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Es war eher ein Zufall, dass ich den historischen Nordfriedhof in München angesteuert habe. Jetzt in der kalten Jahreszeit war es auch für mich eine Ausnahme gewesen, auch wenn ich sonst solche Orte gerne besuche. Unter den Begräbnisstätten wird diese nur noch als ein Denkmal verstanden. Seine Nutzung erfolgte in den Jahren 1868-1944. Aufgrund von den während des 2. WK verursachen Schäden bedingt, entschloss sich die Stadt es so zu belassen. Das auch, weil es im Stadtgebiet ausreichend andere... weiterlesen zu finden waren. Zeitweise war dieser Bereich für jedermann gesperrt gewesen. Heutzutage, was ich auch andernorts beobachtet habe, wird es als ein Naherholungsgebiet mit einem eigenen Sport- und Spielplatz genutzt. Lt. den Regeln, die man an mehreren Stellen nachlesen kann, wird ein gewisser Wert daraufgelegt, dass trotz seine Bestimmung vor fast 80 Jahren aufgehoben wurde, dass (ggf. aus Pietät) keine lauten bzw. „unangemessenen“ Aktivitäten (Sonnen, Picknicken, die Grabsteine [zum Klettern] betreten etc.) unerwünscht sind. Es ist trotz dessen ein beliebter Treffpunkt im Stadtteil Maxvorstadt, weil es die einzige Grünanlage (lt. Angaben der Stadt) dort ist.
Dieser bedeutende Friedhof war überhaupt der 2. Innerhalb Münchens, der im besagten Zeitraum eröffnet wurde. Dieser war, zu Beginn konfessionell gebunden. Das sollte sich erst mit der Machtübernahme der Nazis ändern. Bereits vor dem 2. WK wurde die Nutzung sehr stark eingeschränkt. Trotz, dass die Anlage unter Landschafts- als auch unter Denkmalschutz steht, der Erhaltungszustand einiger der Gräber hat mich sehr ins grübeln gebracht, weil der sprichwörtliche Zahn der Zeit an etlichen unter den Arkaden betrifft. Das ist auch der Hauptgrund für die Abwertung.
Heutzutage ist es bei den (uniformen) Grabstätten häufig nicht mal ersichtlich, welchen sozialen Hintergrund die betroffene Person innegehabt hatte. Bei der (ursprünglich) quadratischen Anlage war bereits an der Lage das ersichtlich! Vor allem bei den sog. „Arkadengrüften“ taten das die nachkommenden Generationen! Mit „stolz“ werden Details aus dem Leben, wie der Beruf (da es sich vornehmlich um Akademiker in dem Bereich handelt), „Verdienste“ etc. hervorgehoben. Vielfach ist zu beobachten, dass je höher die Stellung, desto mehr wird das zur „Schau“ gestellt. Die „Dimensionen“, um die es sich zum Teil handelt, wird zwar von der Deckenhöhe begrenzt. Dennoch wird das auch (bis auf wenige cm) weitgehend ausgenutzt! Da kann man beobachten, wie trauernde Weiber sich an so ein Natursteinblock „schmiegen“ oder Obelisken in die Höhe ragen. Mir haben besonders jene gefallen, bei denen auf viel „Tam-Tam“ verzichtet wurde und stattdessen ein (auf den ersten Blick) schlichter Blumenkranz eine solche Platte ziert. Es soll dennoch nicht heißen, dass man achtlos daran vorbeilaufen soll. Ehr in Gegenteil! Im 19. Jahrhundert mit einer geänderten Sicht auf viele Lebensbereiche war es ein Ausdruck der Verbundenheit, wenn man solche „Gaben“ für die Verstorbenen angebracht wurden. Solche Gebinde aus Naturstein oder Metall zeugen davon! In Verbindung mit anderen Symbolen in einem solchem Kontext macht es aus meiner Sicht zu etwas Besonderem!
Das Areal ist weiterhin in 16 Teilbereiche gegliedert. Es muss aber hinzugefügt werden, dass von den nachweislich mehr als 7.000 Ruhestäten sich bis heute nur gerade mal 10 % den Lauf der Zeit überdauert haben. Wie so oft, in etlichen Bereichen sind jene nur noch „spärlich“ vorhanden. Für mich, als eine Außenstehende kann nicht mal ermessen, welche unter diesen eine besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden soll. Laut den Angeben, die ich im Netz gefunden habe, gibt es einige Namen, die auch mir geläufig sind. Dazu gehört der Publizist Heinrich Riehl, von Montgelas (Militär), von Dietz und Michael Wagmüller. Auf entsprechenden Seiten findet man weitere, die ich an der Stelle außenvor lasse.
Bezüglich der geltenden Öffnungszeiten gibt es sehr unterschiedliche Angaben: von das es durchgehend betreten werden kann, bis zu einem „Warnhinweis“ dass es (ggf.) nach dem Sonnenuntergang gar nicht möglich wäre! Bei Interesse bitte besser beim Grünflächenamt nachfragen. Zudem es einen weiteren Nordfriedhof (ohne die Bezeichnung „Alter“) in München gibt, den ich gar nicht persönlich kenne! Dieser war eh eine spontane Entscheidung, ihn zu besuchen. Deren Atmosphäre sich gleichzeitig kaum beschreiben lässt! Mir ist auch bewusst, dass nicht alle solche Orte mögen bzw. sie sogar gänzlich meiden. Da wes sich um einen weiteren Favoriten von mir handelt, wollte ich es nun als einen solchen hier vorstellen!
In der Nähe befinden sich mehrere HS. Wir haben jene „U-Bahnhof Josephsplatz“ genommen. Nur wenige Schritte entfernt (Arcisstraße) ist die gleichnamige für die Buslinie 153, -54 zu finden. Weitere Angaben kann man gleichwohl im Netz finden. Mit Parkplätzen sieht es hingegen eher schlecht aus, wie ich es im Vorbeigehen mitbekommen habe.[verkleinern]