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von FalkdS
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Links ist das Schloss Ribbeck und im Hintergrund steht die Ribbecker Dorfkirche mit DEM BIRNBAUM Deutschlands.
Auf der Freifläche steht ein Denkmal, es soll an die Gefallenen des 1. Weltkrieges erinnern.
Voranstellen möchte ich sagen, an diesem Denkmal kann man wie auch bei den mir bisher bekannten vor gleichem Hintergrund geschaffenen Denkmalen bis heute noch nicht erkennen, was wir heute von diesen Kriegen halten, was für unsagbares Leid Kriege bringen. Im Gegenteil, die Gefallenen werden unkorrekterweise sogar als Helden und Opfer dargestellt. Auch wenn die korrekte Aufarbeitung einigen nicht gefallen wird, es bleibt deutsche Geschichte, die uns eine Verantwortung für die Zukunft auferlegt, die wir tragen müssen und können.
Und nun zu dem Denkmal:
Ein aus für Granitverhältnisse bunten Granitsteinen zusammengesetzter Pyramidenstumpf wird von einem großen anthrazitfarbenen Granitstein gekrönt.
Die Namen der im ersten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner sind eingraviert und heben sich durch deren weiße Einfärbung vom dem Untergrund ab.
Oben auf der ersten schrägen Ebene steht zu lesen
„Unsern im Weltkriege
gefallenen Helden
zum Gedächtnis“
Die folgende Namensliste umfasst 23 Namen.
Für die Gefallenen und zivilen Opfer aus dem 2. Weltkrieg gib es keine Namenslisten, u. a. weil diese wohl beim Einmarsch der Roten Armee verlustig gingen.
In der Kirche von Ribbeck sind die Namen ebenfalls verewigt, so wie viele andere von Kriegsopfern auch. Man findet dort auch noch Namen von Opfern, die an den direkten oder indirekten Folgen des Krieges ihr Leben verloren.
Das Denkmal an diesem zentralen Platz wird gepflegt und erfüllt mindestens damit seine nicht nur von mir favorisierte Funktion als Ort zum Erinnern, Gedenken und Mahnen.
Auf das immer weniger Mütter um ihre im Krieg gefallenen Söhne, Väter und Söhne um ihre Väter und Söhne, überhaupt Angehörige um ihre Angehörigen als Kriegsopfer trauern müssen.
Foto vor Ort
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von FalkdS
An der südwestlichen Ecker der Kirche im havelländischen Ribbeck stand der durch das Fontane-Gedicht berühmt und bekannt gewordene Birnbaum,
DER BIRNBAUM Deutschlands,
wahrscheinlich auch der ganzen Welt, wenn nicht sogar des ganzen Universums.
Der ursprünglich beschriebene hat es allerdings nur bis zum 20. Februar 1911 geschafft, ein Sturm war stärker als die Stabilität seines Stammes. Das kann man an dem heute an dem historischen Platz stehende Birnbaum an dem aufgestellten Hinweisschild lesen. Er wurde 2000 von der Baumschule Lorberg gespendet. Übrigens hat der zwischen 1689 und 1759 hier lebende Hans-Georg von Ribbeck hat den Brandenburgwanderer und Brandenburgwanderungsbänderschreiber Theodor Fontane 1889 zu diesem Gedicht inspiriert. Zu dem Hausherrn und seiner Birnenlust fand ich folgende bezeichnende Textstelle im Gedicht:
„... Und die Birnen leuchteten weit und breit, da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl, der Ribbeck sich beide Taschen voll und kam in Pantinen ein Junge daher, so rief er: Junge, wiste 'ne Beer? Und kam ein Mädel, so rief er: Lütt Dirn, kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.“
So oder so ähnlich muss das wohl vor 300 Jahren gelebt worden sein.
Der Gedichtstext von Theodor Fontanes Birnbaumgedicht ist auch im Gastraum der Brennerei an die Wand geschlagen. Auf ein komplettes Zitat verzichte ich hier, das kann man sich aus dem Internet herunter laden und keine Angst, das wird dadurch nicht leichter!
Aber die ersten berühmten Zeilen bring ich trotzdem zu Papier:
„Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
...“
Ein schönes Plätzchen mit einer zum Ausruhen einladenden Bank. Wir haben sie genutzt, damit auch wir mal unter dem berühmtesten Birnbaum ever saßen.
Also wir so jeder vor sich hin sinnend in die Herbstsonne schauten, fiel mir doch gleich ein Kinderlied ein, ich begann zu summen und dann wurde es ein kleiner leiser dreistimmiger Chor. Die (in echt noch lebende) Kurfürstin Luise Hennriette, die ihr im Oranienburger Schlosspark besuchen könnt, war mit uns unterwegs und saß deshalb mit uns auf der Bank...
"Spannenlanger Hansel,
nudeldicke Dirn,
geh'n wir in den Garten,
schütteln wir die Birn'.
Schüttel' ich die großen,
schüttelst du die klein',
wenn das Säckchen voll ist,
geh'n wir wieder heim."
