15. April 2010 - apoBank zieht Schlussstrich unter Vergangenheit
Umfangreiche Risikovorsorge führt zu Jahresfehlbetrag von 283,1 Mio. Euro
Operatives Ergebnis, d. h. Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge, mit
317,8 Mio. Euro über Vorjahresniveau
Mit 588,4 Mio. Euro Risikovorsorge alle erkennbaren Risiken realistisch abgedeckt
In 2009 über 90 neue Kundenberater eingestellt; Vertriebsoffensive wird 2010 in Kooperation mit dem genossenschaftlichen Finanzverbund fortgesetzt
Herbert Pfennig,... weiterlesen
Sprecher des Vorstands: „Jetzt können wir durchstarten.“
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat heute ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2009 veröffentlicht. Die Bank hat das abgelaufene Geschäftsjahr genutzt, um das Risikopotenzial in ihrem Finanzinstrumenteportfolio wesentlich zu reduzieren und damit die Voraussetzung geschafft, sich wieder vollständig auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können. Als Ergebnis dieser Strategie weist die Bank für 2009 mit 283,1 Mio. Euro einen Jahresfehlbetrag aus (31.12.2008: Jahresüberschuss 59,6 Mio. Euro). Dieser wird vollständig durch die Teilauflösung bilanzieller Rücklagen ausgeglichen, so dass die Bedienung der stillen Einlage wie auch der Genussscheine ermöglicht wird. Für das Jahr 2009 wird eine Dividendenzahlung ausfallen müssen.
Der umfangreichen Risikovorsorge stand ein überaus erfolgreiches Kerngeschäft gegenüber: So zeigt die erneut gestiegene Kundenzahl auf nun 333.100 Kunden (31.12.2008: 319.100), dass die apoBank ihre Marktposition als die führende Bank im Gesundheitswesen weiter festigen konnte. Das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge liegt mit 317,8 Mio. Euro über dem bereits hohen Vorjahresniveau (31.12.2008: 315,9 Mio. Euro) und demonstriert damit die operative Stärke des größten genossenschaftlichen Primärinstituts.
Herbert Pfennig, Sprecher des Vorstands: „Mit diesem Jahresabschluss ziehen wir einen Schlussstrich unter die Vergangenheit, nachdem wir die Risikovorsorge angemessen dotiert und den konsequenten Abbau des Portfolios strukturierter Finanzprodukte eingeleitet haben. Wir haben nun alle Voraussetzungen geschaffen, um uns voll und ganz auf die Geschäftspotenziale in unserem Kerngeschäft zu konzentrieren und damit wieder an die erfolgreiche Zeit vor der Finanzkrise anzuknüpfen.“
Hauptertragsquelle war im Geschäftsjahr 2009 erneut der Zinsüberschuss. Getrieben von den Erfolgen im Darlehensgeschäft mit Neuausleihungen von erstmals mehr als vier Milliarden Euro legte der Zinsüberschuss mit 618,2 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 8,4 % deutlich zu (31.12.2008: 570,5 Mio. Euro). Die bereits in der Vergangenheit getroffenen Maßnahmen im strategischen Zinsrisikomanagement konnten die reduzierten Margen im Einlagenbereich und die insgesamt höheren Refinanzierungskosten der Bank überkompensieren.
Der Provisionsüberschuss war mit 111,6 Mio. Euro erwartungsgemäß niedriger als im Vorjahr (31.12.2008: 136,2 Mio. Euro). Im Zuge der eingeschlagenen Risikoabsicherungsstrategie wurde der Provisionsaufwand durch Maßnahmen zur Absicherung einzelner Positionen im Finanzinstru men te portfo lio belastet. Zudem beeinflusste die anhaltende Zurückhaltung der Anleger trotz leichter Erholung im zweiten Halbjahr die Erträge im Wertpapiergeschäft mit privaten Kunden. Positiv wirkten sich dagegen alternative Anlagemöglichkeiten, wie z. B. Kapitalanlageimmobilien und Versicherungen, und der anhaltende Vertriebserfolg im Darlehensneugeschäft aus.
Der Verwaltungsaufwand wurde im Zuge des bereits im Jahr 2008 gestarteten Projekts „apoFit“ planmäßig um 6,6 % auf 422,6 Mio. Euro (31.12.2008: 396,3 Mio. Euro) erhöht. Mit diesem Projekt zur nachhaltigen Optimierung der Kostenstruktur sollen mehr Freiräume für strategische Investitionen zur Umsetzung der eingeschlagenen Wachstumsstrategie geschaffen werden. So sind vor allem die personelle Aufstockung des Vertriebs sowie Einmalaufwendungen im Rahmen von „apoFit“ für den Anstieg des Verwaltungsaufwands verantwortlich.
