Empfohlen wurde mir die Werkstatt von einem Bekannten, als mein Opel Calibra in warmen Zustand im Leerlauf immer sofort ausging.
Nachdem mein Freund ihn einmal in diesem Zustand quer durch die Stadt nach Hause gefahren hatte, haben wir auch einen Ölfleck unter'm Auto entdeckt und es fehlten ca. 1,5 Liter Kühlflüssigkeit.
Um nun durch Experimente (Austausch Leerlaufregler, Prüfen Luftmassenmesser, KWS und NWS,...) unsererseits nichts zu verschlimmern, haben wir ihn lieber in die... weiterlesen "Fachwerkstatt" gebracht.
Immerhin hieß es von Seiten meines Bekannten nach Rücksprache mit dem Inhaber: "Es wird erstmal nur geschaut, was überhaupt dran ist."
So, nun bekam ich am Montag den Anruf, dass die Diagnose ergeben hätte, der Luftmassenmesser sei defekt. Dieser würde im güsntigsten Fall beim Teilehändler 300€ kosten. Mit Einbau wären es dann 400€.
Auch nach einem Ersatz für den defekten Kühlmittelstandssensor hatten sie bereits erfolglos gesucht.
Auf Nachfrage meines Freundes -der zwischenzeitlich einen Preisrahmen von 25€ (Noname) bis 150€ (Bosch) für den Luftmassenmesser ermittelt hat- ob es denn sicher daran liegen würde und ob sie den Luftmassenmesser denn geprüft hätten, wurde gesagt: Das hat so im Fehlerspeicher gestanden, aber das Teil haben wir nicht geprüft.
Auf die Frage, woher denn der Kühmittel- und Ölverlust komme, wenn nur ein Sensor defekt ist, wußte der Mechaniker keine Antwort.
Es wurde also vereinbart zunächst den Motor auf mechanische Schäden (Ventilkopfdichtung, Wasserpumpe, Zahnriemen) zu prüfen, bevor unter Umständen der Luftmassenmesser gemacht wird.
Dies wurde dann zu einem Netto-Preis gemacht, der noch über dem Brutto-Preis für diese Arbeiten bei Opel liegt.
Dabei wurde auch der Luftmassenmesser durchgemessen. Dieser war (Oh Wunder!) völlig in Ordnung.
Schlussendlich wurde die völlig verschmutzte Drosselklappe gereinigt und der Leerlaufregler (den wir vorsorglich bereits mitgebracht hatten) getauscht.
Ergebnis: Auto läuft wieder einwandfrei.
Fazit: Zunächst wurde versucht mir einen völlig überteuerten sinnlosen Teiletausch zu verkaufen.
Anschliessend wurde dann eine ordentliche Diagnose durchgeführt, deren Kosten allerdings über denen einer Vertragswerkstatt lagen.
Dabei machte dann die am Ende durchgeführte Reparatur nur noch ein Fünftel der geforderten Rechnung aus.
Und natürlich durfte die obligatorische Mängelliste, die man sonst z.B. von großen Ketten wie X.Y.Z. usw. kennt nicht fehlen:
-schlechtes Tragbild der Bremsscheiben
-diverse Roststellen am Unterboden und Leitungen
-Handbremse ohne Funktion
-...
Dabei bremst das Auto einwandfrei mit akkuratem Geradeauslauf, die Handbremse funktioniert genausogut und die diversen Roststellen sind mehr Flugrost, als ernst zu nehmende Mängel.
Aber: "Das Auto ist sooo ja alles andere als sicher" Ja, genau, ohne noch weitere Hunderte von Euros bei der Werkstatt zu lassen, fahre ich wohl lieber nicht mehr mit dem Auto.
Mein Freund hat mit dem Inhaber eine längere Diskussion über die Angemessenheit der Rechnung geführt.
Dieser fühlte sich jedoch völlig im Recht, da seine Mitarbeiter schliesslich stundenlang mit der Fehlersuche beschäftigt gewesen seien.
Da frage ich mich, wie lange eine Fachwerkstatt für Youngtimer wohl braucht, um die Fehlerursache Nummer eins bei Opel Fahrzeugen aus den 90igern für Leerlaufprobleme zu finden?
Gut, für mich war verwirrend, dass dieses Problem nur in warmen Zustand auftrat und es den Öl- und Kühlmittelverlust gab. Aber ich bin ja auch kein Profi.
Nun ja, vermutlich ist auch einfach zeitaufwendig erstmal mit dem Auto auf den Bremsenprüfstand zu fahren, um die Funktion der Handbremse zu prüfen...[verkleinern]