Eigentlich hätte es eine Sommerwanderung sein sollen. Wettermäßig war es jedoch gefühlt schon Frühherbst, aber es war herrlich sonnig. Und so zogen wir los, mit Wanderschuhen an den Füßen und der Kamera in der Tasche. Das Auto haben wir auf dem Wanderparkplatz abgestellt, der in der Nähe eines Angelvereines ist.
Der Waldsee, ist eine renaturierte Kiesgrube. Hier grenzt der Baerler Busch an die Halde Rheinpreußen an. Der Waldsee hat eine Größe von zirka 30 Hektar und ist an den tiefsten... weiterlesen Stellen, je nach Wasserstand, bis zu 12 Metern tief. Bewirtschaftet wird der See allein durch die zwei Angelvereine. Dem ASV Rheinpreussen Waldsee und dem Angler-Interessengemeinschaft Rheinpreussen-Meerbeck 1950 e.V.
Wir beschlossen und links herum auf den Weg um den Waldsee zu machen. Gleich zum Anfang, lag noch ein kleiner Baum quer über dem Weg. Sollte aber kein Problem sein. Drüber gehüpft und weiter ging es. Wir mussten uns dann jedoch entscheiden, welchen der zwei Wege wir nehmen. Den oberen, der recht weit am See vorbeiführt oder den unteren, nah am Wasser entlang. Dieser ist wohl auch kürzer. Der untere Weg jedoch, wirkte eher wie ein breiter Trampelpfad. War aber irgendwie genau unser Ding und so haben wir uns für diesen Weg entschieden. Er ist aber in keinster Weise was für Gehbehinderte oder Fußlahme, denn Wurzeln, Äste und Baumreste, sind der Hauptbestandteil des Weges.
Wir kamen an Anglern vorbei, die ein riesiges Angelzubehör dabei hatten, was sie tatsächlich mit Sackkarren oder Wagen herankarrten. Jede Angelstelle, hatte eine Nummer. Da lagen auf jeden Fall nummerierte Zettel mit kleinen Steinen drauf. Natürlich wurden hier die Fänge gewogen. Wer hat den Größten? Der Fischbestand ist hier bunt gemischt. Neben Barschen, Hechten, Aalen und den Friedfischarten Rotaugen und Brassen, werden besonders Karpfen in guten Größen hier geangelt. Das Anglerherz schlägt hier sichtlich höher. Petri Heil!
Immer wieder kleine Buchten, die direkt ans Wasser reichten. An vielen Stellen, ragten Betonteile aus dem Wasser. Bauschrott an einem See? Wir sahen hier eine einzig Bank, die auch noch umgekippt war. Riesige Metallkörbe, die voll Müll und Unrat waren. Anscheinend wird hier tatsächlich Müll verkippt. Auf jeden Fall haben so einige wilde Griller und Lagerfeuermacher, ihren Müll einfach achtlos liegen gelassen.
Einige Stellen sehen wunderschön und einladend aus, wie breite Badestellen. Was allerdings auch sehr gefährlich ist, da hier niemand weiß, was alles unter der Wasseroberfläche für Gefahren lauern. Schwimmen ist hier verboten. Hundefreunde haben wir hier sehr viele getroffen, denn die Vierbeiner tobten hier durch, ohne die Spur von Angst vor Gefahren.
Wenn man über den See schaut, sieht man das Geleucht, auf der Halde Rheinpreußen. Hoch oben auf dem Berg, lädt es ebenfalls zu einem Besuch ein. Wir aber, wollten den Waldsee umrunden und so gingen wir weiter. Uns begegneten nicht nur Spaziergänger, Jogger und Hundehalter, sondern auch Montain-Biker, die hier rigoros durch den Wald kurvten.
Weiter rund um den See, kamen wir am Vereinsgebäude der Freie Schwimmer Rheinkamp 1927 e.V. vorbei. Etwas weiter herum dann noch am zweiten Angelverein. Jetzt noch ein Stückchen weiter, und wir bogen wieder ab in Richtung Wanderparkplatz. Wir haben den Waldsee umrundet und brauchten so etwa eine Stunde und zwanzig Minuten.
Unser Fazit nach der Wanderung:
Der Waldsee an sich ist eigentlich sehr sehenswert. Er wirkt teilweise verträumt, geheimnisvoll und sehr idyllisch. An einigen Stellen jedoch, ist der See in seiner Ruhe gestört. Zerstörte Uferzonen und vermüllte Seezugänge. Hier betreibt der Mensch Raubbau. Der Ausflug war aber trotzdem sehr schön und wirklich erholsam, zudem ich hier noch nie war. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen, entscheide mich nun jedoch für 4, weil es eben ein sehr schöner Tag, an einem sehr schönen See war.
Interessant fand ich auch, das hier die Läufer des Drei-Halden-Laufs vorbeikamen. In unmittelbarer Nähe des Parkplatzes, war ein Verpflegungspunkt.[verkleinern]