Der Münsteraner Dom versteckt hinter seinen dicken Mauern so manche Kostbarkeit, doch heute möchte ich über die schreiben, die sich in einer Ecke des Kreuzgangs verbirgt: Die Schatzkammer mit ihren Kunstwerken. Kaum eine andere Sammlung hat mich so in ihren Bann gezogen, wie diese!
Auch trotz, dass ich viele male es besucht hatte, bin ich jedes mal aufs neue davon begeistert! Nicht nur die beachtliche Zahl der Exponate und deren Qualität haben mich so entzückt, sondern auch deren Geschichte... weiterlesen und Vielfältigkeit!
Es ist schwer, wenn man sich im Bann befindet, subjektiv zu bleiben, denn Geschmäcker sind so unterschiedlich. Dann fange ich mit allgemeinen Tatsachen:
Das Museum eröffnete seine Pforten im Jahr 1981 und zwar an der Nordseite des Doms. Es beherbergt Kunstschätze aus allen Epochen seit dem Bau dieser Kirche im 11. Jahrhundert. Das ganze kann man auf 3 Ebenen bewundern. Auf jeder Etage wird ein anderes Thema präsentiert, hoffentlich bekomme ich sie zusammen:
Geschichte der Kirche inklusive der zerstörten Skulpturen und Gemälde, die während des Aufstands der radikalen Wiedertäufer (bis 1535) ehemals dort zu sehen waren. Im Keller kann man die Sakralen Gerätschaften mit allem was dazu gehört: Kelche, Schalen, Maßgewänder und ähnliches bewundern.
Doch, wenn ich genau nachdenke, dann kann man mein Lieblingsstück (wenn ich mich nicht irre) in der ersten Etage zu sehen:ein Schiff, das man in einem gläsernen Schrein aufbewahrt wird, deren Alter mir völlig unbekannt ist! Es ist ein Sinnbild für die Kirche selbst, doch was man daraus gemacht hatte, ist wirklich atemberaubend!
Nicht minder Interessant sind das Sybillen- und Prophetenzyklus des Münsteraner Renaissancemalers Hermann tom Ring, diese Bilder zeigen die heidnischen und biblischen Gestalten, die die Geburt Christi, einer Sage nach, vorhergesehen haben. Unter ihnen ist die sog. "Eritreische Sybille" schon ein Hingucker, denn vor ihr sitzt ein Äffchen und scheint, dass er in einem Buch lesen würde!
Wie in jeder anderen Sammlung dieser Art, fehlen auch hier nicht die Reliquiare, der prunkvollste sicherlich ist das Paulusreliquiar. Es wurde mit kostbaren Edelsteinen, Perlen und Goldblech bedeckt, darunter befindet sich eine Holzkonstruktion. Dieses Stück entstand im Jahr 1040.
Die Reihe ließ sich ewig Fortsätzen, am besten bei Interesse selbst vorbeischauen, hier kann man sogar schöne Köpfe, die jemand hier auf der Seite so gerne liebt ;-) bewundern, sie kann man neben dem Treppenhaus sich anschauen. Der Preis von gerade 3 / 2 € sind nicht viel, wenn man stundenlang sich Sachen betrachten kann, für mich ist es sicherlich die beste Schatzkammer, die ich je gesehen habe. Wirklich es lohnt sich! Da kann es nur eine Bewertung geben: 5 Sterne, meine volle Empfehlung![verkleinern]