Das Deutsche Museum München gehört mit seinen ca. 66.000 m² zu den größten Sammlungen überhaupt, dass ich je besucht habe. Dennoch bei einem Eintritt von 14 € ist es gleichzeitig aus meiner Sicht nicht als ein Schnäppchen zu bezeichnen. Dafür habe ich meine Gründe, die ich etwas später erläutern werde. Insgesamt ist es ein sehr gut besuchtes Ziel in der bayrischen Landeshauptstadt. Wenn ich ehrlich sein soll, man darf nicht davon ausgehen, dass man wenigstens ansatzweise das alles an einem Tag... weiterlesen zu schaffen wäre. Das war mir schon vor dem Aufenthalt in der Stadt klar gewesen. Jeder hat unterschiedliche Vorlieben, sodass nach einer Rücksprache einige Teilbereiche ausgesucht wurden, die für uns beide in Frage gekommen sind. So konnte die Besichtigung beginnen.
Durch gezielte Angebote in den Ferien, die sich an die Schulkinder richten, muss mit langen Wartezeiten an den Kassen gerechnet werden. Um das zu vermeiden, empfehlt es sich die Eintrittskarten Online zu bestellen. Da wir weder über eine Kreditkarte, bzw. kein PayPal Konto verfügen, war es notwendig anderweitig zu „organisieren“. Insgesamt aufgrund von hohem Gastaufkommen und der Bauweise ist es an einigen Stellen sehr laut und hallig. Keine Ahnung auf welche Gesamtzahl der Besucher während der Pandemie beschenkt ist aber wir hatten das Gefühl gehabt, als ob wir uns in einer Bahnhofshalle aufhalten würden. Das ist jedenfalls nicht positiv gemeint :(. Das führt aber auch dazu, dass die sehr zahlreichen Schließfächer aber auch die Garderobe als solche die Sachen, die verwahrt werden sollten, nicht aufnehmen konnten! Wir hatten Glück, sodass es weiter gehen konnte.
An mehren Stellen habe ich mitbekommen, dass das Deutsche Museum in München als eine „Institution“ wahrgenommen wird. Es ist ein „Labyrinth“ aus Gängen und Ausstellungsräumen, die ein Überblick über sehr viele Wissenschaftsbereiche liefern sollen. Wenn man sich drauf einlässt, kann man bei der Vorgeschichte anfangen, über die Eroberung der Welt bis zum Weltraum gelangen. Darüber hinaus können die Sonderausstellungen einiges darunter vertiefen. Uns haben die Live Vorführungen besondere Freude beschert. Diese soll es bis weiteres gar nicht mehr möglich sein, weil es unter Einbehaltung der Abstandsregeln gar nicht möglich ist.
Bei meinen Verwandten haben über mehrere Generationen zwei Berufe eine wichtige Rolle gespielt: Eisenverarbeitung und Bergbau. Diese Bereiche sollten den Höhepunkt der Besichtigung werden. Leider ist es anders gekommen, als ich es mir vorgestellt habe :(. Es gibt diese schon aber das sehr häufig sehr negativ wahrgenommen wird, wie es mit dessen Vermittlung aussieht! Es ist nicht das erste Museum dieser Art, das ich in den vergangenen Jahrzehnten besichtigt habe. Im Vergleich zu den, die ich bereits hier vorgestellt habe, wirkten die vielen Modelle, Exponate, Maschinen etc. wie eine „Zeitkapsel“ zurückliegender Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts! Es ist keine Miesmache, sondern eine Feststellung! Auf uns wirkte es „altbacken“. In weiten Teilen des Museums wird sogar darauf hingewiesen, dass die letzte grundlegende Umgestaltung bereits 1962 erfolgt ist!!!!!!!!!! Vor allem das was die Technik (im Bereich der Kommunikation) ist dementsprechend längst ein „Museumsstück“, mit denen die jungen Menschen nichts anfangen könnten: Tonbandgerät, Telefon mit Wählscheibe bzw. sämtliche Vorvorvorgänger der Medien, die heute gebräuchlich sind, also eher was für entsprechende „Nostalgiker“ geeignet.
Im späten 19. Jahrhundert als das Gebäude errichtet wurde, hat man sich keine Gedanken darüber gemacht, wie weniger mobile Menschen mit den vielen Treppen im Inneren zu recht kommen. Durch diese Tatsache bedingt, ist es in einigen Bereichen (trotz des Aufzugs) nicht für Rollifahrer erreichbar :-(. Das fängst bereits an, wenn man das Deutsche Museum in München betreten möchte!!!!!!!!!!! Habe nach einem anderen Zugang, dass ohne Stufen betreten könnte, diesen gibt es (angeblich) nicht… Was aber dagegen sprach, als wir auf einen der Aufzüge gewartet haben, dass ein junger Mensch (mit Angehörigen) eben als solcher – nicht mobiler im Rolli es ebenfalls tat. Trotz der (extrem langen) Wartezeit haben wir sie vorgelassen. Auf das Thema komme ich aber noch gleich zurück zu sprechen. Auf der hier verlinkten HP heißt es, dass (höchstens) durch Rampen diese Barrieren bewerkstelligen kann. Wenn man aber glaubt, dass innerhalb des Gebäudes es besser aussieht, dem sei versichert, dass selbst im Foyer (nach der Einlasskontrolle) auf mehreren Seiten weitere Treppenzugänge gibt. Nun möchte ich etwas zum Bergwerk sagen. Dieses persönliche Highlight blieb mir aus dem gleichen Grund verwehrt :‘((((!!!!!!!! Da muss man schon gute Kondition haben!!!!! Selbst meinem Partner waren die angegebenen 120 Stufen runter zu kommen, als eine „Herausforderung“ und das will schon was heißen! Dennoch hat er sich das angeschaut und ich habe mich anderweitig umgeschaut. Da es aber keiner kontrolliert hatte, bin ich beim dessen Ausgang (ebenfalls durch einige Treppenstufen begehbar) mich ein wenig über diesen Bereich informiert. Sicherlich wird jetzt, eben wegen Corona, mehr auf solche „Gegebenheiten“ geachtet. Davon gehe ich jedenfalls aus.
