Immer wenn ich hier in München Besuch bekomme, beschleicht mich leichte Panik. Was mache ich bloß mit denen, wenn sie hier sind? Was kann ich ihnen zeigen? Grübel, grübel… Wenn der Besuch dazu noch aus den Schwiegereltern besteht, die zu Weihnachten anreisen, wird der Druck noch ein wenig größer. Und dann find mal was, was an Weihnachten geöffnet hat! Glücklicherweise gibt es unseren Tierpark. Da kann man die Schwiegereltern den ganzen Vormittag drin rumlatschen lassen und nachmittags sind sie... weiterlesen
müde. PERFEKT!
Gesagt, getan, man machte sich also bei frostigen Temperaturen auf nach Hellabrunn. Ich bestand auf Anreise per U-Bahn. Warum? Ich bin einmal mit dem Auto dahin gefahren. Die Parkplatzsuche war die Hölle! Also habe ich meinen Schwiegervater, den Autonarr, trotz erheblichem Protest in die U-Bahn verfrachtet. Dort angekommen, entrichteten wir das Eintrittsgeld. Ich hörte ein leichtes Knurren und ein genuscheltes „Ganz schön teuer hier!“. Ok, 12 Euro pro Erwachsenen-Nase sind jetzt nicht grad billig, aber das Gelände ist riesig und die Tiere möchten halt auch etwas essen. So ab und zu. Wir erhielten unseren Lageplan und marschierten los.
Da Weihnachten war, war das Gelände recht leer. Jaaaaaaa, okay! Wir hätten auch das Auto nehmen können! Hmpf. Zunächst kann man sich die Tierarten anschauen, die hier in Europa heimisch sind. In recht großen Gehegen tummeln sich Wild, Wolf und Bär. Im Frühling und Sommer sieht man hier natürlich mehr, manche Tierarten sind im Winter eben nicht sehr aktiv. Macht nix, so ein Spaziergang im Schnee an Hirschen und Elchen vorbei hat doch auch was. Wenn unterwegs noch ein Glühweinstand einlädt, was will man mehr! Ok, doch gut, dass wir nicht das Auto genommen haben. Siehste!
An Europa schließt sich Amerika an. Natürlich nur im Tierpark, nicht geografisch. So ein Bison ist schon imposant. Nein, die verkaufen hier keine Steaks! Dann geht’s ins Warme in die verschiedenen Tierhäuser und ins Aquarium. Ich gebe zu, ich finde Fische wahnsinnig langweilig. Liegt wahrscheinlich daran, dass mein Mann immer möchte, dass ich ihn zum Angeln begleite. Das einzige, was langweiliger ist als Angeln, ist, jemandem beim Angeln zuzuschauen. Mein Schwiegervater als ebenfalls passionierter Angler war jedenfalls begeistert.
Dann ging es weiter Richtung Menschenaffen. So ein Orang-Utan hat schon eine beeindruckende Spannweite. Schwiegermutter fühlte sich beim Anblick des Gorillas, der erst sein Mittagessen verputzte und sich dann einfach zum Schlafen zur Seite fallen ließ, irgendwie an ihren Mann erinnert. Wieso bloß? Dann ging es weiter zu Raubkatzen, Nashörnern und so weiter. So viele Tiere! In der Polarwelt konnte ich wieder mit meinem Wissen über Bären auftrumpfen. „Der Eisbär ist das größte Landraubtier der Erde!“ „Und was ist mit dem Killerwal?“ „LANDraubtier!!!“ Und Pinguine sind ausgesprochen niedlich, jawohl.
Ich hatte mit meinen Schwiegereltern und später auch mit meinen Eltern und mit diversen anderen Besüchlingen schöne Vor- , Nach- und Mittage im Tierpark Hellabrunn. Falls also jemand von euch Besuch kriegt und ihr braucht was, was lange dauert und den Besuch hinterher müde aber glücklich macht, geht in den Tierpark! :-)[verkleinern]