In einem Radius von 10 Kilometern werden im Speckgürtel von Frankfurt, wie der Taunus auch gerne genannt wird, durch die Lochmühle , einem Freizeitpark für Familien mit jüngeren Kindern, die Saalburg, einem rekonstruierten Römerkastel am Limes sowie dem Hessenpark geballte Freizeitmöglichkeiten.
Anfang der 70iger des 20. Jahrhunderts hatte die Hessische Landesregierung die großartige Idee den Besuchern das ländliche Leben in den verschiedenen Hessischen Regionen während der letzten 4... weiterlesen
Jahrhunderte vorzustellen und so wurde 1974 der Hessenpark in´s Leben gerufen.
Auf über 60 Hektar Fläche kann man über 100 vor dem in ihren jeweiligen Dörfern vor dem endgültigen Abriss gerettete Fachwerkhäuser von außen, aber teilweise auch von innen besichtigen.
Ich will behaupten, dass es sich um das größte Freilichtmuseum seiner Art in Deutschland handelt.
Nicht verkennen darf man aber, dass ein solches Museum Relikte der vergangenen Zeit zusammentragen und präsentieren kann, so dass ein Abbild der vergangenen Zeit entsteht. Auf das geflügelte Wort "gute alte Zeit" habe ich hier bewusst verzichtet, denn das Leben war hart und von Arbeit und Entbehrung geprägt, was man schnell realisiert, wenn man die ausgestellten Werkzeuge und Gerätschaften, etc betrachtet.
Sozialgeschichtliche und volkskundliche Erkenntnisse fließen hier bei der Präsentation der Gebäude als Lebens- und Arbeitsraum ein.
Vor der Umsetzung befanden sich die Häuser oft in einem miisserablen Zustand und es ist eine Wissenschaft für sich, diese - auch im Kontext mit anderen Gebäuden - wieder zu errichten und zu präsentieren.
Das ist hier perfekt gelungen.
Das Freilichtmuseum gliedert sich in 5 Baugruppen mit aus verschiedene Regionen Hessens stammenden Fachwerkbauten. daneben wird Landwirtschaft und Weinbau thematisiert, ein Basaltsteinbruch gezeigt, eine Köhlerei gibt es, Flurdenkmale, wie Steinkreuze, Bildstöcke und Grenzsteine wurden zusammen getragen, altes Handwerk wird gezeigt, es gibt Vorführungen und Vernastaltungen.
Ich war schon mehrmals dort, zuletzt aber vor ca. 15 Jahren und war nun sehr erstaunt, was sich dort getan hatte.
Die Baugruppe "A" - der Marktplatz mit seinen Geschäften und der Gastronomie, über den man den Hessenpark betritt, ist frei zugänglich, erst für das dahinter liegende Areal zahlt man Eintritt.
Dieser beträgt 7€ pro Erwachsenem. Sehr sozial finde ich den Eintrittspreis von nur 2,70 € bei Personen, die Grundsicherung beziehen - ich finde das hier erwähnenswert, denn nicht überall können bedürftige an kulturellem Leben anteil haben so wie hier. Auf 2,3 km Rundweg
kann man sodann von Dorf zu Dorf (genannt Baugruppen) wandern.
Wir waren an diesem Tag relativ spät dran, so dass es sich wegen der Öffnungszeit zeitlich nicht mehr lohnte, den gesamten Park zu besichtigen und den Eintrittspreis zu zahlen.
Aber auch der frei zugängliche Bereich ist schon einen Besuch wert, für den man sich wenigstens eine Stunde Zeit nehmen sollte. so schlenderten wir von Lädchen zu Lädchen. Bücher, Spielzeug, Handwerkskunst , aber auch Brot, Käse und sonstige Lebensmittel kann man hier aus handwerklicher Herstellung erwerben.
Die Gastronomie wartet mit volkstümlichen Preisen auf und ist demgemäß sehr gut frequentiert. Hier wird jeder je nach Geschmack und Geldbeutel fündig.
Wir erfrischten uns mit einem kühlen Getränk im Biergarten des Schwarzen Adler.
Aber auch kleine Museen und Ausstellungen kann man hier besichtigen, wie eine historische Bierbrauerei in einer Scheune, eine historische Apotheke, einen Kaufmannsladen, etc. Am meisten beeindruckt hat uns die in einem Wohnhaus aus Laubach untergebrachte Turmuhrenausstellung mit über 30 Exponaten deutscher und ausländischer Turmuhrenbauer.
Der Marktplatz folgt allerdings einem anderen Museumskonzept, als die weiteren Gebäudeensembel. Hier hat man all das an Häusern zu einem gelungenen Ensembel zusammen getragen, was man in Teilen für erhaltungswürdig erachtete, wie z. B. schöne Giebel und Erker, aber wegen des schlechten Baulichen Zustandes nicht als Gebäude komplett übernehmen konnte.
Schon das was wir entdecken und besichtigen konnten, begeisterte uns total und wir haben uns vorgenommen sehr bald einmal einen ganzen Tag hier zu verbringen, um uns das Freilichtmuseum einmal komplett anzuschauen.
Dann gibt es eine Ergänzung und noch mehr Fotos.[verkleinern]