"Wer zählt die Biere, nennt die Namen, die süffig hier zusammenkamen."
Sehr frei nach einem Spruch aus "Die Kraniche des Ibykus" vom Dichterfürsten Friedrich von Schiller möchte ich eine kleine Reihe von Bewertungen über Brauereien beginnen.
Weniger über die ganz Großen, welche ihre Produkte in so ziemlich jedem Getränkemarkt des Landes präsentieren, sondern über kleine bis mittelgroße Produzenten, die sich der Bierherstellung unter dem neudeutschen Oberbegriff "Craft-Beer" verschrieben... weiterlesen haben, aber auch durchaus einfach nur Pils, Helles oder Bockbier brauen.
Obwohl der Bierabsatz in Deutschland seit einigen Jahren stetig sinkt, bleibt die Zahl der Brauereien relativ stabil. Mal werden es durch Betriebsschließungen ein paar weniger, mal steigt die Zahl.
Das liegt vor allem daran, dass es mit dem Craftbeer-Trend immer wieder neue Klein- und Kleinstbrauereien gibt. Die brauen verschiedenste Biere, aber selten große Mengen.
Eine besondere Spezies unter den Bierproduzenten sind die sogenannten Gypsy-Brauer, auch als Wander- oder Kuckucksbrauer bezeichnet. So werden Brauer genannt, die keinen eigenen Betrieb besitzen, sondern sich für einzelne Brausude mit ihren Rezepten in Brauereien einmieten, wo diese Möglichkeit angeboten wird.
Die Wanderbrauer ( Kuckucksbrauer finde ich etwas irreführend, denn es werden ja keine Eier in fremde Nester gelegt *g* ) profitieren also von vorhandenen Anlagen. Sie müssen nicht selbst investieren, es werden lediglich Mietkosten für den jeweiligen Brauvorgang fällig. Aber auch die anbietende Brauerei profitiert, denn sie kann ihre Anlage besser auslasten, wenn gerade mal was frei ist.
Die HOPFMEISTER Braumanufaktur hat sich für das Gypsy-Brauen entschieden und ist somit im eigentlichen Sinne keine Brauerei. Und dennoch ein Bierhersteller unter eigenem Namen und eigenen Bieren.
Braumeister und Inhaber Marc Gallo ist gelernter Grafik-Designer. Einer seiner Aufträge bestand in der Gestaltung von Etiketten für eine Brauerei. Eines kam zum anderen, das Bier musste probiert werden, Gallo interesierte sich für die Herstellung und schließlich wollte er es selbst probieren. Es folgte eine Ausbildung zum Bier-Sommelier und schließlich wurde 2014 die eigene Braumanufaktur gegründet.
Im Gegensatz zu den größeren Brauereien, die oft über Jahre hinweg klasssiche Biersorten wie Pils, Helles, Weizen oder Bockbier in großen Mengen brauen, probieren die kleinen Handwerker viel aus. Da wird an neuen Sorten Stilen und Geschmacksrichtungen getüftelt. Gebraut, probiert, verworfen oder für gut befunden.
So auch bei HOPFMEISTER. Derzeit gibt es mit Always, Road-Trip, Sometimes, Garden und Modern Classics fünf verschiedene Produktlinien mit insgesamt 22 unterschiedlichen Bieren.
Das ist eine ganze Menge . Leider konnte ich noch nicht alle probieren, denn erhältlich sind meist nur wenige Sorten im Einzelhandel.
Aber nun habe ich den Online-Shop von HOPFMEISTER entdeckt und dort können sowohl unterschiedlich bestückte Probierpakete als auch Einzelflaschen bestellt werden.
Sehr servicefreundlich. Da kommt demnächst wohl wieder mal Schwerarbeit auf den Paketdienst zu, wenn ich mir ein Paket Bier kommen lasse. Prost.[verkleinern]