Wenn selbst die beliebten Bereiche wie die Schifffahrt, Astronomie und vor allem jene, die ins Untergeschoss führen, zum Teil völlig denen verwehrt bleiben, finde ich es als ein sehr großes Manko. Die vorher erwähnte junge Besucherin wollte wie wir ebenfalls zum Planetarium. Ohne ihre Eltern wäre sie selbst dort gar nicht rein gekommen. Der Rolli blieb am Eingang und sie wurde durch ihren Vater zum Sitzplatz getragen…
Wie man es sich vorstellen kann, wurden die Aufzüge erst nachträglich installiert. Da habe ich ebenfalls eine „Eigenart“ entdeckt: insgesamt wurden in den letzten Jahrzehnten insgesamt 4 eingebaut. Klingt erstmals positiv. Auch hier gibt es ein „ABER“: falls man wie wir zum Planetarium im 6. OG kommen wollte, wie sehr viele weitere, muss spätestens 20 Min. vor der genannten Vorführung da sein! Das meine ich ERNST ! Nur zwei von ihnen (dazu sehr schmale) kommen in Frage, denn bei den anderen ist bei Ebene 3 SCHLUSS! ALTERNATIV kann gleichwohl das (sehr verwinkelte) Treppenhaus genommen werden.
Auch, wenn jetzt das Planetarium wegen der geltenden Einschränkungen nur bedingt besucht werden kann, sollte das möglich sein, muss man sich die passenden Karten rechtzeitig „sichern“. Das war auch ein Top Highlight in diesem Museum! Trotz, dass wir kurz nach der Öffnung gekommen sind, die über die Sterne über München waren bereits vergriffen :-(! Diese bekommt man AUSSCHLIEßLICH in Foyer in dem kleinen Häuschen rechts neben den Eingangsstufen! Die Vorführung war sehr spannend aufgebaut, auch wenn uns das Thema weniger interessiert hatte: die Entstehung der Planeten. Je nach dem, welches von den beiden dran ist dauert es jeweils 25-30 Min. Leider ist bei der Bestuhlung weniger an große Menschen gedacht worden! Wenn selbst ich, mit meinen Knien auf dem Vordersitz anstieß, (bin selbst nicht sonderlich groß) dann will das schon was heißen. Sie könnten (nicht nur aus unserer Sicht) neu bezogen werden, weil diese Sitzgelegenheiten extrem hart gewesen sind. Bei den paar Minuten ist das noch hinnehmbar.
Was uns richtig „genervt“ hatte, dass statt die einzelnen Vorführungen über den Tag besser verteilt worden wären, gab es jeweils mehrere zu einer bestimmten Uhrzeit. Wenn man sie nacheinander „mitnehmen“ wollte, ist das zum Teil gar nicht möglich :(! An dem Tag, als wir da waren, gab es nur einmal die Führung durch den Nachbau der unter UNESCO SCHUTZ stehenden Altamira-Höhle in Spanien. Durch ein Verfahren ist es eine naturidentische Kopie, die 1962 entstanden ist. Die Ausführungen sind sehr tiefgehend gewesen und trotz dass das auf verschiedenen Tafeln weiter erläutert wurde, hat man einen besseren Überblick über das ganze, inklusive neuerer Erkenntnisse, die es damals nicht gegeben hatte.
Nun komme ich zu dem (lästigen) Thema, das ich anfangs angedeutet habe: Eintrittspreis. Wie man bisher lesen konnte, gibt es einige „Schwachpunkte“ bei dieser umfangreichen Sammlung. Man muss aber wissen, dass aufgrund von Umbauarbeiten (die noch bis 2028 dauern werden) mehr als 40 % der Ausstellungsräume gar nicht als solche wahrgenommen werden können. Bei vergleichbaren Maßnahmen in anderen Museen wirkt sich das auch auf den jeweiligen Preis. Hier ist es leider nicht der Fall gewesen!!!!!!!! An sehr vielen Ecken konnte man erahnen, dass sich was „tut“ aber dennoch außer einer Ankündigung / Baustellenschild gab es keine weitere Option sich das aus der Nähe zu betrachten.
Falls ich euch neugierig gemacht habe, kann ich gerne auf diese Seite, wo man ohne das eigene Haus zu verlassen, ins Innere des besagten Museums rein schauen kann: https://virtualtour.deutsches-museum.de
Sicherlich ist für jeden was dabei. Habe sehr lange gezögert, welche Gesamtwertung ich an der Stelle geben soll?! Was uns am meisten geärgert hatte, das war das der Eintrittspreis bei den Gegebenheiten nicht reduziert worden ist. Das andere Problem, dass es nur in Teilen barrierefrei gewesen ist und ich nicht jene sehen konnte, die für spannend erachtet habe. Ob man es ebenfalls „langweilig“ findet, ist eine individuelle Sache. Dennoch mehr als ein OK ist nicht drin![verkleinern]