Die größte Ergebnisbelastung resultiert aus der deutlich erhöhten Risikovorsorge insbesondere für das Portfolio strukturierter Finanzprodukte. Die saldierte Risikovorsorge beträgt im Geschäftsjahr 2009 insgesamt 588,4 Mio. Euro und liegt deutlich über dem Niveau des Vorjahres (31.12.2008: 244,0 Mio. Euro). Die apoBank hat damit alle erkennbaren Risiken angemessen adressiert. Vorsorgereserven wurden im Berichtsjahr nicht aufgelöst.
Für das Portfolio Strukturierte Finanzprodukte verfolgt die Bank eine konsequente Abbaustrategie. Im Geschäftsjahr 2009 konnte dieses Portfolio um 1,1 Mrd. Euro auf nunmehr 4,5 Mrd. Euro (31.12.2008: 5,5 Mrd. Euro) abgebaut werden.
Während das Risikoergebnis durch die Finanzinstrumente und Beteiligungen mit 485,1 Mio. Euro (31.12.2008: 330,8 Mio. Euro) belastet wurde, entfielen auf das klassische Kundenkreditgeschäft 95,9 Mio. Euro (31.12.2008: 36,8 Mio. Euro). Im Anstieg spiegeln sich sowohl das insgesamt gestiegene Kreditvolumen als auch Wertkorrekturen bei einzelnen Versorgungsstrukturen unter anderem als Folge verlängerter Anlaufzeiten wider. Die weiterhin niedrige Risikovorsorge im Kreditgeschäft mit Privatkunden belegt die Konjunkturunabhängigkeit des Gesundheitssektors.
Die Bilanzsumme liegt zum Jahresultimo 2009 mit 41,2 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau (31.12.2008: 41,2 Mrd. Euro). Diese Entwicklung reflektiert das Wachstum im Kreditgeschäft ebenso wie die gegenläufigen Effekte durch die eingeschlagene Konsolidierungs strategie bei den Finanzinstrumenten.
Die Eigenmittel- bzw. Kernkapitalquote der Bank verringerte sich per Jahresende auf 10,2 % (31.12.2008: 12,8 %) bzw. 6,2 % (31.12.2008: 8,7 %). Dies ist im Wesentlichen auf die erhöhte Eigenkapitalbindung bei den strukturierten Finanzprodukten zurückzuführen. Ursache hierfür war eine systematische Herabstufung dieser Wertpapiere durch die externen Ratingagenturen. Zum Ausgleich hat die apoBank neben eigenen Maßnahmen zur Eigenkapitalstärkung temporäre Entlastungsmaßnahmen mit dem Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) vereinbart. Damit wird die zusätzliche Eigenkapitalbindung reduziert und die am Kapitalmarkt erwarteten Eigenkapitalquoten nachhaltig und dauerhaft abgesichert.
Die apoBank wird 2010 ihre in 2009 gestartete Vertriebsoffensive in starker Kooperation mit dem genossenschaftlichen Finanzverbund weiter ausbauen; die Offensive hat zwei zentrale Stoßrichtungen: Zum einen wird das Filialnetz um weitere Standorte in Deutschland erweitert. Gleichzeitig werden auch die Kundenbeziehungen vertieft; dazu wird die apoBank neben dem erfolgreichen Kreditgeschäft auch einen Vertriebsschwerpunkt auf das Anlagegeschäft legen. Die Offensive wird auch mit der Ausweitung der Beraterkapazitäten um weitere Vertriebsmitarbeiter unterlegt. Mit diesen Maßnahmen und in Kooperation mit dem genossenschaftlichen Verbund wird die apoBank im kommenden Jahr ihr nachhaltig gutes Kundengeschäft deutlich ausbauen. Als integraler Bestandteil des genossenschaft lichen Finanzverbundes sichert die apoBank mit ihrem in dieser Form einzigartigen Geschäftsmodell die Marktführerschaft für Finanzdienstleistungen im Gesundheitswesen für den Verbund.
Herbert Pfennig, Sprecher des Vorstands: „In das Geschäftsjahr 2010 sind wir gut gestartet und liegen voll im Plan. Auf Basis der derzeitigen Planung erwarten wir für 2010 wieder einen Jahresüberschuss, der eine Dividendenausschüttung ermöglicht. Da eine Rückkehr zur Normalität an den Finanzmärkten im Geschäftsjahr 2010 noch nicht absehbar ist, ist eine exakte Ergebnisprognose für das laufende Jahr weiterhin mit Unsicherheiten behaftet.“[verkleinern]
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