Hallo liebe Leser!!!
Heute stelle ich Euch die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit Neuruppins vor, die Klosterkirche St. Trinitatis, die schon von weitem von der Autobahn A24 zu sehen ist und auch vom anderen Ufer des Ruppiner Sees aus. Eine tolle Kulisse vor den oft schönen Sonnenuntergängen dort!!!
Die Kirche ist eine gotische Backsteinkirche mit einem neugotischen Turmpaar. Sie wurde ab der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts in mehreren Bauphasen errichtet.
Die beiden 62,5 Meter hohen... weiterlesen
Türme ragen weithin sichtbar über der schönen kleinen Stadt auf. Der Innenraum ist ebenso 62,5 Meter lang wie die Türme hoch sind. Im westlichen Turm befindet sich der Glockenstuhl mit drei Glocken, der östliche (zum See zeigende) Turm dient als Aussichtsturm. Und dort war ich in den 90ern sogar schon mal oben, hochgelaufen über steile und hölzerne Treppen. Das war nicht ganz ohne Risiko!!! :o
Im 13. Jahrhundert wurde das Dominikanerkloster in Neuruppin als erste Niederlassung des Ordens zwischen Elbe und Oder durch den ersten Prior Wichmann von Arnstein gegründet. Der Chor der Klosterkirche wurde 1246 fertiggestellt, das Hauptschiff später. Direkt an die Kirche schlossen sich die Klostergebäude an.
Der weltbekannte Schriftsteller Theodor Fontane aus Neuruppin schrieb dazu in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“:
„Das Innere der Kirche, trotz seiner Inschriften, ist immer noch gerade kahl genug geblieben, um sich der »Maus und Ratte« zu freun, die der den Deckenanstrich ausführende Maler in gewissenhaftem Anschluß an eine halb legendäre Tradition an das Gewölbe gemalt hat. Die Tradition selbst aber ist folgende. Wenige Tage nachdem die Kirche, 1564, dem lutherischen Gottesdienst übergeben worden war, schritten zwei befreundete Geistliche, von denen einer noch zum Kloster hielt, durch das Mittelschiff und disputierten über die Frage des Tages. »Eher wird eine Maus eine Ratte hier über die Wölbung jagen«, rief der Dominikaner, »als dass diese Kirche lutherisch bleibt.« Dem Lutheraner wurde jede Antwort hierauf erspart; er zeigte nur an die Decke, wo sich das Wunder eben vollzog.
Unser Sandboden hat nicht allzu viel von solchen Legenden gezeitigt, und so müssen wir das Wenige werthalten, was überhaupt da ist.“
Eine eher weniger nette Abhandlung über die Kirche!!! :o
Die Kirche wurde am 2. Sonntag nach Trinitatis 1564 durch Pfarrer Mag. Andreas Buchow der Heiligen Dreifaltigkeit geweiht.
Während der Französischen Besetzung 1806 wurde die Klosterkirche als Gefangenenlager für preußische Soldaten genutzt, in den folgenden Jahren als Mehl- und Brotlager sowie 1813 nochmals als Gefangenenlager für französische Soldaten.Im Jahr 1816 wurden die Klostergebäude mit Ausnahme der Kirche abgerissen.
Ab 1834 wurde die Klosterkirche auf Weisung von König Friedrich Wilhelm III. nach Plänen Karl Friedrich Schinkels (er besuchte das Alte Gymnasium in Neuruppin) saniert und am 16. Mai 1841 in Anwesenheit von König Friedrich Wilhelm IV. eingeweiht.
Auf Schinkel gehen die Ausmalung, die große Rosette über der Eingangstür sowie die Einfassung der Sandsteintafeln am Hauptaltar zurück. Schinkel ließ auch einen 58 Meter hohen dreistöckigen Turm aus Holz auf dem Südgiebel errichten, der aber schon 1882 wegen Baufälligkeit wieder abgerissen wurde.
Von 1905 bis 1908 wurde die Kirche um die beiden markanten Türme nach Plänen des Königlichen Baurats Ludwig Dihm erweitert, und bekam ihre heutige Gestalt dadurch!!!
Von 1974 bis 1978 wurde die Kirche im Rahmen eines Sonderbauprogramms in der DDR restauriert.
Zur Zeit der Wende fanden in der Klosterkirche ab dem 10. Oktober 1989 regelmäßig Friedensgebete statt.
2011 bis 2012 wurden umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt. Die Arbeiten wurden offiziell am 1. Advent (2. Dezember) 2012 mit einem Festgottesdienst beendet.
Das war jetzt sehr viel geballte Historie mit Textpassagen von wikipedia, aber die Kirche mit ihrer Doppelspitze und dem eher weniger aufwendigem Innern ist nun mal das Wahrzeichen der Stadt!!!
Ich gebe hier 4 Sterne, Euer Spreesurfer.:)[verkleinern]