Um Schloss und Park Nymphenburg genau kennen zu lernen, braucht man Zeit, sehr viel davon! Mindestens einen halben oder sogar einen ganzen Tag. Nachdem der museale Teil hinter uns lag, beschlossen wir in Anschluss daran die Beine zu vertreten, um einiges, was außerhalb dessen liegt, (wenigstens von außen) anzusehen. Es hat sich als eine gute Idee herausgestellt, denn es gibt einiges zu entdecken! Bei einer Größe von 180 Hektar, ist es nachvollziehbar, dass wir nur eine „kleine“ Runde gemacht... weiterlesen
haben. Doch selbst diese hatte mehrere Stunden gedauert! Als Orientierung haben die historischen „Parkburgen“ gedient, die ich (außerhalb der Saison) wenigstens als ein Fotomotiv haben wollte. Zu diesen gehört die Badenburg, die Amalienburg, die Magdalenenklause und Pagodenburg. Die letztgenannte lag aber zu sehr weit vom Schloss, sodass wir schon vorher den Rückweg angetreten haben.
Wenn man sich die Geschichte des Areals anschaut, handelt es sich um ein besonderes Geschenk: bei dem Hochadel war die Geburt eines (langersehnten) „Stammhalters“ war ein Grund großzügig zu sein. Das war gleichzeitig der Auftakt zu eine regen Bau- / Gestaltungstätigkeit (auf mehrere Generationen verteilt), die zwischen 1701 mit einigen Unterbrechungen bis 1865 gedauert. Für jede einzelne der Epochen in dem Zeitraum gibt es Beispiele, was man damals schätzte oder es dem Zeitgeschmack entsprach. Dennoch habe ich den barock-braven Gerten hinter mir gelassen, um sich dem Landschaftspark zuzuwenden. Dieses ist das scheinbar „ungezähmte“ Gegenstück zum vorher erwähntem Bereich! Sobald man eine unscheinbare Tür hinter sich gelassen hatte, kann man nicht nur sein Blick in die weitläufige Natur schweifen lassen, als auch sich an den An- und Ausblicken erfreuen. Hier und da kann man dem Wasserlauf folgen, der sich neben den Wegen im Unterholz schlängelt. Trotz, dass die Würm in der Barockzeit umgeleitet wurde, kann davon heutzutage höchstens an der Kaskade etwas davon merken.
Der Nymphenburger Park ist im Grunde genommen, ein Denkmal der Natur, die hier definitiv in den Mittelpunkt gestellt wurde. Das war bei der Gestaltung eines Landschaftsparks im englischem Stil gewollt und in dem speziellen Fall sehr abwechslungsreich. Wenn man vom Schloss dem linken Weg folgt, gelangt man recht schnell zum einstigen „Spielplatz“ der Prinzen. Das war aber erst hinterher (ohne einen entsprechenden Hinweis) ist das mehr als schwierig das als außenstehender zu erkennen. Davor hatte man aber auch den Eindruck gehabt sich eher in einem kleinen Forst zu befinden… In solchen Ecken des Parks wechseln sich kleine Büsche, kleine Grasflächen und verschiedene Baumarten ab, die ich (als „Stadtkind“ ;-) ) kaum benennen kann. Egal, welchen Weg man folgt, gelangt man früher oder später an den See mit der Badenburg und dem von mir vor kurzem beschriebenem „Monopteros“.
Wenn man mehr Zeit mitbringen sollte, kann man (im Gegensatz zu uns) dem Wasserlauf bis zu dem Kaskaden folgen, wo man die namensgebenden Nymphen als Skulpturen vorfinden kann. Die verschlungenen Wege sind, wenn man sie nicht verlässt, gut begehbar und somit barrierefrei. Sollte man eine Verschnaufpause benötigen, kann man an einigen Stellen Sitzgelegenheiten finden und sich dort, bei bedarf, niederlassen. Ein toller Ausblick ist meistens das besondere dabei!
Sollte man, wie wir sich hier nicht auskennen, kann die Touristeninformation im Schloss weiterhelfen. Ein kostenloser Flayer kann da gut zu Hand sein. Für die mit Technikaffinität empfehlt es sich vorher die passende App runter zu laden. Diese kann man auf der hier verlinkten Seite / Store kostenlos erworben werden. Kann mir zukünftig vorstellen es selbst zu nutzen. Bei über 25 Routen, wird es einem sicherlich nicht langweilig ;-). Es ist ein Gegenstück zu sich treiben lassen. Bekanntlich jedem das seine!
Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hatte, dass auch, wenn man sich spontan auf den Weg machen sollte, gibt es bei den meisten Gabelungen Wegweiser, denen man nur folgen braucht, um zu einer der Sehenswürdigkeiten zu kommen. Einen von ihnen habe ich bewußt fotografiert, wie man es bei meinen Aufnahmen sehen kann.
Auch, wenn es nach einem „Zufall“ aussieht, erkennt man an den Details, dass es um eine gewollte „Komposition“ handelt. Vor allem, wenn man die Wasserläufe betrachtet. An mehreren Stellen gibt es Brücken und Stege, die man sich genauer anschauen sollte: man kann an ihnen verschnörkelte Namenschiffren erkennen, die ich nur mit Mühe zu einem bestimmten Herrscher zuordnen könnte. Mit der Goldfarbe und der Krone darüber machen sie etwas her… Selbst in der kalten Jahreszeit, als wir den Park besucht haben, war es sehr belebt und beliebt gewesen: egal ob Muttis mit ihren Kindern, schnelle Jogger, die es eilig zu haben scheinen bis zu Rentnern mit ihren Hunden oder Touris wie wir, ist vieles dabei! Vor allem ist es kostenlos zu haben. Im Moment gibt es aber einen triftigen Grund es erst gar nicht zu besuchen: bis Ende Mai bleibt es für Publikumsverkehr geschlossen! Alles andere kann man auf der HP finden!
Erneut ist es sehr lang geworden, doch weiße Flecke mag ich nicht. Auch, wenn man meinen könnte, dass die hier verlinkten vom Nachbarportal es bereits sind, das muss ich definitiv verneinen! Sie alle beziehen sich ausschließlich auf das Schloss Nymphenburg und nicht diesen, von mir beschriebenen Bereich. Bereits nach einem Besuch gehört es zu meinen Favoriten, doch da ich es noch nicht komplett gesehen habe, möchte ich sehr ordentliche 4 Sterne an der Stelle vergeben![verkleinern]