"Lauf doch nicht so eilig,
spannenlanger Hans!
Ich verlier' die Birnen
und die Schuh noch ganz."
"Trägst ja nur die kleinen,
nudeldicke Dirn,
und ich schlepp' den schweren Sack
mit den großen Birn'."
Hier ist es auch zu hören:
https://www.youtube.com/watch?v=xphR1FWISRk
Von uns gibt es noch Grüße aus Ribbeck... :D
bestätigt durch Community
Foto vor Ort
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von Nike
Auf den Spuren Theodor Fontanes landeten wir vor geraumer Zeit einmal im Ribbeck des Herrn Ribbeck von Ribbeck im Havelland in dessen Garten einst besagter Birnbaum stand ...
Bei einem Spaziergang rund um das Schloss entdeckten wir diese Skulpturengruppe des brandenburgischen Bildhauers Knuth Seim.
Der im Jahre 1961 in Karl - Marx - Stadt geborene Bildhauer und Künstler absolvierte Zunächst eine Lehre als Bildhauer bevor in den Jahren 1983 - 1988 an der Kunsthochschule Berlin - Weißensee Bildhauerei studierte. Nach mehreren Umzügen ist er seit 2012 in Glienicke/ Nordbahn an der Oberhavel ansässig.
Seit 1991 hat er sich an einer Vielzahl von Ausstellungen und Symposien beteiligt.
Es gibt auch einige Skulpturen und Skulpturengruppen aus Stein, Metall und Holz im öffentlichen Raum.
Eines davon ist "die Havel" im Schlossgarten von Schloss Ribbeck.
Drei gegossene nackte Frauen räkeln sich in unterschiedlichen Posen auf einer geschwungenen , gepflasterten Fläche, die offenbar eine Wasserfläche symbolisieren soll. Die erste Figur liegt mit angewinkelten Beinen und an den Körper gelegten Armen auf der Seite, während der Rücken flach auf dem Boden liegt . Sie wendet ihren Kopf jedoch gegenläufig in Richtung des Schlosses. Die Mittlere liegt ebenfalls mit dem Unterkürper auf der Seite mit ausgestreckten Beinen. Auch ihr Rücken liegt flach auf dem Boden, die Arme sind über den Kopf ausgestreckt und blickt gegen Himmel, während die Dritte sich auf ihre Arme stützend mit angewinkelten Beinen auf dem Bauch liegt und zu den beiden anderen Figuren hinüber blickt.
Dies passt symbolisch sehr zum Lauf der Havel, die im Müritzgebiet der Mecklenburgischen Seenplatte entspringt und als meines Wissens einziger Fluss auf ca. 333 km Länge nicht in Richtung Ostsee, sondern zunächst durch Brandenburg und Berlin nach Süden fließt, sich dann bei Potsdam Richtung Westen wendet und sodann bei Brandenburg erst in Richtung Norden weiter fließt. Von Quelle zu Mündung sind es dabei nur ca. 94 km Luftlinie.
Sie windet und räkelt sich durch das Havelland, so wie die Skulpturen oder soll ich besser sagen Havelnixen ? ;-)
Ich mag diese Skulptur, da sie Unbeschwertheit ausstrahlt.
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von FalkdS
An der südwestlichen Ecker der Kirche im havelländischen Ribbeck stand der durch das Fontane-Gedicht berühmt und bekannt gewordene Birnbaum,
DER BIRNBAUM Deutschlands,
wahrscheinlich auch der ganzen Welt, wenn nicht sogar des ganzen Universums.
Der ursprünglich beschriebene hat es allerdings nur bis zum 20. Februar 1911 geschafft, ein Sturm war stärker als die Stabilität seines Stammes. Das kann man an dem heute an dem historischen Platz stehende Birnbaum an dem aufgestellten Hinweisschild lesen. Er wurde 2000 von der Baumschule Lorberg gespendet. Übrigens hat der zwischen 1689 und 1759 hier lebende Hans-Georg von Ribbeck hat den Brandenburgwanderer und Brandenburgwanderungsbänderschreiber Theodor Fontane 1889 zu diesem Gedicht inspiriert. Zu dem Hausherrn und seiner Birnenlust fand ich folgende bezeichnende Textstelle im Gedicht:
„... Und die Birnen leuchteten weit und breit, da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl, der Ribbeck sich beide Taschen voll und kam in Pantinen ein Junge daher, so rief er: Junge, wiste 'ne Beer? Und kam ein Mädel, so rief er: Lütt Dirn, kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.“
So oder so ähnlich muss das wohl vor 300 Jahren gelebt worden sein.
Der Gedichtstext von Theodor Fontanes Birnbaumgedicht ist auch im Gastraum der Brennerei an die Wand geschlagen. Auf ein komplettes Zitat verzichte ich hier, das kann man sich aus dem Internet herunter laden und keine Angst, das wird dadurch nicht leichter!
Aber die ersten berühmten Zeilen bring ich trotzdem zu Papier:
„Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
...“
Ein schönes Plätzchen mit einer zum Ausruhen einladenden Bank. Wir haben sie genutzt, damit auch wir mal unter dem berühmtesten Birnbaum ever saßen.
