das erste Geschoß mit Blick ins Kirchenschiff wird für verschiedene Wechselausstellungen genutzt. Es folgt das Museum über die Geschichte des Johanniterordens vom Mittelalters bis zur heutigen modernen Ordensgemeinschaft mit einigen Exponaten und viel Text. Ausführlich wird auf die caritative Arbeit der Johanniter in der Gegenwart (z.B. Johanniter-Unfallhilfe) eingegangen.
Wer schon mal im Kirchturm ist, sollte es nicht versäumen, vorbei an Glockenstuhl und Buchbasar noch höher zu klettern. Belohnt wird man auf der Aussichtsplattform mit einem herrlichen Blick über Mirow und den Mirower See bis weit ins MeckPom-Land hinein.
Der „Souveräne Ritter- und Hospitalorden vom heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta“, wie der katholische Orden ursprünglich hieß, wurde im 11. Jahrhundert in Jerusalem gegründet. Wie im Namen „Hospital“ schon zu erkennen, hatte (und hat) sich der Orden der Pflege von Kranken, Alten und Behinderten verschrieben.
Nachdem das Heilige Land für die Christen verloren gegangen war, siedelte der Orden 1291 nach Zypern und 1310 nach Rhodos um, bevor er 1530 auf Malta ansässig wurde. Seitdem ist der Name „Malteserorden“ gebräuchlich.
1154 wurde in Duisburg die erste Johanniter-Niederlassung in Deutschland gegründet, der 1200 die Bildung des Großpriorats Deutschland mit zahlreichen Balleien folgte. Nach 1312 wurden den Johannitern großen Teile des aufgelösten Templerordens durch den Papst übertragen.
Mit der Reformation spaltete sich der Orden. Die mächtige Ballei Brandenburg wechselte zum Protestantismus, ohne sich allerdings offiziell vom katholischen Mutterorden zu trennen. Durch Napoleon wurden ab 1806 in den deutschen Staaten die Malteserbesitzungen aufgelöst bzw. säkularisiert.
1852 wurde der Orden in Preußen als Johanniterorden neu gegründet und die Ballei Brandenburg mit Sitz der Herrenmeister in Sonnenburg (Neumark, heute Slonsk in Polen) wiederhergestellt. Das Ende des 2. Weltkrieges bedeutete auch das Ende der Johanniter-Ballei Brandenburg.
In der BRD wurde der Orden als caritative Einrichtung nach dem 2. Weltkrieg fortgeführt. In der DDR gab keine Ordenstätigkeit. Mit der Wiedervereinigung sind die Johanniter wieder in ganz Deutschland aktiv.
Neben dem Großpriorat Deutschland existieren weitere Großpriorate, Kommende und Johanniter-Ordensgemeinschaften in Europa.
Der Malterserorden als Mutterorden der Johanniter ist übrigens ein souveränes Subjekt des Völkerrechts, dh. ein Staat ohne Staatsgebiet mit eigenem Staatschef (Fürst und Großmeister), eigenen Briefmarken, Kfz-Kennzeichen, diplomatischen Vertretern, eigener Währung, Hymne und Flagge.
Fazit Johannitermuseum: Informativ und auf jeden Fall den Kirchturm bis ganz oben besteigen - wegen der Aussicht.[verkleinern]
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