10.06.2015
Im Vorbeifahren entdeckten wir zufällig dieses Café und auf den ersten Blick dachte ich erst an eine Terrasse eines Wohnhauses als einen gastronomischen Betrieb, wenn da nicht ein Aufsteller gestanden hätte, der das Tortenangebot des Tages angepriesen hätte.
Da das Navi uns irgendwie ein wenig an der Nase herum führte - es war wohl eher eine menschliche Unzulänglichkeit bei der Eingabe von Koordinaten, die uns um den Pudding herumführte - entschlossen wir uns, die Runde... weiterlesen
durch den Ort noch einmal zu drehen und spontan genau vor diesem inzwischen als Scheunen - Café identifizierten Ort abzubrechen.
Schließlich waren wir schon an der Altenburg - einer frühzeitlichen Wallanlage und Fliehburg - etliche Kilometer gewandert und der Kaffeedurst meldete sich.
Wir wurden sehr freundlich empfangen und konnten uns einen der freien Tische entweder drinnen oder draußen aussuchen. Bei herrlichem Sommerwetter fiel unsere Wahl auf eine Gruppe Gartenmöbel unter einem Sonnenschirm auf der Terrasse , nur wenige Meter von unserem Fahrzeug entfernt, dessen Heckklappe wir geöffnet hatten, um unserem Schnuffelwuffel ein angenehmes Klima in seiner Ruhebox zu gewährleisten - der sollte sich nämlich von der Wanderung , die er in mindest dreifachen Länge absolviert hatte ;-) - ruhen.
Die Wahl von Kuchen und Torte, die im Inneren der ehemaligen Schmiede in einem Kühlschrank mit Glastür präsentiert wurden, fiel recht schwer: da gab es Schwarzwälder Kirsch, Buttercreme, aber auch nach Landfrauenrezepten Gebackenes mit interessanten Namen wie Dreitage - Torte , Iss - dich - dumm - Kuchen usw..
Wir entschieden uns zunächst für Schwarzwälder Kirsch und Buttercreme mit einem Pott Café und später teilten wir uns noch ein weiteres Stück Torte mit einem Boden aus Nussteig, Preisselbeersahne und Keksdecke, deren Name mir entfallen ist. Nach der Wanderung hatten wir richtig Appetit. Die selbstgebackenen Torten schmeckten wunderbar so wie ich sie einst von meiner Oma kannte und der Kaffee ebenfalls.
Da mein Bester noch eine kurze Runde über die Niedensteiner Kuppe drehen wollte, ich aber schon genug hatte, blieben wir dann hier länger hängen als geplant. Während er sich also nochmals auf den Weg begab, genoss ich die Feiertagsruhe auf der Terrasse vor der Schmiede bei einem erfrischenden Getränk. Herr Schnuffelwuffel döste in seiner Box. Selbstverständlich hat er auch eine Schüssel Wasser angeboten bekommen, aber er hatte seinen Durst bereits an einem Brunnen mit erfrischendem Quellwasser gestillt.
Die Inhaberin bewirtete ihre Gäste, als handele es sich um privaten Besuch. Sie setzte sich hier und dort einmal mit an den Tisch und pläuschte, nahm dann wieder Bestellungen auf und servierte Kaffee und Kuchen sowie Ahle Worscht.
Auch kam sie an unseren Tisch und plauderte ein wenig mit mir über Gott und die Welt und über die wunderschöne Gegend als Wanderrevier.
Als mein Bester nach geraumer Zeit zurück kehrte, passte bei ihm auch noch ein kühles Bierchen, eine Portion "Ahle Worscht", Leberwurst und Brot. Ich durfte probieren und wir waren uns einig, dass auch die Wurst sehr lecker und von hervorragender Qualität war.
Kaffee und Kuchengedeck kosteten jeweils 4,50 € und der Teller mit Ahler Worscht 5,80 €. Zusammen mit unseren Kaltgetränken kamen wir so auf um die 20 €.
Nur wenige Tage später kehrten wir nach einer weiteren Wanderung in dieser Gegend hier wieder zur Kaffeezeit ein und die Inhaberin freute sich sichtlich, dass wir erneut vorbei schauten. Heute wurden andere Torten angeboten. Wir entschieden uns jeder für ein Stück Birne - Mocca - Torte.
Diesmal blieben wir nicht so lange hier hängen, da es schon später am Nachmittag war. Wieder saßen wir bei herrlichem Sommerwetter draußen. Auf dem Weg zum WC kam ich durch den Gastraum.
Der Gastraum in der Scheune wirkt eher wie ein großes Esszimmer und Museum, als ein gastronomischer Betrieb. Zahlreiche Antiquitäten schmücken liebevoll zusammen gestellt und dekoriert den Raum. Ich schaute sie mir Interesse halber an.
Originell finde ich auch zahlreiche große umhäkelte Gegenstände mit denen das Café dekoriert ist, wie z. B. eine Laterne, ein Fahrrad und einen Stuhl - fehlt nur noch die berühmte umhäkelte Klopapierrolle. ;-) Die bepflanzten Badewannen vor dem Café grenzen die Terrasse zur Straße hin ab.
Die WC´s sind einfach, aber sehr sauber.
Wenn wir wieder in der Gegend um Bad Emstal/Niedenstein wandern, werden wir auf jeden Fall in dieses Café mit seinem ganz besonderen Charme erneut einkehren.[verkleinern]