Also wir so jeder vor sich hin sinnend in die Herbstsonne schauten, fiel mir doch gleich ein Kinderlied ein, ich begann zu summen und dann wurde es ein kleiner leiser dreistimmiger Chor. Die (in echt noch lebende) Kurfürstin Luise Hennriette, die ihr im Oranienburger Schlosspark besuchen könnt, war mit uns unterwegs und saß deshalb mit uns auf der Bank...
"Spannenlanger Hansel,
nudeldicke Dirn,
geh'n wir in den Garten,
schütteln wir die Birn'.
Schüttel' ich die großen,
schüttelst du die klein',
wenn das Säckchen voll ist,
geh'n wir wieder heim."
"Lauf doch nicht so eilig,
spannenlanger Hans!
Ich verlier' die Birnen
und die Schuh noch ganz."
"Trägst ja nur die kleinen,
nudeldicke Dirn,
und ich schlepp' den schweren Sack
mit den großen Birn'."
Hier ist es auch zu hören:
https://www.youtube.com/watch?v=xphR1FWISRk
Von uns gibt es noch Grüße aus Ribbeck... :D
bestätigt durch Community
Foto vor Ort
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von Kaiser Robert
Keine Bewertung zur Dorfkirche von Ribbeck? Das kann doch nicht sein, die Kirche mit dem Birnbaum kennt man doch durch das schöne Gedicht von Theodor Fontane über den segenbringenden Birnbaum.
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste 'ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn.«
So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: »Wiste 'ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn.«
So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
Am 20. Februar 1911 brach Sturm den Birnbaum ab, ein neuer wurde gepflanzt, und bei unserem Besuch sahen wir auch die Birnen am Baum.
Die Dorfkirche wurde im 14. Jahrhundert als einschiffige Saalkirche errichtet. Der Innenraum wurde malerisch nach dem Vorbild der Schinkelschule gestaltet. Wände und Decke sind in vielen Quadraten ausgeschmückt.
In der Kirche konnte man verschiedene Bücher mit dem Gedicht und Illustrationen erwerben.
Die Kirche war am Nachmittag geöffnet, eine Dame saß am Eingang, dort hätte man die vielen Artikel bezahlen können.geschrieben für:
evangelische Kirche / Kultur in Ribbeck Stadt Nauen
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von Nike
Auf den Spuren Theodor Fontanes landeten wir vor geraumer Zeit einmal im Ribbeck des Herrn Ribbeck von Ribbeck im Havelland in dessen Garten einst besagter Birnbaum stand ...
Bei einem Spaziergang rund um das Schloss entdeckten wir diese Skulpturengruppe des brandenburgischen Bildhauers Knuth Seim.
Der im Jahre 1961 in Karl - Marx - Stadt geborene Bildhauer und Künstler absolvierte Zunächst eine Lehre als Bildhauer bevor in den Jahren 1983 - 1988 an der Kunsthochschule Berlin - Weißensee Bildhauerei studierte. Nach mehreren Umzügen ist er seit 2012 in Glienicke/ Nordbahn an der Oberhavel ansässig.
Seit 1991 hat er sich an einer Vielzahl von Ausstellungen und Symposien beteiligt.
Es gibt auch einige Skulpturen und Skulpturengruppen aus Stein, Metall und Holz im öffentlichen Raum.
Eines davon ist "die Havel" im Schlossgarten von Schloss Ribbeck.
Drei gegossene nackte Frauen räkeln sich in unterschiedlichen Posen auf einer geschwungenen , gepflasterten Fläche, die offenbar eine Wasserfläche symbolisieren soll. Die erste Figur liegt mit angewinkelten Beinen und an den Körper gelegten Armen auf der Seite, während der Rücken flach auf dem Boden liegt . Sie wendet ihren Kopf jedoch gegenläufig in Richtung des Schlosses. Die Mittlere liegt ebenfalls mit dem Unterkürper auf der Seite mit ausgestreckten Beinen. Auch ihr Rücken liegt flach auf dem Boden, die Arme sind über den Kopf ausgestreckt und blickt gegen Himmel, während die Dritte sich auf ihre Arme stützend mit angewinkelten Beinen auf dem Bauch liegt und zu den beiden anderen Figuren hinüber blickt.
Dies passt symbolisch sehr zum Lauf der Havel, die im Müritzgebiet der Mecklenburgischen Seenplatte entspringt und als meines Wissens einziger Fluss auf ca. 333 km Länge nicht in Richtung Ostsee, sondern zunächst durch Brandenburg und Berlin nach Süden fließt, sich dann bei Potsdam Richtung Westen wendet und sodann bei Brandenburg erst in Richtung Norden weiter fließt. Von Quelle zu Mündung sind es dabei nur ca. 94 km Luftlinie.
Sie windet und räkelt sich durch das Havelland, so wie die Skulpturen oder soll ich besser sagen Havelnixen ? ;-)
Ich mag diese Skulptur, da sie Unbeschwertheit ausstrahlt.